Manchmal könnte man denken, Weihnachten sei in Deutschland erfunden worden, so viele Traditionen rund ums Fest stammen hierher. Und deswegen fängt die Weihnachtszeit für Bäcker und Baumzüchter auch schon im Sommer an.
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Weihnachten beginnt im Sommer
Freuen Sie sich auf Weihnachten? Zur Sommerzeit vermutlich nicht, aber die echten Weihnachtsprofis fangen schon jetzt an, die Saison vorzubereiten. Damit alles rechtzeitig zum Weihnachtsfest
Bild: picture-alliance/Scanpix Denmark/S. C. Noergaard
Post für den Weihnachtsmann
Jedes Jahr können die Kinder in Deutschland direkt an den Weihnachtsmann schreiben und ihm ihren Wunschzettel schicken. Die Adresse: Himmelpfort. Das ist eine kleine Stadt im Norden von Berlin. Das Haus vom Weihnachtsmann kann sogar besichtigt werden. Aber meist ist er nicht zu Hause, weil er soviel zu tun hat. Jährlich kommen dort rund 270.000 Briefe an - und jeder wird persönlich beantwortet.
Bild: Getty Images/A. Rentz
Wo ist der Weihnachtsmann im Sommer?
Wo der Weihnachtsmann sich erholt und seine Sommerferien verbringt, weiß niemand so genau. Eine fest verbriefte Station in der Urlaubszeit ist auf jeden Fall der Internationale Weltkongress der Weihnachtsmänner in Dänemark. Kein Scherz!
Bild: Reuters/Scanpix Denmark/E. Refner
Betriebsausflug der Weihnachtsmänner
Dieses Jahr fand der "World Santa Claus Congress" im dänischen Kopenhagen statt. Vom 24. bis zum 27. Juli 2017 tauschten sich Weihnachtsmänner aus der ganzen Welt - aus Brasilien, Neuseeland, Japan, Sibirien, den Niederlanden, Deutschland und Polen - über die neuesten Trends aus. Es wurden in diesem Jahr auch Weihnachtsfrauen gesichtet, zumindest hier beim Bootsausflug.
Bild: picture-alliance/Scanpix Denmark/N. Linares
356 Tage im Jahr Weihnachten
Tannenbaum, Christbaumschmuck und Lebkuchen-Häuser: All das ist eng mit der Weihnachtszeit in Deutschland verbunden. Wer mehr über Tradition und deutsche Weihnachtsbräuche erfahren möchte, kann dies schon vor der Weihnachtssaison tun. Das Deutsche Weihnachtsmuseum, idyllisch gelegen im mittelalterlichen Rothenburg ob der Tauber, ist ganzjährig geöffnet.
Bild: Imago/Steinach
Glitzernde Weihnachtsdeko
Im idyllischen Rothenburg ob der Tauber gibt es auch das größte Fachgeschäft für Weihnachtsdekoration und Christbaumschmuck: Der Käthe Wohlfahrt-Laden, gegründet in den 1960er Jahren, ist in der ganzen Welt bekannt. Touristen aus Fernost oder aus Amerika kommen schon im Sommer in die bayrische Kleinstadt und kaufen hier Weihnachtsartikel.
Bild: DW
O Tannenbaum, o Tannenbaum...
Über 24 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschlandverkauft. Ein Muss für ein traditionelles deutsches Weihnachtsfest - ob glitzernd geschmückt oder mit roten Äpfelchen und Strohsternen. Die Bäume brauchen bis zu einem Jahrzehnt, um zur richtigen Größe heranzuwachsen. Schon im August werden die Bäume gekennzeichnet, die zum fest gefällt werden.
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Spekulatiuszeit - nicht nur zu Weihnachten
Diese knusprigen, gut gewürzten Kekse sind eine deutsche Spezialität. Schon im Spätsommer, noch bevor die Zeit für heißen Tee und Glühwein beginnt, liegen sie in den Supermärkten. Frisch gebacken, schmecken sie am besten. Inzwischen erstreckt sich die Spekulatius-Saison über sieben Monate. Zwar regen sich die Deutschen jährlich darüber auf - kaufen das Gebäck aber trotzdem in großen Mengen.
Bild: picture-alliance/dpa/M. Bein
Lebkuchen-Tradition
Eine anderes traditionelles Backwerk, das zum deutschen Weihnachtsfest gehört, sind Lebkuchen. Innen süß gefüllt, außen herbe Zartbitterschokolade, in der Mitte weicher Lebkuchenteig - so werden sie am liebsten verzehrt. Auch die ersten Lebkuchen-Pakete liegen schon im August in den Regalen, wenn draußen noch sommerliche Temperaturen herrschen. Inzwischen gibt es auch Lebkuchen-Eis.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow
Deutsche ziehen Schoko-Hasen vor
Die äußere Gestalt der Schokoladen-Weihnachtsmänner ähnelt nicht den Schoko-Osterhasen, die die Deutschen zu Ostern verspeisen. Aber die Schokoladenfabriken haben längst "multifunktionale" Gussformen, die sie vielseitig für Ostern und Weihnachten benutzen können. Der Verkaufsrenner aber sind die Hasen: Ostern 2017 wurden 107 Millionen verkauft, die Weihnachtsmänner kamen nur auf 96 Millionen.
Bild: picture-alliance/dpa
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Alle Jahre wieder im August regen sich viele Deutsche ganz fürchterlich auf: dann nämlich, wenn im Supermarkt neben Pflaumen und Luftmatratzen plötzlich wieder Lebkuchen und Schokoladen-Nikoläuse im Regal stehen. "Viel zu früh", ist da der erste Reflex, "die Sommerferien sind noch gar nicht vorbei, und morgen ist der Ausflug an den Baggersee geplant." Wer will da schon an Weihnachten denken?
Trotzdem: Einige Leute scheinen die Adventsleckereien wohl zu kaufen, bevor der Dezember vor der Tür steht. Einzelhändler jedenfalls argumentieren, dass zum Beispiel Lebkuchen und Spekulatius eher herbstliche als weihnachtliche Leckereien seien und man sie deshalb nicht nur in der Adventszeit verkaufen müsse. Hermann Bühlbecker, Besitzer der Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Lambertz, erklärt, sein Werk exportiere die Lebkuchen sogar das ganze Jahr über nach Russland und Südamerika.
Wenn Sie also auch zu den Leuten gehören, die es nicht abwarten können, den Tannenbaum zu schmücken, und wenn die liebevoll in Weihnachtspapier eingepackten Geschenke schon im hintersten Winkel des Kleiderschranks auf Heiligabend warten, dann bringt Sie unsere Bildergalerie vielleicht in Weihnachtsstimmung - auch wenn es eigentlich noch Sommer ist. Mit dem Wunschzettel können Sie sich allerdings noch etwas Zeit lassen, denn das Weihnachtsmann-Postamt Himmelpfort öffnet erst im November.