Die 32. Ausgabe der Fußball-Meisterschaft Afrikas wird größer als alle bisherigen. Vieles ist neu, zahlreiche Stars sind am Start, und eine ganze Handvoll Teams machen sich Hoffnungen auf den Titel.
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Wo wird gespielt?
Gastgeber des 32. Afrika Cups ist Ägypten, allerdings ist das nordafrikanische Land nur der Ersatz-Gastgeber. Ursprünglich sollte in Kamerun gespielt werden, doch aufgrund von Verzögerungen bei Infrastrukturvorhaben an den geplanten Spielorten und wohl auch aufgrund der politischen Spannungen zwischen der Regierung und dem anglophonen Teil des Landes entzog der Afrikanische Fußballverband CAF Kamerun Anfang Januar schließlich das Turnier.
Gespielt wird nun an vier Spielorten und in insgesamt sechs Stadien. Die Hauptstadt Kairo stellt mit dem "International Stadium", dem "Al-Salam-Stadion" sowie dem "Stadion des 30. Juni" drei Arenen. Weitere Spielorte sind Suez, Alexandria und Ismailia. Das Finale wird am 19. Juli im "International Stadium" in Kairo ausgetragen.
Wer sind die Favoriten?
Mit Gastgeber Ägypten und Titelverteidiger Kamerun sind zwei Favoriten bereits genannt. Allerdings ist es diesmal schwer, den Kreis der Titelanwärter stark einzugrenzen: Mit dem Senegal, Marokko, Ghana und Nigeria gibt es weitere Teams, die ebenfalls gut genug sind, den Titel zu holen. Einigermaßen korrekt fasste Tansanias Nationaltrainer Emmanuel Amunike den ungewissen Ausgang zusammen: "Alle Teams, die hier dabei sind, sind auch gut", sagte der 48-Jährige Nigerianer, der früher unter anderem für Sporting Lissabon und den FC Barcelona auf Torejagd ging.
Spannend ist, dass mit Burundi, Mauretanien und Madagaskar drei Teams zum ersten Mal überhaupt bei einem Afrika Cup dabei sind.
Wer sind die Stars?
Da der Afrika Cup in Ägypten stattfinden, steht besonders Mohamed Salah im Fokus. Der Stürmerstar des FC Liverpool möchte nach der Champions League nun auch die Kontinentalmeisterschaft gewinnen. Für Salah wäre es der erste Titel beim Afrika Cup. Rekordsieger Ägypten hat den Pokal seit 2007 nicht mehr gewinnen können. Neben Salah gehören mit Sadio Mané (Senegal) und Naby Keita (Guinea) zwei weitere Liverpooler Spieler zu den Stars des Turniers.
Riyad Mahrez von Manchester City, der für Algerien am Afrika Cup teilnimmt, komplettiert das Quartett der Top-Stars aus der englischen Premier League. Außerdem schauen viele auf den Marokkaner Hakim Ziyech, der mit Ajax Amsterdam im Halbfinale der Champions League scheiterte. Der Stürmer darf Ajax verlassen und träumt offenbar vom FC Barcelona oder FC Arsenal. Einige Bundesligaklubs haben die Fühler nach dem 26-Jährigen ausgestreckt, auch Inter Mailand und die AS Rom sollen Interesse haben.
Aus Deutschland sind 15 Profis für den Afrika Cup gemeldet, unter anderem der Guineer Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach), der Senegalese Salif Sané (FC Schalke 04) sowie der Amadou Haidara (RB Leipzig) von der Elfenbeinküste.
Was ist neu?
Zum ersten Mal in der Geschichte des Afrika Cups wird das Turnier im Sommer gespielt. Zuvor fand die Kontinentalmeisterschaft stets im Januar und Februar statt, wodurch die Spieler, die meist bei Klubs in Europa angestellt waren, eine wichtige Saisonphase bei ihrem Verein verpassten. Nun ist bei den Klubs zwar Sommerpause, doch dafür dürften die hohen Temperaturen den Profis zu schaffen machen - zumal sie alle eine lange Saison in den Beinen haben.
