Weihnachtsmarkt. Anschlag - Das Netzwerk der Islamisten
Ein Terrorakt erschüttert am 19. Dezember 2016 die Hauptstadt Berlin, der bisher schlimmste islamistische Anschlag auf deutschem Boden. Mit einem gestohlenen LKW rast der Tunesier Anis Amri auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. Zwölf Menschen sterben, mehr als einhundert werden verletzt. Im Oktober 2021 verstarb ein Ersthelfer an den Folgen seiner Verletzungen, damit erhöht sich die Zahl der Toten auf 13.
Amri ist ein Täter, der am Ende mehr als 50 Behörden beschäftigte. Eine pannenvolle Ermittlungsarbeit hatten gleich drei Untersuchungsausschüsse zur Folge. Seit fünf Jahren begleiten die Autoren Überlebende und Hinterbliebene der Opfer des Anschlags. Sie treffen auf Menschen, die ein doppeltes Trauma erlitten haben: Nach den Verletzungen löst die vergebliche Suche nach Anerkennung durch Behörden neue Traumata aus.
Erstmals wird die Geschichte der Hintermänner des IS berichtet, dafür geht ein ehemaliger hochrangiger IS-Funktionär vor die Kamera. Auch damalige Weggefährten Amris aus der Islamistenszene werden befragt. Anhand von bislang unveröffentlichten Bildern gibt der Film neue Einblicke in die krude Welt von islamistisch-gesinnten jungen Männern, die sich für den Kampf gegen die "Ungläubigen" ertüchtigen. Die Autoren sprechen auch mit damals zuständigen Polizeibeamten und dem bis zum Anschlagsjahr verantwortlichen BND-Präsidenten. Aus diesen Interviews wird klar: Fünf Jahre nach dem Anschlag weist die Sicherheitsarchitektur in Deutschland weiter Lücken bei der Bekämpfung des Terrorismus auf.