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Weißrussland schließt Korrespondentenbüro des russischen Fernsehsenders NTW in Minsk

8. Juli 2003

– Russische Regierung übt Kritik

Köln, 8.7.2003, INTERFAX-SAPAD, INTERFAX

INTERFAX-SAPAD, russ., 8.7.2003, aus Minsk

Der Ministerrat Weißrusslands hat den Beschluss gefasst, das Korrespondentenbüro der russischen Fernsehgesellschaft NTW in Minsk zu schließen, wurde einem "Interfax"-Korrespondenten bei der weißrussischen Regierung mitgeteilt. Der Beschluss der Regierung über die Einstellung der Arbeit des NTW-Büros in Weißrussland werde am Mittwoch (9.7.) in den Massenmedien der Republik veröffentlicht. Anlass für die Schließung des NTW-Büros war ein Antrag des Außenministeriums.

Im Minsker Korrespondentenbüro waren drei Personen beschäftigt – ein Kameramann, ein Produzent und ein Fahrer. Am 28. Juni fasste das Innenministerium Weißrusslands den Beschluss, den NTW-Korrespondenten in Minsk, Pawel Selin, des Landes zu verweisen. Nach Ansicht der weißrussischen Machtorgane hat Pawel Selin die Ereignisse in Weißrussland nicht objektiv dargestellt. Die Machthaber werfen dem Journalisten unter anderem vor, Fakten gefälscht zu haben und die Ereignisse falsch ausgelegt zu haben, zu denen es während der Veranstaltungen gekommen ist, die mit der Beerdigung des bekannten Schriftstellers Wassil Bykow zu tun hatten. (...)

Entsprechend der weißrussischen Verfassung darf eine Vertretung ausländischer Massenmedien nach deren Schließung erst nach sechs Monaten wieder eröffnet werden. (lr)

INTERFAX, russ., 8.7.2003

Bei der russischen Regierung wurde der Beschluss der weißrussischen Machtorgane, das NTW-Korrespondentenbüro in Minsk zu schließen, kritisch aufgenommen. Ein hochrangiger Vertreter des russischen Kabinetts sagte gegenüber "Interfax": "In der russischen Regierung ist man der Ansicht, dass dieses Vorgehen die Probleme nicht löst, sondern zuspitzt." (...) (lr)