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Warnung vor globaler Rezession

Monika Lohmüller19. Juli 2012

Bei seiner ersten größeren Rede warnt der neue Weltbank-Chef Kim eindringlich vor den Folgen der europäischen Schuldenmisere. Selbst wenn es gelinge, die Euro-Krise einzudämmen, drohe in einigen Regionen ein Abschwung.

Hafen Shanghai
Hafen Shanghai Symbolbild Schlechtwetterlage der WeltwirtschaftBild: ddp images

Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind düster: Nach Ansicht von Weltbank-Chef Jim Yong Kim bedroht die Schuldenkrise in Europa auch die Schwellen- und Entwicklungsländer. Selbst wenn es gelinge, die Euro-Krise einzudämmen, könnte sie zu einem Wachstumseinbruch in den meisten Regionen der Erde um bis zu 1,5 Prozent führen, sagte Kim in Washington in seiner ersten größeren Rede seit seiner Ernennung. Er führt die internationale Institution zur Bekämpfung der Armut seit Anfang Juli.

Eine anhaltende große Krise in Europa könne das Bruttosozialprodukt in den Entwicklungsländern um vier oder mehr Prozent senken und damit eine globale Rezession auslösen: "Um es deutlich zu sagen: Was heute in Europa passiert, betrifft den Fischer im Senegal und den Programmierer in Indien". In den vergangenen Dekaden seien mit Hilfe der Weltbank viele Erfolge in den Entwicklungsländern erzielt worden. Die Kindersterblichkeit in Afrika und auch der Anteil der absolut armen Menschen hätten sich beispielsweise innerhalb eines Jahrzehnts halbiert.

Stabilität der Finanzmärkte herstellen

Der Weltbank-Präsident forderte die europäischen Staaten auf, die Stabilität ihrer Finanzmärkte wiederherzustellen. Bereits am Mittwoch hat der Internationale Währungsfonds (IWF) das Krisenmanagement der Euro-Zone stark kritisiert. Der Währungsunion fehlten noch immer "die grundsätzlichen Werkzeuge, die die negativen Wechselwirkungen zwischen Staatshaushalten, Banken und der Realwirtschaft aufbrechen könnten." Eine "ambitionierte Politik" zur Eindämmung der Krise fehle, monierte der IWF.

Während die Mahnungen internationaler Wirtschaftsexperten immer lauter werden, wird im Deutschen Bundestag an diesem Donnerstag ein weiteres Hilfspaket geschnürt: Spanien soll aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF bis zu 100 Milliarden Euro an Darlehen erhalten, um damit seine angeschlagenen Banken zu stützen. Auch eine Lösung für die in Schwierigkeit geratene Inselrepublik Zypern bahnt sich an.

Lo/Sc (dapd / rtrd/ dpa)

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