Was macht gute Freunde aus und wie viele von ihnen haben die Deutschen? Zum "Internationalen Tag der Freundschaft" werfen wir einen Blick auf die Deutschen und ihre Liebsten.
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Die schönsten Filme über Freundschaft
Für viele sind Freunde die neue Familie. Zum "Internationalen Tag der Freundschaft" am 30. Juli werfen wir einen Blick auf die schönsten Film-Freundschaften.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
"Freundinnen"
Das Filmdrama von Garry Marshall aus dem Jahr 1988 zeigt die enge Freundschaft zwischen der wohlhabenden Hillary Whitey (Barbara Hershey) und der Sängerin CC Bloom (Bette Midler, r.). Bereits als Kinder haben die beiden sich kennengelernt. Immer wieder wechseln sie zwischen gemeinsamem Alltag und Brieffreundschaft hin und her. Trotz vieler Turbulenzen hält die Freundschaft - bis zum Tode Hillarys.
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"Zwei Frauen"
Das deutsch-amerikanische Drama "Zwei Frauen" ("Silence Like Glass") basiert auf dem gleichnamigen Roman von Diana Beate Hellmann (1989). Der Film erzählt die Geschichte der Freundschaft von Eva und Claudia. Die Frauen lernen sich während einer Krebstherapie im Krankenhaus kennen und werden Leidensgenossinnen. Eva unterstützt Claudia sogar bei ihrem Selbstmord; sie selbst wird geheilt.
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"Thelma & Louise"
Aus einem Wochenendausflug wird für die beiden Freundinnen Thelma und Louise ein Horrortrip. Nach einer verhängnisvollen Begegnung in einer Bar geraten die zwei immer tiefer in die Misere. Am Ende liefern sie sich eine rasante Verfolgungsjagd mit der Polizei. Das Roadmovie von Regisseur Ridley Scott (1991) wurde für sechs Oscars nominiert und gewann in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch".
Bild: picture alliance/United Archives/IFTN
"Grüne Tomaten"
Im selben Jahr kam auch der US-amerikanische Spielfilm "Grüne Tomaten" in die Kinos. Darin geht es um gleich zwei Freundschaften. Im Altersheim lernen sich die Hausfrau Evelyn Couch und die Seniorin Ninny Threadgoode kennen und schätzen. Ninny erzählt der schüchternen Evelyn von ihrer verstorbenen Jugendfreundin Ruth. Aus deren bewegender Geschichte schöpft Evelyn neue Kraft und Selbstvertrauen.
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"Forrest Gump"
Die US-amerikanische Literaturverfilmung von 1994 erzählt die Geschichte von Forrest Gump. Als Kind stellt man bei ihm einen IQ von nur 75 fest. Außerdem muss er wegen eines Wirbelsäulenleidens Beinschienen tragen und wird so Opfer von Hänseleien. Trotzdem ist er der Starke, der seine Kindheitsfreundin Jenny durch sämtliche Höhen und Tiefen begleitet.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
"Warten auf Mr. Right"
Die US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 1995 (Original: "Waiting to Exhale") handelt von den vier unzertrennlichen Freundinnen Savannah, Bernadine, Gloria und Robin. Alle hegen die gleichen Probleme mit Männern und Beziehungen. Am Ende werden alle Frauen trotz ihrer Probleme glücklich, jedoch nur eine von ihnen mit einem Mann.
Bild: picture-alliance
"Kick it like Beckham"
Gurinder Chadhas Komödie aus dem Jahr 2002 erzählt die Geschichte der Inderin Jess, die ihr Leben in London - entgegen aller familiärer Rollenerwartungen - dem Fußball widmet und damit alle konventionellen Traditionen bricht. Bei der Verwirklichung ihres Traumes wird sie von Jules unterstützt. Die beiden Mädchen lernen sich beim Fußballspielen kennen und entwickeln eine enge Freundschaft.
Bild: picture-alliance/dpa
"Findet Nemo"
Der Animationsfilm von 2003 erzählt die Geschichte des Clownfischs Nemo. Obwohl sein Vater Marlin versucht, ihn vor sämtlichen Bedrohungen des Meeres zu beschützen, wird Nemo von Menschen gefangen. Auf seiner Rettungsmission hat Marlin in der vergesslichen Dorie eine gute Freundin; und auch Nemo findet im Aquarium Freunde. Am Ende werden Vater und Sohn durch die Hilfe ihrer Freunde wieder vereint.
Bild: picture-alliance/dpa/Disney/Pixar
"Das Beste kommt zum Schluss"
Sie teilen das gleiche Schicksal und ein Krankenzimmer: Der Milliardär Edward Cole (Jack Nicholson) und der Automechaniker Carter Chambers (Morgan Freeman) sind an Krebs erkrankt. Als sie erfahren, dass sie nur noch wenige Monate zu leben haben, erstellen sie eine Liste mit Dingen, die sie vor ihrem Tod noch verwirklichen wollen. Auf ihrer Reise lernen sie einander und sich selbst besser kennen.
Der Spielfilm von Markus Goller (l.) von 2010 verknüpft die Elemente eines Roadmovies mit denen einer Tragikomödie. Die Geschichte basiert auf der Freundschaft von Veit (Friedrich Mücke, r.) und Tom (Matthias Schweighöfer, Mitte). Nach dem Mauerfall reisen die beiden nach San Francisco - im Gepäck viele Träume. Unterwegs erleben sie manches Abenteuer, das ihre Freundschaft auf die Probe stellt.
