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Frauen-Gesundheit: Was ist die Perimenopause?

17. November 2025

Hitzewallungen, unregelmäßige Perioden - aber für die Wechseljahre bin ich doch noch viel zu jung! Frauen ab Ende 30, die solche und weitere Symptome haben, sind möglicherweise in der Perimenopause.

Zwei Frauen sind von hinten bei einem Spaziergang durch einen herbstlichen Wald zu sehen
Es geht vielleicht früher los, als erwartet: Schon Frauen in den Dreißigern können von der Perimenopause betroffen seinBild: Michael Nguyen/NurPhoto/picture alliance

Die Wechseljahre sind den meisten Frauen ein Begriff – na klar, die Zeit, in der die Periode nicht mehr auftritt, und Frauen mittleren Alters plötzliche Hitzewallungen und Schweißausbrüche durchleben.

Aber schon bevor die Menopause einsetzt, können viele dieser und noch weitere Symptome auftauchen. Verantwortlich dafür ist ein weit weniger bekannter Abschnitt der Wechseljahre: die Perimenopause.

Der Begriff bezeichnet einen Zeitraum, der sich über mehrere Jahre vor dem Ausbleiben der Periode erstrecken kann – und damit durchaus auch Frauen betrifft, die sich über das Thema Wechseljahre vermutlich noch nicht viele Gedanken gemacht haben.

Was sind die Symptome?

Zu den Symptomen der Perimenopause gehören:

  • Unregelmäßige Perioden. Hin und wieder kann die Periode komplett ausbleiben, dann wieder stärker als gewöhnlich ausfallen.
  • Hitzewallungen. Schweißausbrüche und Nachtschweiß gehören zu den häufigsten Beschwerden.
  • Schlafprobleme, unabhängig von oder bedingt durch Hitzewallungen und Nachtschweiß.
  • Stimmungsschwankungen wie erhöhte Reizbarkeit, Depression oder Ängstlichkeit.
  • Gelenkschmerzen. In Schultern, Knien oder Fingergelenken können Versteifungen oder rheumaähnliche Symptome auftreten.
  • Libidoverlust und Scheidentrockenheit.

Perimenopause – wer ist betroffen?

Häufig beginnen die Veränderungen bei Frauen im vierten Lebensjahrzehnt. Symptome können aber auch erst nach dem 50. Lebensjahr eintreten oder schon in den Dreißigern.

Die Perimenopause dauert in der Regel etwa zwei bis fünf Jahre. Es gibt aber auch Frauen, die diese Phase in nur einigen Monaten durchlaufen. Bei anderen wiederum dauert sie bis zu 10 Jahren an.

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Auch Transmänner können betroffen sein. Die Symptome der Perimenopause gehen auf Schwankungen des Hormonspiegels zurück - vor allem betrifft das das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Transmänner, die im Rahmen einer geschlechtsangleichenden Hormontherapie Testosteron nehmen, können beim Einsetzen der Perimenopause feststellen, dass ihre bisherige Testosteron-Dosierung angepasst werden muss, um den Schwankungen entgegenzuwirken.

Was passiert bei der Perimenopause im Körper?

In der Perimenopause, auf englisch auch bekannt als "menopausal transition", bereitet sich der Körper auf das Ausbleiben der Menstruation vor.

Bei Einsetzen der Pubertät haben Mädchen im Durchschnitt rund 400.000 Eizellen in ihren Eierstöcken. Dieser Vorrat neigt sich etwa 30 Jahre nach der Pubertät dem Ende zu. Die Funktion der Eierstöcke, in jedem Menstruationszyklus eine Eizelle vollständig reifen zu lassen und beim Eisprung freizusetzen, lässt dann allmählich nach.

Das bedeutet auch, dass die Produktion von Östrogen in der ersten Zyklushälfte vor dem Eisprung unregelmäßig wird. Es kann zu einem Östrogen-Mangel kommen – aber auch zu einem Überschuss. Im Körper herrscht eine umso stärkere Hormonfluktuation, je mehr die Funktion der Eierstöcke nachlässt.  

Beginn der Perimenopause feststellen, Symptome behandeln

Menschen in der Perimenopause erleben den Zeitpunkt, die Dauer und die Art der Symptome sehr unterschiedlich. Deshalb werden die Beschwerden häufig nicht als Zeichen der Perimenopause erkannt.

Außerdem sind die Wechseljahre auch heute noch ein Tabuthema in vielen Kreisen. Über das Thema Frauen-Gesundheit wird in Pakistan beispielsweise meist geschwiegen, außer wenn es darum geht, Kinder zu bekommen, sagte Palwasha Khan, eine Ärztin aus Pakistan, der DW im Juli 2025. Über Beschwerden in den Wechseljahren werde kaum gesprochen.

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Den Zyklus zu tracken kann helfen festzustellen, ob der Grund für Beschwerden in den Hormonschwankungen während der Perimenopause liegt. 

Plötzlich unregelmäßige, ausbleibende oder außergewöhnliche starke Perioden, können auf den Beginn der Perimenopause hindeuten. Allerdings beeinflussen auch andere Lebensumstände die Periode - eine Mangelernährung beispielsweise.

In jedem Fall sollte eine ausführliche Untersuchung beim Arzt folgen. Bei Betroffenen unter 45 Jahren empfiehlt die Deutsche Apotheker Zeitung eine Untersuchung der Sexualhormone im Labor, wenn der Verdacht auf Perimenopause besteht.

Zur Behandlung der Symptome wird zum Verzicht auf Alkohol, Koffein und Nikotin geraten. Sportarten wie Yoga und Gymnastik können zur Entspannung und Linderung von Gelenkschmerzen beitragen.

Daneben gibt es außerdem die Möglichkeit einer Hormontherapie. Die erfolgt entweder durch äußere Anwendung mit einem Gel oder die Einnahme von Hormontabletten. Dazu sollten sich Betroffene ausführlich von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten lassen.

Carla Bleiker Redakteurin, Channel Managerin und Reporterin mit Blick auf Wissenschaft und US-Politik.@cbleiker