Eine weitere Neuerung: Erstmals gehen beim Afrika Cup 24 Mannschaften an den Start. Bei der letzten Austragung im Jahr 2017 in Gabun nahmen noch 16 Mannschaften teil, und nach der Vorrunde ging es mit dem Viertelfinale der acht Besten weiter. Diesmal hat das Turnier eine Runde mehr: Die 16 besten Teams der Vorrunde (alle Gruppenersten, alle Gruppenzweiten sowie die vier besten Gruppendritten) bestreiten das Achtelfinale.
Afrika Cup 2019: Diese Bundesliga-Stars sind dabei
In Ägypten treffen sich die besten Auswahlmannschaften des Kontinents, um den 32. Afrika Cup auszutragen. Mit dabei sind auch einige Spieler, die man aus der Fußball-Bundesliga kennt.
Bild: picture-alliance/NurPhoto/A. Surma
Achraf Hakimi (Marokko)
Hakimi ist erst 20 Jahre jung und schon Stammspieler bei Vizemeister Borussia Dortmund und Afrikas Nachwuchsfußballer des Jahres. Ein Fußbruch, den der 20-jährige Marokkaner Anfang April erlitt, brachte die Teilnahme am Afrika Cup in Gefahr. Kurz vor Turnierbeginn gab die Leihgabe von Real Madrid aber grünes Licht: Hakimi meldete sich fit und ist für Marokko in Ägypten dabei.
Bild: picture-alliance/NurPhoto/A. Surma
Ibrahima Traoré (Guinea)
Durch eine Leisten-OP im Februar kommt der Stürmer in der zurückliegenden Saison nur auf elf Einsätze für Borussia Mönchengladbach. Trotzdem reist Traoré zum Afrika Cup - schließlich ist er der Kapitän von Guinea. Der 31-Jährige sagt der "Rheinischen Post", dass er so fit wie möglich sein will, um sein Land bei dem prestigeträchtigen Wettbewerb mindestens bis ins Achtelfinale zu führen.
Senegals Salif Sané ist neben Armine Harit der zweite Schalker, der in Ägypten für sein Land spielt. Der Verteidiger war auf Schalke in der abgelaufenen Saison Leistungsträger und stand in fast jedem Spiel auf dem Platz. Beim Afrika Cup will der 28-Jährige mit Senegal allerdings häufiger jubeln als das mit Schalke möglich war. Dafür muss er die Abwehr aber besser zusammenhalten als im Verein.
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Kasim Adams Nuhu (Ghana)
Während der Ghanaer in der Bundesliga als Kasim Adams bekannt ist, kennt man ihn in der Schweiz als Kasim Nuhu. Bevor der Innenverteidiger nach Hoffenheim wechselte, wurde er 2018 mit Young Boys Bern Schweizer Meister. In der Bundesliga verletzte sich Adams zu einem frühen Zeitpunkt der Saison und hatte anschließend Probleme, wieder ins Team zu kommen. Insgesamt absolvierte er nur 13 Partien.
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Amadou Haidara (Mali)
Der 21-jährige Malier ist einer der vielen Profis von RB Leipzig, die von Red Bull Salzburg in die Messestadt wechselten. Haidara kam im Sommer 2016 aus Bamako nach Österreich. Mit der U19 der Salzburger "Roten Bullen" gewann er 2017 die UEFA Youth League. Im Herbst 2017 gab er sein Debüt in der A-Nationalmannschaft Malis.
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Jean-Philippe Gbamin (Elfenbeinküste)
Für den Mainzer Mittelfeldspieler ist der Afrika Cup die beste Möglichkeit, Werbung für sich zu machen. Denn dass Gbamin Mainz verlassen will, ist längst kein Geheimnis mehr. Ziel des Ivorers soll die englische Premier League sein, allerdings kann er sich laut eigener Aussage auch einen Wechsel innerhalb der Bundesliga vorstellen. "Vielleicht Dortmund oder Leverkusen - die Klubs mag ich", sagt er.
Bild: Imago/J. Huebner
Chadrac Akolo (DR Kongo)
Der Angreifer aus dem Kongo kam 2009 als Flüchtling in die Schweiz. Kurzzeitig überlegte er sogar, für die Eidgenossen zu spielen, entschied sich dann aber doch für die "alte Heimat". Akolo ist in der abgelaufenen Saison mit dem VfB Stuttgart aus der Bundesliga abgestiegen. Insgesamt kam er nur auf 16 Einsätze, ihm gelang dabei kein Treffer und nur eine Vorlage.
