1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Lifestyle

Was tun nach einem Zeckenstich

03:12

This browser does not support the video element.

2. Mai 2013

Ein Zeckenstich tut nicht wirklich weh, kann aber ernste Folgen haben. Zecken saugen unser Blut und dabei können Bakterien und Viren in unseren Körper gelangen und ernsthafte Krankheiten verursachen. Zum Beispiel Borreliose, die zu Nervenschmerzen, Lähmungen und Gelenkentzündungen führen kann. Der beste Schutz: die Zecke möglichst bald aus der Haut entfernen.

Je länger die Zecke sich festsaugt, desto wahrscheinlicher ist eine Infektion. Es dauert nämlich mehrere Stunden, bis die Erreger der Borreliose in unseren Körper gelangen. Entfernen sollte man Zecken idealerweise mit einer speziellen Zeckenkarte. Zur Not geht auch eine spitze Pinzette. Die Zecke am Kopf packen und möglichst lange vorsichtig ziehen, damit sie die Haut loslässt. Wichtig ist, dass man dabei nicht den Hinterleib der Zecke quetscht, denn dort, in ihrem Darm, stecken die potenziellen Erreger wie zum Beispiel Borrelien. Wenn man den Hinterleib ausquetscht, erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den menschlichen Körper gelangen. Auf keinen Fall Öl oder Klebstoff auf die Zecke geben, das "stresst" sie und erhöht das Risiko, dass Erreger übertragen werden. Anschließend die Stelle desinfizieren. Ist die Zecke entfernt, stellt sich die Frage: war das Tier mit Borrelien infiziert? Schnell-Tests, bei denen die Zecke in einer Flüssigkeit zerdrückt und auf einen Teststreifen gegeben wird, sollen zeigen, ob die Zecke mit Borrelien infiziert war oder nicht. Doch Experten raten ab, da nicht sicher ist, ob das Ergebnis des Tests wirklich die Diagnose liefert. War die Zecke mit Borrelien infiziert, weiß man immer noch nicht, ob sie den Menschen angesteckt hat. Besser die Haut um den Stich herum genau beobachten. Tritt eine so genannte Wanderröte auf, sollte man sofort zum Arzt gehen. Denn sie ist ein sicheres Zeichen für eine Borrelien-Infektion. Die Wanderröte bildet sich aber nicht bei allen Infizierten. Wichtig ist daher, auch auf andere Symptome zu achten wie grippale Beschwerden, Unwohlsein, Gelenk- und Gliederschmerzen, nächtliches Schwitzen und Kopfschmerzen. Je früher eine Infektion mit Borrelien erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Bislang geschieht das meistens mit einer mehrwöchigen Antibiotika-Therapie. In Studien wird jetzt ein Gel getestet, das sofort nach einem Zeckenstich auf die Haut aufgetragen wird. Es enthält ein Antibiotikum, das die Borrelien abtötet, bevor sie in den Körper eindringen können. Noch ist nicht klar, ob das neue Gel tatsächlich auf den Markt kommt. Bis dahin gilt auf jeden Fall: vorbeugen ist besser als heilen. Zecken fallen übrigens nicht von Bäumen, wie viele denken. Sie lassen sich vom Unterholz, von Büschen und Gräsern auf Menschen und Tiere abstreifen. Dann wandern sie an Stellen, wo die Haut dünn und warm ist. Also im Freien lange Kleidung tragen und zuhause schnell kontrollieren, ob eine Zecke zugebissen hat. Neben der Borreliose wird auch FSME, eine Art Hirnhautentzündung, durch Zecken übertragen. Diese Viren gelangen viel schneller nach dem Zeckenbiss in den menschlichen Körper. Aber die gute Nachricht: anders als bei der Borreliose gibt es gegen FSME eine Impfung, die vor der Infektion schützt.