Starke Winde und extreme Trockenheit machen der Feuerwehr in Nordkalifornien zu schaffen. Die Zahl der Toten bei den verheerenden Waldbränden ist auf mindestens 40 gestiegen.
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Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, bezeichnete die Waldbrände als eine der größten Tragödien des Landes. Er besuchte zusammen mit den US-Senatoren Dianne Feinstein und Kamala Harris abgebrannte Wohnviertel in Santa Rosa. "Es ist noch nicht vorbei, und das bedeutet, dass die Menschen aufmerksam bleiben müssen", sagte Feinstein gegenüber Reportern. Sie werde sich in Washington für mehr finanzielle Hilfe stark machen, betonte die 84-jährige Demokratin.
Umfangreiche Evakuierungen
Brown erklärte den Notstand für mehrere Bezirke, darunter Sonoma, Mendocino, Lake und Napa. Er mahnte die Anwohner, die Lage ernst zu nehmen und ihre Häuser zu verlassen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Bislang wurden aus den betroffenen Gebieten rund 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht, 5700 Gebäude seit Ausbruch der Feuer vor einer Woche zerstört.
Nach Angaben der Feuerschutzbehörden ist die Zahl der Toten auf mittlerweile 40 gestiegen. Sie rechnen mit weiteren Opfern. In Sonoma County, einem der am stärksten betroffenen Bezirke, waren zeitweise mehr als 400 Personen vermisst, inzwischen werden nach Polizeiangaben nun noch 223 Menschen von ihren Familien gesucht.
Wirtschaftliche Schäden nicht absehbar
Mehr als 10.000 Feuerwehrleute und Helfer sind in den Brandgebieten im Einsatz. Brwon hatte zuvor erklärt, die Bekämpfung der Flammen und der Wiederaufbau der Region werde den Bundesstaat viele Milliarden Dollar kosten. Die wirtschaftlichen Schäden in dem berühmten Weinanbaugebiet sind noch nicht absehbar.
Waldbrände in Kalifornien
Seit Tagen wüten heftige Brände in Nordkalifornien. Sie folgen einem extrem heißen, trockenen Sommer. Starke Winde heizen die Flammen immer wieder an. Die Folgen sind verheerend: Es gibt Tote, Vermisste, Verletzte.
Bild: Getty Images/AFP/J. Edelson
Flammen außer Kontrolle
Besonders schlimm breiten sich die Feuer in den kalifornischen Weinregionen Napa und Sonoma Valley nördlich von San Francisco aus. Mehr als 45.000 Hektar Land wurden bisher Opfer der Flammen. Nach einem extrem heißen und trockenen Sommer finden die Feuer in der ausgetrockneten Natur reichlich Nahrung.
Bild: Reuters/S. Lam
Tödliche Feuersbrunst
Nach Angaben der Feuerwehr kamen bislang mehr als 20 Menschen ums Leben. Im Napa County starb ein Ehepaar, das seit 75 Jahren verheiratet war. Der Mann war 100 Jahre alt, seine Frau 98. Die Opferzahl könnte noch steigen - laut Feuerwehr gelten etwa 180 Menschen derzeit als vermisst.
Bild: picture-alliance/AP/J. Chiu
Der Wind als Feind
Mindestens 15 Feuer sind in der kalifornischen Weinbauregion aktiv. Starke Böen wirken wie Brandbeschleuniger: Sie fachen Schwelbrände immer wieder an. Ein Ende des windigen Wetters ist nicht in Sicht. Die Einsatzkräfte hoffen nun auf sinkende Temperaturen.
Bild: Reuters/M. Blake
Im Dauereinsatz
Hunderte Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, viele sind zur Verstärkung von auswärts angerückt. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown rief für insgesamt acht Bezirke den Notstand aus.
Bild: Reuters/M. Blake
Retten, was zu retten ist
Nach Angaben des TV-Senders CNN packen auch rund 4000 Ersthelfer, Freiwillige und Soldaten mit an. Dennoch wird es laut Einsatzleitung noch Tage oder sogar Wochen dauern, bis die Brände endgültig gelöscht sind.
Bild: Reuters/M. Blake
Keine Zeit mehr zum Packen
Insgesamt wurden mehr 20.000 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht. Viele mussten ihr Zuhause in Windeseile verlassen, oft konnten sie nicht einmal das Nötigste mitnehmen. Nun hoffen die Betroffenen auf Zuschüsse von der US-Behörde für Katastrophenmanagement (FEMA).
Bild: Reuters/S. Lam
Dem Erdboden gleich
In der Kleinstadt Santa Rosa brannten mehrere Wohngebiete ab. Um Plünderungen zu verhindern, verhängten die Behörden eine Ausgangssperre. "Es ist die reine Zerstörung", beschreibt Feuerwehrchef Ken Pimlott das Ausmaß der Brände.
Wo sonst Reisebusse mit Ausflüglern zu Weinproben fahren, sind - wenn überhaupt - nur noch Einsatzwagen und Löschfahrzeuge unterwegs. Dort, wo die Flammen erloschen sind, hat sich eine gespenstische Stille über die Landschaft gelegt.
Bild: Reuters/S. Lam
Apokalyptische Bilder
Nicht nur in Kalifornien, auch in acht weiteren US-Staaten brennt es. Die Behörden sprechen von mehr als 70 großen Bränden. Demnach ist seit Jahresbeginn in den USA eine Fläche von mehr als 32.000 Quadratkilometern verkohlt - das entspricht ungefähr der Größe Belgiens. Im Jahr zuvor waren es im selben Zeitraum weniger als 20.000 Quadratkilometer.
Bild: Reuters/S. Lam
Immer wieder der Mensch
Die Wahrscheinlichkeit, dass Blitze die Flammen ausgelöst haben, ist nach nach Angaben der kalifornischen Feuerwehr sehr gering. 95 Prozent aller Waldbrände in Kalifornien würden - vorsätzlich oder fahrlässig - von Menschen verursacht.