Eine Studie hatte 2017 gezeigt, dass der Mondmantel ähnliche Wasserkonzentrationen aufweisen könnte wie der Erdmantel. Nun haben Daten einer NASA-Sonde die Vermutung bestätigt. Gute Nachrichten für Mondmissionen!
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Lange galt der Mond als ein sehr trockener Himmelskörper, was durch Erkenntnisse vor einem Jahr widerlegt wurde. Wissenschaftler hatten Daten ausgewertet, die die indische Mondsonde "Chandrayann-1" bis 2009 gesammelt hatte.
Nun hat ein Abgleich mit Daten des Monderforschungsinstruments M3 der US-Raumfahrtbehörde NASA drei chemische Signaturen ergeben, "die definitiv beweisen", dass frühere Studien stimmen, die zeigen, "dass es gefrorenes Eis auf dem Mond gibt", so eine NASA-Stellungnahme, zitiert von der Nachrichtenagentur AFP.
Nach der von Ralph Milliken und Shuai Li in der Fachpublikation "Nature Geoscience"veröffentlichte Studie kann die bisher als wahrscheinlich geltende Entstehungsgeschichte des Mondes nicht stimmen. Demnach sei der Mond durch eine Kollision mit einem etwa marsgroßen Himmelskörper aus der jungen Erde herausgetrennt worden. Ein solcher Zusammenstoß würde aber eine derartige Hitze erzeugen, dass das Wasser auf dem Mond hätte verdampfen müssen.
Mondoberfläche nach Wasser "gescannt"
Milliken und Li konnten mit einer aufwendigen Analyse große Teile der Mondoberfläche nach Wasservorkommen absuchen. Ihre Ergebnisse zeigten, dass wasserhaltige Glaskügelchen der Apollo-Mondproben keine lokalen Besonderheiten darstellen und "dass allgegenwärtige Vorkommen von Wasser in pyroklastischen Einlagerungen (Gemisch aus Feststoffen und Gasen, dass bei Vulkanaktivität entsteht, Anm. d. Red.) ein weiterer Beleg dafür sind, dass der Mondmantel ein wichtiges Wasserreservoir darstellt", schreiben die Autoren in ihrer Studie.
Woher das Mondwasser stammt ist jedoch noch rätselhaft. "Die sich mehrenden Hinweise für Wasser im Mond legen nahe, dass das Wasser entweder doch irgendwie überlebt hat, oder dass es kurz nach der Kollision von Asteroiden oder Kometen mitgebracht wurde, bevor der Mond ganz erstarrt ist", erläuterte Li. Die Wasservorkommen auf dem Mond könnten praktischen Nutzen für die Erforschung des Erdtrabanten haben, meinen die beiden Forscher. Immerhin enthalten die vulkanischen Kügelchen in den "Apollo"-Proben 0,5 Promille Wasser - und das könnte sich potenziell extrahieren lassen. "Alles, was künftigen Monderforschern erspart, Mengen von Wasser von zuhause mitzubringen, ist ein großer Schritt nach vorn", so Li.
js/hf (dpa/ AFP)
Gestatten: Die Planeten
Schon seit den 1960er-Jahren sausen Raumsonden durch unser Sonnensystem und fotografieren Planeten. Die allerersten Aufnahmen von Venus, Mars und Co haben wir hier in unserer interplanetaren Fotosafari zusammengestellt.
Bild: Reuters/NASA/APL/SwRI/Handout
Unser Sonnensystem
Je nachdem, wen man fragt, hat unser Sonnensystem acht oder neun Planeten - einige Experten zählen Pluto noch dazu, obwohl die International Astronomical Union (IAU) ihm den Planetenstatus 2006 aberkannt hat. Das erste Porträt des Weltraumzwergs gelang Forschern 2015. Die frühesten Planetenaufnahmen konnte man auf der Erde aber schon 1960 bestaunen.
Merkur
Die Raumsonde Mariner 10 wurde 1973 auf den Weg zum Merkur gebracht, dem Planeten, der der Sonne am nächsten ist. Dieses Foto von Merkurs mondähnlicher Oberfläche schoss die Raumsonde im März 1974. Merkurs Entfernung zur Sonne schwankt zwischen 46 und 70 Millionen Kilometern, weil seine Umlaufbahn kein perfekter Kreis ist.
