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Politik

Washington ruft wegen Migranten Notstand aus

9. September 2022

Die Maßnahme soll helfen, Schutzbedürftige zu unterstützen und dafür Bundesmittel zu erhalten. Das Stadtoberhaupt warnt vor einer "anhaltenden humanitären Krise".

USA Washington | Migranten verlassen Bus nahe des Kapitols
Ein Bus mit Migranten, der seine Fahrt in Texas begann, vor der Kulisse des US-Kapitols in Washington (Archivbild)Bild: STEFANI REYNOLDS/AFP/Getty Images

Die Bürgermeisterin der US-Hauptstadt Washington, Muriel Bowser, hat angesichts zahlreicher in der Stadt eintreffender Busse mit Migranten aus dem texanischen Grenzgebiet den Notstand ausgerufen. Sie kündigte an, aufgrund der "anhaltenden humanitären Krise" eine neue Koordinierungsstelle zu eröffnen, um die Menschen bei ihrer Ankunft besser unterstützen zu können.

Der Regierungsbezirk District of Columbia werde dafür zunächst zehn Millionen US-Dollar zur Verfügung stellen und sich dann um eine Rückerstattung durch den Bund bemühen. Die Ausrufung des Notstandes erlaubt es, Bundesmittel umzuleiten. Mehr als 90 Familien wurden nach Angaben der Bürgermeisterin in Hotels untergebracht.

"Mitfühlende Reaktion"

Bowser erklärte: "Mit diesem Plan bleiben wir unseren Werten treu und bauen ein System auf, das eine mitfühlende, konsistente und gut koordinierte Reaktion unterstützt." Sie reagierte mit der Maßnahme auf den anhaltenden Konflikt mit den republikanischen Gouverneuren der US-Staaten Texas und Arizona an der Grenze zu Mexiko.

Diese hatten im Frühjahr damit begonnen, Migranten aus dem Grenzgebiet mit Bussen nach Washington, New York und Chicago bringen zu lassen, um die Verantwortung an die demokratisch geführten Großstädte abzugeben. Allein in Washington sind Berichten zufolge bereits mehr als 9000 Migranten auf diesem Weg angekommen. Die meisten reisen innerhalb weniger Tage zu anderen Zielen innerhalb der Vereinigten Staaten weiter.

jj/ww (dpa, rtr)