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Weihnachtliche Mitbringsel aus Deutschland

Theresa Szorek
25. Dezember 2024

Wer an Weihnachten seine Familie im Ausland besucht, bringt gerne ein Souvenir aus Deutschland mit. Wir haben junge Expats gefragt, welches Geschenk zuhause unter dem Baum nicht fehlen darf.

Leuchtende Weihnachtssterne hängen nebeneinander
Auf einem Weihnachtsmarkt wird man schnell fündig, wenn man ein Souvenir suchtBild: Florian Schuh/dpa Themendienst/picture alliance

Wenn Katharina an Weihnachten ihre Familie in Peru besucht, kann es sein, dass ihre Onkel, Tanten und Cousins vorher richtige "Bestellungen" bei ihr aufgeben. Denn in Deutschland, ganz speziell in Bonn, gibt es etwas, das anderswo schwer zu bekommen ist: Gummibärchen von Haribo. "Meine Familie schreibt meinem Vater dann, welche Haribo-Sorten sie sich wünschen, weil es die bei ihnen in Peru entweder gar nicht gibt oder nur in sehr teuer", erzählt sie. Deshalb macht Katharinas Vater sich im Advent zum Fabrikverkauf in Bonn auf und kauft großzügig ein. "Oft ist gefühlt der halbe Koffer voll", sagt Katharina. Wer im Ausland Lust auf die deutschen Weingummis hat, muss oft ein Vielfaches des Preises berappen. Umso schöner, wenn die Süßigkeiten unter dem Christbaum Freude bereiten.

Nirgendwo gibt es so viele Haribo-Sorten wie in Deutschland. Die Süßwarenmarke kommt aus Bonn.Bild: Eibner-Pressefoto/picture alliance

Knapp ein Viertel der Deutschen hat Familie im Ausland 

Weihnachten, das bedeutet für viele Menschen Heimat. Traditionell gilt es als Fest der Familie. Wenn die Liebsten weit weg leben, wird die Vorweihnachtszeit für viele zur Reisezeit: In den Tagen vor Heiligabend sind Zugfahrten deutlich teurer, Flughäfen verzeichnen doppelt so viele Gäste wie sonst. Wer an Weihnachten zuhause sein will, muss volle Straßen und Züge in Kauf nehmen. Während Reisende mit Familie in Deutschland nur ein paar Städte weiter fahren müssen, haben andere es viel weiter zu ihren Freunden, Eltern und Geschwistern: In Deutschland leben rund 21,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte
In einigen der Herkunftsländer wird ebenfalls Weihnachten gefeiert, auch, wenn die Traditionen sich bisweilen stark unterscheiden: Würstchen mit Kartoffelsalat gibt es beispielsweise an Heiligabend in Polen oder Frankreich nicht. Umso schöner ist es, etwas über Bräuche aus anderen Ländern zu erfahren. Ist die Reise erst einmal gebucht, darf eines nicht fehlen: ein festliches Mitbringsel aus Deutschland. Möglichkeiten gibt es viele.

Wer zur Weihnachtszeit reisen muss, braucht oft starke Nerven.Bild: Christian Charisius/dpa/picture-alliance

Traditionelles Gebäck und festliche Deko

Die Deutsche Zentrale für Tourismus macht verschiedene Vorschläge: In Lübeck gibt es demnach das beste Marzipan, in Dresden den authentischsten Stollen und in Nürnberg die originalsten Lebkuchen. Auch Spekulatius, Baumkuchen und die sogenannten Bethmännchen, Marzipankugeln aus Frankfurt, sind typisch deutsche Spezialitäten. Aber nicht jedes Geschenk muss in wenigen Minuten verputzt sein.

Festlich verpackt: der Dresdner ChriststollenBild: Jens Meyer/AP Photo/picture alliance

Wer Dekorationen mag, kann seiner Familie einen traditionellen Nussknacker aus Sachsen mitbringen oder mundgeblasene Weihnachtskugeln aus dem Erzgebirge. Dort werden auch die handgemachten Räuchermännchen geschnitzt: kleine Holzfiguren, in die eine Räucherkerze gestellt werden kann. Durch ein Mundloch verbreitet sie dann einen adventlichen Duft. 

So sieht ein deutsches Räuchermännchen ausBild: picture alliance/dpa/P. Pleul

Schon gewusst? Auch der Adventskalender ist eine deutsche Erfindung. Schon 1839 sollte er den Kindern eines Heims in Hamburg die Wartezeit bis Weihnachten versüßen. "Die Familie meiner Freundin kommt aus Spanien", erzählt Alexander aus Düsseldorf. "Für sie habe ich ein kleines Paket mit Weihnachtsmännern gemacht. Auch ein Adventskalender war dabei. Das kam beides sehr gut an."

Den ersten Adventskalender gab es 1839 Bild: Lucas Bäuml/dpa/picture alliance

Clémence kommt ursprünglich aus Frankreich, arbeitet aber in Deutschland als Sopranistin. Wenn sie an Weihnachten ihre Familie besucht, bringt sie gerne Stollen, Lebkuchengewürze, oder Ausstechformen für Plätzchen mit. "Manchmal auch Bier!", lacht sie. Das ist zwar nicht das weihnachtlichste aller Getränke, aber eben auch eine deutsche Spezialität. Für Andrea, deren Eltern in Portugal leben, dürfen auf der Fahrt nach Hause im Koffer Christbaumschmuck oder traditionelle Holzspielzeuge nicht fehlen. 

Schöne Souvenirs findet man zum Beispiel auf dem WeihnachtsmarktBild: Daniel Karmann/dpa/picture alliance

Es muss nicht immer traditionell sein

Cecilia kommt hingegen aus Korea und schnappt sich für den Besuch dort gerne ein paar Tassen mit typischen Weihnachtsmarkt-Motiven. Die gibt es anderswo nicht - zumindest nicht mit deutschem Aufdruck. In London, New York oder Singapur haben die festlichen Märkte mittlerweile auch Einzug gehalten.  

Deutschland ist zwar Ursprung vieler Weihnachtsbräuche, aber ein gutes Mitbringsel muss nicht immer traditionell sein - so wie die exklusiven Haribo-Sorten für Katharinas Familie in Peru. Sara besucht an Heiligabend ihre Familie in Kroatien. Was sie dann im Koffer hat? "Aperol vom Flughafen", verrät sie. "Oder eine XXL-Packung Kinder Schokolade. Für mich das ultimative Symbol für den Westen."