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Waldbrände in Spanien: Deutsche Feuerwehrleute im Einsatz

19. August 2025

Die Flammen breiten sich weiter aus. Doch die Feuerwehren in den Brandgebieten in Spanien bekommen internationale Hilfe. Auch aus Deutschland ist Unterstützung eingetroffen.

Spanien Ourense 2025 | Hochlodernde Flammen, brennende Bäume und dunkle Rauchwolken
Waldbrand in der Nähe von Bouses in GalicienBild: Pedro Pascual/Anadolu Agency/IMAGO

In Spanien wüten die schlimmsten Waldbrände seit Jahrzehnten. Unermüdlich bekämpfen die Feuerwehren in mehreren Regionen die lodernden Flammen, die sich immer weiter ausbreiten.

Wie aktuell gemeldet wird, sind innerhalb von 24 Stunden weitere 30.000 Hektar Land zerstört worden. Das hat die Auswertung von Satellitendaten ergeben.

Löscharbeiten bei OimbraBild: Pedro Pascual/Anadolu/picture alliance

Nun bekommen die spanischen Feuerwehrleute Hilfe aus Deutschland. Einsatzkräfte aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind in San Sebastián im Baskenland im Norden Spaniens eingetroffen. Die insgesamt 67 deutschen Feuerwehrleute sind mit 23 Fahrzeugen angerückt. Sie sollen in der rund 700 Kilometer südwestlich gelegenen Region Extremadura zum Einsatz kommen, wie die Feuerwehr in Bonn mitteilte.

Schwierige Topografie, besondere Vegetation

In der Region an der Grenze zu Portugal wütet einer der großen Waldbrände bei dem Ort Jarilla. Dort sind bereits 15.000 Hektar verbrannt. "Wir sind sehr gespannt, was uns dort in Nordspanien erwarten wird", sagte der Bonner Feuerwehrmann Frank Frenser dem Westdeutschen Rundfunk.

Er und seine Kameraden hoffen, den spanischen Kollegen möglichst tatkräftig unter die Arme greifen zu können. Die entsandten deutschen Feuerwehrleute hatten sich zum Einsatz in Spanien gemeldet. Sie sind für die Lage dort speziell ausgebildet.

Einfach ist die Brandbekämpfung nicht: "Zum einen ist es die Intensität des Feuers, wie wir es so aus Deutschland nicht kennen", so Feuerwehrmann Frenser. "Zum anderen ist die Topographie eine Herausforderung, aber auch die andere Vegetation, die wir dort vorfinden werden."

Flammenfront in GalicienBild: Pedro Pascual/Anadolu/picture alliance

Auch Frankreich, Italien und Finnland schickten Helfer und Löschflugzeuge, die Niederlande, Tschechien und die Slowakei Löschhubschrauber. Wirklich helfen würde aber vor allem Regen. Der aber ist laut Wetterdienst zumindest in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Immerhin sollen die subtropischen Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius sinken.

Gefährlicher Einsatz gegen die Flammen

Der Kampf der Einsatzkräfte gegen die teils mehrere Meter hohen Feuerwände ist gefährlich. Heftige und schnell die Richtung ändernde Winde fegen über die glühenden Flächen. Teilweise werden diese wechselnden Böen von der Hitze der riesigen Waldbrände selbst hervorgerufen. Durch diese sich ständig ändernden Verhältnisse können die Helfer vom Feuer eingeschlossen werden. Ein spanischer Einsatzleiter sprach von einem Feuer-Tsunami.

Spanische Feuerwehrleute sichern die Lage in einem verkohlten Hain in Colmenar ViejoBild: Jesús Hellín/Europa Press/IMAGO

In Spanien starben bisher vier Menschen, in Portugal zwei. In Galicien wurden am Montagabend vier weitere Feuerwehrleute verletzt, davon einer mit schweren Verbrennungen, wie der Sender RTVE berichtet.

In der bislang schlimmsten Waldbrandsaison Spaniens wurden seit Jahresbeginn 3440 Quadratkilometer Natur zerstört - so die vorläufigen Schätzungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS vom Montag. Das ist so viel wie nie zuvor innerhalb eines ganzen Jahres.

Seit einer Woche lodern in Spanien mehrere große Brände: in den nordwestlichen Provinzen Zamora und León, in der galicischen Provinz Ourense und in der westlichen Provinz Cáceres und in der Region Extremadura an der Grenze zu Portugal.

Dünnbesiedelte Gebiete - Tausende auf der Flucht

Bisher wurden vor allem dünn besiedelte und teilweise nur schwer zugängliche Gebiete in gebirgiger Landschaft in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mussten bereits Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die Feuer zerstörten unter anderem auch Teile von Naturschutzgebieten.

Am Montag waren insgesamt 16 vorwiegend kleinere Landstraßen gesperrt. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien blieb am fünften Tag in Folge eingestellt. Mancherorts kam es zu Protesten Betroffener, die sich über mangelnde Vorbeugung von Waldbränden und zu späte Hilfe gegen die Flammen beschwerten.

Im Nachbarland Portugal verbrannten in diesem Jahr bereits 216.000 Hektar Land. Der westeuropäische Staat hält den traurigen europäischen Rekord für Brandschäden: Im Jahr 2017 waren durch Feuer 563.000 Hektar Land in Portugal zerstört worden. In den Flammen kamen damals 119 Menschen ums Leben.

AR/se (dpa, afp, WDR)

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