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GesellschaftDeutschland

Was machen Freiwillige Feuerwehren?

Jennifer Wagner
17. Juli 2021

In Deutschland löschen vor allem ehrenamtliche Feuerwehrleute Feuer - oder retten, wie jetzt wieder, Menschen aus überschwemmten Häusern. Das liegt vor allem an der Finanzierung: Feuerwehren sind teuer.

Deutschland Unwetter l Feuerwehr im Einsatz Steinkirchen bei Wassenberg
Freiwillige Feuerwehren spielen während der Flut in Westdeutschland eine zentrale RolleBild: Thomas Banneyer/dpa/picture alliance

Retten, bergen, löschen, schützen: Das ist der Auftrag der Feuerwehr. In Deutschland erledigen diese Aufgaben aber vor allem Freiwillige. Feuer löschen und Menschen retten ist also oft ein Ehrenamt und die Feuerwehrleute haben nebenbei noch einen normalen Job, für den sie bezahlt werden. Das heißt: Während der Arbeit, beim Sport, in der Freizeit tragen sie einen Pager, der sie alarmiert, wenn es einen Einsatz gibt. Wenn der piepst, fahren sie schnell zum Feuerwehrhaus und dann zum Einsatzort.

Die meisten kleineren Städte und Dörfer können sich eine hauptamtlich tätige Feuerwehr nämlich nicht leisten: Ausrüstung und Personal sind teuer. Wenn für jeden Ort nur die nächstgelegene, so genannte Berufsfeuerwehr zuständig wäre, würde es insgesamt viel zu wenige Feuerwehrleute geben - die Anfahrt würde oft mehr als eine halbe Stunde dauern. Durch die vielen freiwilligen Feuerwehrfrauen und -männer sind die Helfer aber in wenigen Minuten an der Einsatzstelle. 

Wehrübungen finden in der Freizeit statt - wie hier in St. Katharinen, Rheinland-PfalzBild: DW/N. Isenson

In großen Städten, die in der Regel mehr als 100.000 Einwohner haben, gibt es auch Berufsfeuerwehren - 104 waren es im Jahr 2018. Aber selbst die werden von Freiwilligen unterstützt. Insgesamt gibt es mehr als 22.000 Freiwillige Feuerwehren, die sich immer über neue Mitglieder freuen.

Teil der Freiwilligen Feuerwehr zu sein, ist aber kein "Hobby". Um aktiv Feuer bekämpfen zu können oder eine unübersichtliche Lage zu beherrschen wie eine Flutkatastrophe, belegen die Ehrenamtler viele Lehrgänge und Fortbildungen. So lassen sie sich also in ihrer Freizeit ausbilden. Wenn sich übrigens nicht genügend Freiwillige finden, um eine Feuerwehr zu besetzen, wird eine Pflicht-Feuerwehr eingesetzt. Dann werden Menschen zwischen 18 und 50 Jahren verpflichtet, die Arbeit der Feuerwehr für eine begrenzte Zeit zu erledigen.

Das THW hilft oft mit schwerem Gerät bei KatastrophenlagenBild: Harald Tittel/dpa/picture alliance

Ähnlich strukturiert wie die Freiwillige Feuerwehr ist übrigens das THW - das Technische Hilfswerk. Es gehört zwar offiziell zum Innenministerium, aber nur zwei Prozent der Mitarbeitenden sind fest angestellt. Der Rest besteht aus Freiwilligen. In 668 Ortsverbänden engagieren sich mehr als 80.000 Menschen in ihrer Freizeit, um Menschen in Not zu helfen, zum Beispiel Menschen mit Trinkwasser zu versorgen oder Straßen zu räumen. Die Arbeiten des THW und der Feuerwehren ergänzen sich oft.

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