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KatastropheDeutschland

Waldbrände: Feuer-Drama in Mecklenburg-Vorpommern

13. Juni 2023

Waldbrände sind höchst gefährlich - doch Waldbrände auf Flächen mit Munitionsbelastung sind noch viel schlimmer. Die Feuerwehr im nordöstlichsten deutschen Bundesland kämpft gegen die Flammen.

Deutschland | Waldbrand bei Lübtheen
Am Montag waren die Brände ausgebrochen - ein Ortsteil von Lübtheen musste evakuiert werdenBild: Thomas Schulz/dpa/picture alliance

Die Feuerwehren im westlichen Mecklenburg-Vorpommern stemmen sich gegen zwei große Waldbrände auf ehemaligen Truppenübungsplätzen. Bei Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim stehen nach Angaben von Landrat Stefan Sternberg weiterhin rund 100 Hektar in Flammen.

Der Ortsteil Volzrade wurde evakuiert. Mehr als 150 Menschen mussten die Nacht in einer Notunterkunft oder bei Freunden und Verwandten verbringen. "Der Tag wird heute noch einmal prickelnd", sagte Sternberg mit Blick auf vorhergesagte Böen bis Stärke sechs. Weil sich "zu viele Schaulustige" im Wald aufgehalten hätten, sei aus Sicherheitsgründen ein Betretungsverbot verhängt worden.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig macht sich mit Landrat Stefan Sternberg ein Bild von der LageBild: Jens Büttner/dpa/picture alliance

Etwa 25 Kilometer nördlich von Lübtheen habe sich ein zweiter Waldbrand bei Hagenow auf ein Gebiet von 45 Hektar ausgeweitet. In diesem Gebiet nähre allerdings deutlich weniger Totholz das Feuer. Hier wie dort detoniert immer wieder zurückgelassene Munition, die auf beiden Ex-Militärflächen im Waldboden liegt. Sternberg sagte, nach jeder Explosion zeige die Wärmebildkamera ein Hitzenest sowie Funkenflug, der vom Wind weitergetragen werde.

Mit Bewässerungstechnik für Felder wird der Waldrand bei Volzrade benässt, um ein Überschlagen der Flammen zu verhindernBild: Jens Büttner/dpa/picture alliance

Diese wie auch zwei weitere Feuer waren am Montag aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen. Mehr als 450 Einsatzkräfte sind im Einsatz, neben der Feuerwehr auch Angehörige des Technischen Hilfswerks und der Polizei. Unterstützt werden sie von einem Bergepanzer der Bundeswehr und einem Löschhubschrauber. Dieser musste wegen der internationalen Luftwaffenübung "Air Defender 23" allerdings zwischenzeitlich am Boden bleiben, weil Militärmaschinen das Gebiet überflogen. Der Landkreis stimmte sich mit der Bundeswehr ab, um zu erreichen, dass die Übungsflüge die Region aussparen.

Auch ein Löschhubschrauber kommt zum Einsatz - wegen des NATO-Manövers "Air Defender 23" musste er jedoch zwischendurch am Boden bleibenBild: Steven Hutchings/dpa/picture alliance

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen hatte vor vier Jahren einer der größten Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern gewütet. Damals wurden innerhalb von sechs Tagen rund 1200 Hektar Wald vernichtet. In der Folge wurden zusätzliche Schneisen in den Wald geschlagen und zahlreiche Tiefbrunnen angelegt, um Feuer im Forst besser bekämpfen zu können.

jj/se (dpa, afp)

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