Bild: picture-alliance/dpa
"Ziemlich beste Freunde"
Die französische Erfolgskomödie aus dem Jahr 2011 basiert auf einer wahren Geschichte: Seit einem Paraglidingunfall sitzt der vermögende Philippe (François Cluzet) im Rollstuhl und ist auf Pflege angewiesen. Driss (Omar Sy) hat gerade seine Haftstrafe abgesessen und bewirbt sich beim deprimierten Philippe als Pflegekraft. Mit seiner lockeren Art gelingt es ihm, dessen Lebensmut wieder zu wecken.
Bild: Senator Filmverleih/picture-alliance/dpa
"Zwei Freunde"
Das französische Romantikdrama aus dem Jahr 2015 (Original: "Les Deux Amis") handelt von dem Statisten Clément, der sich in Mona, die Verkäuferin eines Sandwichladens am Gare du Nord, verliebt. Da Mona zunächst unerreichbar für Clément ist, bittet er seinen besten und einzigen Freund Abel um Hilfe, Monas Herz zu erobern. Ein tragikomischer Film über Freundschaft und Liebe.
Bild: Getty Images/L.Venance
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"Freunde sind die Familie, die wir uns selber aussuchen!" Der britische Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Peter Ustinov bringt das Thema Freundschaft auf den Punkt, denn schon in der frühsten Kindheit suchen sich die Menschen Gleichgesinnte außerhalb ihres familiären Umfelds und bauen enge Beziehungen auf.
Im Kindergarten knüpfen wir die ersten Freundschaften, weitere folgen in der Schule, der Ausbildung oder im Studium. Und auch im fortgeschrittenen Lebensalter hören die Menschen nicht auf, Freundschaften zu schließen - die einem irgendwann so nahe stehen können wie Verwandte. Diese Beziehungen, die freiwillig zustande kommen und nicht durch Blutsverwandtschaft vorbestimmt sind, können oft sogar enger sein als die zur Familie.
Um dieses bedeutsame Band zwischen Menschen zu würdigen, hat der Paraguayer Dr. Artemio Bracho 1958 einen "Tag der Freundschaft" ins Leben gerufen. Aber unabhängig davon feierten damals weltweit auch schon andere Nationen den "Tag der Freundschaft" - jedoch an unterschiedlichen Tagen. 2011 schließlich erklärte die UN den 30. Juli zum "International Day of Friendship".
Beste Freunde, enge Vertraute und flüchtige Bekannte
Das britische Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov sowie das deutsche Pendant Sinus-Institut haben in einer Studie das Freundschaftsverhalten der Deutschen untersucht. In einem Online-Interview befragten die Forscher über einen Zeitraum von einem Monat deutschlandweit 2045 Personen zwischen 18 und 69 Jahren.
Dabei fanden sie heraus, dass die Deutschen im Durchschnitt 3,7 enge Freunde haben und elf weitere Personen zu ihrem erweiterten Freundeskreis zählen. Der komplette Bekanntenkreis bestehe durchschnittlich aus 42,5 Personen. Über die Hälfte der Befragten (66 Prozent) nannte eine konkrete Person als beste Freundin oder besten Freund, der Rest könne sich nicht auf nur eine Person festlegen, sondern pflege mehrere enge Freundschaften gleichzeitig.
Bei der Frage, wo sie die meisten ihre Freunde kennenlernen, gilt der Arbeitsplatz als absoluter Spitzenreiter: Fast die Hälfte (45 Prozent) knüpft hier freundschaftliche Kontakte. Danach folgen Schule, Ausbildungsplatz und Studium mit jeweils 22 Prozent sowie Hobbies mit 21 Prozent.
Ehrlichkeit, Offenheit und Fürsorge
Im Fokus der Studie standen neben den konkreten Zahlen auch die Eigenschaften von Freunden, die für eine echte Freundschaft fundamental sind: Maßgeblich für fast jeden sind Ehrlichkeit, dass man "über alles reden kann" und gegenseitige Fürsorge. All diese Eigenschaften wurden von jeweils 70 Prozent aller Befragten ausgewählt. Aber auch das Anvertrauen von Geheimnissen, die andere Person gut zu kennen, ständige Verfügbarkeit, gemeinsame Erlebnisse, regelmäßiger Kontakt und gemeinsame Werte und Überzeugungen waren Kriterien, denen im Rahmen der Befragung große Bedeutung zugeschrieben wurden.
Manfred Tautscher, Geschäftsführer des SINUS-Instituts, sagt jedoch, dass die Definition von Freundschaft abhängig von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sei: Die sogenannte "junge Mitte" bevorzugt demnach eher traditionelle Werte- und Schicksalsgemeinschaften. Die von Tautscher als "digitale Elite" bezeichnete Gruppe denkt bei Freundschaften eher an Erlebnisgemeinschaften, die sich durch gemeinsame und spannende Erlebnisse bilden. Diese fänden auch im virtuellen Leben statt und seien häufig nur von kurzer Dauer, so Tautscher.
Wie auch immer Statistiker Freundschaften analysieren: Wichtig ist, dass sie im wahren Leben Bestand haben. Auf die Freundschaft!