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GesellschaftNordamerika

Walmart-Tweet macht Trump-Fans wütend

31. Dezember 2020

Der Tweet wurde schnell zurückgezogen, einige Anhänger von (Noch)-US-Präsident Donald Trump sind dennoch empört. Sie wollen den Einzelhandelsriesen Walmart boykottieren.

USA Walmart Supermarkt
Bild: picture-alliance/AP Images/A. Diaz

Die etwas merkwürdige Geschichte nimmt ihren Anfang mit einer Nachricht des republikanischen US-Senators Josh Hawley im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Darin kündigte Hawley Widerstand bei der förmlichen Verlesung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl am 6. Januar im Kongress in Washington an. Unter der Kuppel des Kapitols will Hawley öffentlich anzweifeln, dass der Demokrat Joe Biden die Abstimmung gegen Donald Trump gewonnen hat. Das offizielle Twitter-Konto von Walmart antwortete dann auf Hawleys Botschaft: "Mach doch. Krieg deine zweistündige Debatte" und fügte "SchlechterVerlierer" als Schlagwort an.

Wurden 75 Millionen US-Bürger beleidigt?

Walmart löschte seine Antwort kurze Zeit später und entschuldigte sich: "Der Tweet wurde fälschlicherweise von einem Mitglied unseres Social-Media-Teams gepostet, das diesen Kommentar in seinem persönlichen Konto veröffentlichen wollte". Senator Hawley schäumte trotz der raschen Entschuldigung und attackierte Walmart. Die Firma habe "75 Millionen Amerikaner beleidigt" - nämlich alle Trump-Wähler. Obendrein beschuldigte Hawley den Konzern, Sklaven-Arbeit einzusetzen und Niedriglöhne zu zahlen.

Senator Josh Hawley aus Missouri will Einspruch gegen Joe Bidens Sieg einlegenBild: picture-alliance/ZumaPress/M. Brochstein

Der Vorfall verbreitete sich in den Sozialen Netzwerken. Unterstützer des US-Präsidenten, die dessen Vorwürfe des Wahlbetrugs weiter zu glauben scheinen, zeigten sich verärgert. Zahlreiche Nutzer beschimpften Walmart und forderten unter dem Schlagwort "boycottwalmart", Geschäfte des Unternehmens zu meiden.

Bei einer Sitzung im US-Kongress werden am 6. Januar die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl aus den einzelnen Bundesstaaten offiziell gezählt und verkündet. Erst dann ist amtlich, wer die Wahl gewonnen hat. Unter Trumps Republikanern im Repräsentantenhaus gab es schon länger Pläne, bei der Verlesung Einspruch einzulegen. Um Beratungen beider Kammern über das Wahlergebnis zu erzwingen, muss es laut Gesetz Einsprüche von mindestens einem Abgeordneten und einem Senator geben.

Klagen, klagen, klagen

Mit Hawleys Beteiligung wäre diese Voraussetzung erfüllt. Die Aktion dürfte die Verlesung des Wahlergebnisses aber lediglich verzögern. Amtsinhaber Trump weigert sich bisher hartnäckig, seine Niederlage einzugestehen. Der Republikaner behauptet, er sei durch massiven Betrug um den Sieg gebracht worden.

Weder Trump noch seine Anwälte haben stichhaltige Beweise für diese Behauptungen vorgelegt. Mehr als 50 Klagen des Trump-Lagers wurden bislang von Gerichten abgeschmettert, auch vom Obersten US-Gericht, dem Supreme Court.

haz/AR (dpa, ap, rtr)

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