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Was wird aus dem AKW Fessenheim?

10. April 2016

Im März kündigte die französische Umweltministerin Royal an, das älteste Atomkraftwerk des Landes schließen zu wollen. Nun macht Deutschland Druck und bietet Hilfe dabei an, Investoren für die Region zu finden.

Das Atomkraftwerk Fessenheim (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Seit 1977 liefert das Kernkraftwerk im elsässischen Fessenheim Strom. Genau so lange sind die Nachbarstaaten Schweiz und Deutschland in Sorge, denn in den beiden Reaktorgebäuden im Dreiländereck kam es immer wieder zu Zwischenfällen. Im März schließlich kam aus Paris die Meldung, man wolle das Werk schließen - allerdings gab es Unstimmigkeiten bezüglich des Termins.

Während die grüne Wohnungsbauministerin Emmanuelle Cosse von einer Schließung noch in diesem Jahr sprach, erklärte Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal, 2016 solle lediglich das Verfahren zur Schließung des Atomkraftwerks eingeleitet werden. Schließlich sei das Abschalten einer solchen Anlage nicht wie das "Abdrehen eines Wasserhahns", so Royal in einem Fernsehinterview. Außerdem müsse neben der Beachtung von bürokratischen Vorgaben und komplizierten Sicherheitsvorschriften auch an die Zukunft der rund 2000 Beschäftigten gedacht werden.

Deutsche Ministerin bietet Hilfe an

Den Nachbarn auf der deutschen Rheinseite geht der Prozess jedenfalls zu langsam. "Wir wünschen uns, dass Fessenheim so schnell wie möglich vom Netz geht", erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nach den jüngsten deutsch-französischen Regierungskonsultationen in dieser Woche.

Und Hendricks bot gleichzeitig Hilfe an: "Wir sehen es als gemeinsame Aufgabe, zu überlegen, welche zukunftsfähigeren Alternativen es für die Arbeitsplätze im deutsch-französischen Grenzgebiet geben kann."

Diese Hilfe wurde nun von der französischen Amtskollegin angenommen. Royal kündigte am Sonntag eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, die für die Zeit nach der geplanten Schließung unter anderem die Ansiedlung einer Fabrik aus der Elektroauto-Branche erwägen soll. Konkret denkt die Ministerin dabei an den US-Hersteller Tesla, den sie davon überzeugen will, in der infrastrukturschwachen Region zu investieren. Welche Rolle die deutsche Seite dabei spielen soll, ist allerdings noch unklar. In Sachen Elektromobilität haben die Franzosen deutlich die Nase vorn. Die Förderung sauberer Verkehrsmittel ist ein Schwerpunkt der Regierung von Francois Hollande.

djo/uh (afp, dpa)

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