Bild: picture-alliance/dpa/Nasa
Venus
Mariner 10 machte diese erste Nahaufnahme von Merkurs Nachbarin - der Venus - am 5. Februar 1974. Die Farben im Bild wurden von der NASA verstärkt, um die wolkige Atmosphäre der Venus zu betonen. Der Planet ist von einem dicken Schleier Kohlendioxidwolken eingehüllt. Unterwegs zur Venus machte die Antenne von Mariner 10 Schwierigkeiten. Außerdem verlor die Raumsonde viel Treibstoff.
Bild: picture-alliance/dpa/Nasa
Erde
Das erste vollständige Foto unseres Planeten vom Weltraum aus nahm die Raumsonde Lunar Orbiter 1 im August 1966 auf - drei Jahre bevor der erste Mensch den Mond betrat, der hier im Vordergrund als Schatten zu sehen ist. Das mittlerweile berühmte Foto war Teil einer Serie, die der Apollo Mission als Vorbereitung auf die Mondlandung diente.
Bild: picture-alliance/dpa/Nasa/Loirp
Mars
Diese Nahaufnahme des Erdnachbarn ist das erste Foto, das eine Raumsonde je von einem fremden Planeten gemacht hat. Mariner 4 nahm es am 15. Juli 1965 auf. Wissenschaftler die Seen, Täler und Berge erwartet hatten, wurden enttäuscht - nur mondähnliche Krater waren zu sehen. Die New York Times schrieb: "Mars ist wahrscheinlich ein toter Planet."
Bild: picture-alliance/dpa
Jupiter
Die Raumsonde Pioneer 10 machte das erste Foto des Jupiters aus etwa 130.000 Kilometern Entfernung am 19. November 1973. Raumsonde Juno kommt bis auf 5000 Kilometer an den Planeten heran! Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems, mit einem Durchmesser von 142.984 Kilometern am Äquator. Seine Masse ist zweieinhalb mal größer als die aller anderer Planeten unseres Sonnensystems zusammen.
Bild: picture-alliance/dpa/UPI
Saturn
Das erste Foto des Planeten mit den berühmten Ringen wurde vom Pioneer 10-Nachfolger Pioneer 11 am 31. August 1979 gemacht. Es war eine gefährliche Mission: Als die Raumsonde durch die äußeren Saturn-Ringe flog, stieß sie beinahe mit einem der zwei Monde zusammen, den sie entdeckt hatte. In der oberen linken Ecke dieser Aufnahme ist der Saturnmond Titan zu sehen.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
Uranus
Eine der ersten Ansichten von Uranus, die Forscher zu sehen bekamen, waren seine Ringe. Voyager 2 machte dieses Bild von ihnen 1986. Uranus ist mit Tiefstemperaturen von -221 Grad Celsius der kälteste Planet unseres Sonnensystems. Die Kamera der Sonde musste während der Mission von Forschern auf der Erde repariert werden. Sie war kaputt gegangen, als Voyager 2 am Saturn vorbeiflog.
Bild: picture-alliance/dpa/Consolidated
Neptun
Voyager 2 machte auch das erste Foto von Neptun, im August 1989. Der Planet hat vier Wolkenfelder, die Forschern bekannt sind. Für diejenigen, die Pluto nicht als Planet zählen, ist Neptun der Planet in unserem Sonnensystem, der am weitesten von der Sonne entfernt ist: 4,5 Milliarden Kilometer, also 30 mal weiter, als die Distanz zwischen Sonne und Erde.
Bild: picture-alliance/dpa
Pluto
Die Tatsache, dass Pluto offiziell kein Planet mehr ist, tat der Begeisterung von Wissenschaftlern und Laien keinen Abbruch, als die NASA am 13. Juli 2015 die erste Nahaufnahme des kupferfarbenen (Zwerg-)Planeten veröffentlichte. Die Raumsonde New Horizons reiste für dieses Bild 4,88 Milliarden Kilometer in die letzten Winkel unseres Sonnensystems.