Bild: picture-alliance/Pressefoto Rudel/R. Rudel
Simon Falette (Guinea)
Falette ist zwar in Frankreich geboren, besitzt neben der französischen aber auch die Staatsbürgerschaft von Guinea - für das er auch aufläuft. In der Bundesliga kickt er seit 2017 bei Eintracht Frankfurt, wo er in der vorletzen Saison noch zum Stammpersonal gehörte (29 Pflichtspiele). Mittlerweile kommt er bei der SGE aber kaum noch an Martin Hinteregger und Almamy Touré vorbei.
Bild: picture-alliance/GES/M. Ibo
Cebio Soukou (Benin)
Aus der 3. Liga in Deutschland zum Afrika Cup - auch das ist möglich. Cebio Soukou spielte in der abgelaufenen Saison für Hansa Rostock und feierte erst vor wenigen Monaten sein Debüt im Trikot des Benin. Mittlerweile hat er bei Arminia Bielefeld in der 2. Liga unterschrieben - vorher möchte er für das Heimatland seines Vaters aber noch in Ägypten glänzen.
Bild: picture-alliance/Fotostand/Voelker
Manfred Starke (Namibia)
Ebenfalls bei einem Drittligisten steht Manfred Starke unter Vertrag. Seit 2015 spielt er für den FC Carl-Zeiss Jena. Starke, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, wechselte als 13-Jähriger aus Windhoek ins Jugendinternat von Hansa Rostock. Heute wird der Linksfuß meist im linken Mittelfeld oder als Außenverteidiger eingesetzt, er hat aber auch schon im zentralen Mittelfeld gespielt.
Bild: picture-alliance/Fotostand/Wagner
Marcel Tisserand (DR Kongo)
Wie viele afrikanische Spieler ist der 26-Jährige in Frankreich aufgewachsen, entschied sich 2013 aber, für die Heimat seiner kongolesischen Mutter aufzulaufen. Seit 2016 spielt der 1,88 Meter große Mittelfeldspieler in Deutschland: Nach einem Jahr beim FC Ingolstadt wechselte er zum VfL Wolfsburg, mit dem er nächste Saison in der Europa League antreten wird.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner
Pierre Kunde Malong (Kamerun)
Seine fußballerische Ausbildung erhielt er in Spanien bei Atletico Madrids B-Elf, den Sprung zum Stammspieler schaffte er aber nicht in der Hauptstadt, sondern als Leihspieler bei Extremadura UD und dem FC Granada. Seit 2018 läuft der 23-Jährige für den FSV Mainz 05 auf. In seiner ersten Bundesliga-Saison bestritt der Mittelfeldspieler 29 Partien.
Bild: picture-alliance/Bild Pressehaus
Jamilu Collins (Nigeria)
Als knapp 18-Jähriger kam Jamilu Collins aus seiner nigerianischen Heimat nach Kroatien zu HNK Rijeka, wo er den Durchbruch als Profi aber nie ganz schaffte. Nach vielen Leihgeschäften innerhalb Kroatiens wechselte Collins 2017 zum SC Paderborn, mit dem der Linksverteidiger zunächst in die 2. Bundesliga und in seiner zweiten Saison direkt in die Bundesliga aufstieg.
Bild: picture-alliance/SvenSimon/J. Kuppert
Mohamed Dräger (Tunesien)
Gemeinsam mit Jamilu Collins feierte Mohamed Dräger den Aufstieg der Paderborner. Der Deutsch-Tunesier ist in Freiburg geboren und hat beim SC Freiburg das Fußballspielen gelernt. Sein Pflichtspieldebüt bei den Profis des Sportclub hatte er im Juli 2017 in der Qualifikation für die Europa League gegen NK Domzale. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er 2018 nach Paderborn ausgeliehen.
Bild: picture-alliance/dpa/R. Michael
Marc Lamti (Tunesien)
Bei Bayer 04 Leverkusen spielt Marc Lamti noch in der U19 und schloss die U19-Bundesliga-Gruppe West mit seinem Team als Tabellenvierter ab. Vor einigen Wochen berief Tunesiens Nationaltrainer Alain Giresse den 18-Jährigen erstmals in den Kader, wenige Tage vor dem Ende der Nominierungsfrist feierte er sein Länderspiel-Debüt. Nun ist der 1,96 Meter große Innenverteidiger beim Afrika Cup dabei.