Bayern vereitelt möglichen Anschlag auf Weihnachtsmarkt
14. Dezember 2025
Spezialeinsatzkräfte haben im Südosten Deutschlands fünf Männer wegen Terrorverdachts festgenommen. Dadurch sei ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert worden, teilten die Generalstaatsanwaltschaft München und die Bayerische Polizei mit.
"Islamistische Tatmotivation"
Bei den Männern handelt es sich nach Angaben der Behörden um einen 56-jährigen Ägypter, einen 37-jährigen Syrer und drei Marokkaner im Alter von 22, 28 und 30 Jahren. Der Ägypter, ein islamischer Prediger, soll nach derzeitigem Erkenntnisstand in einer örtlichen Moschee dazu aufgerufen haben, in der Weihnachtszeit mit einem Fahrzeug "möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen". Die Marokkaner sollen demnach bereit gewesen sein, den Anschlag auszuführen. Der Syrer soll die anderen Männer in ihrem Entschluss bestärkt haben. Die Ermittler gehen von einer "islamistischen Tatmotivation" aus.
Vier der Verdächtigen befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft in Justizvollzugsanstalten, der fünfte wurde aufgrund eines richterlichen Beschlusses in "Präventivgewahrsam" genommen. Den bereits am Freitag erfolgten Festnahmen waren intensive Ermittlungen vorausgegangen. Geleitet wurden sie von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. "Ein ausländischer Nachrichtendienst war nicht beteiligt", erklärten Generalstaatsanwaltschaft und Polizei.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bescheinigte den Sicherheitsbehörden seines Bundeslandes eine "hervorragende Zusammenarbeit". Dies belege eindrucksvoll deren "gute Reaktions- und Leistungsfähigkeit". Und es habe sich gezeigt: "Wir sind in der Lage, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen!" Nun müssten die Hintergründe aufgeklärt werden, fügte der Politiker von der konservativen CSU hinzu.
Wachsame Sicherheitsbehörden
Weihnachtsmärkten in Deutschland gilt seit längerem besondere Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden - auch wegen früherer Anschläge. So steuerte ein radikalisierter Islamist im Dezember 2016 einen Lastwagen in die Menschenmenge auf dem Berliner Breitscheidplatz. Bei dem Attentat und als dessen Folge starben insgesamt 13 Personen.
Im Dezember vergangenen Jahres raste ein Autofahrer absichtlich über den Magdeburger Weihnachtsmarkt, tötete damit sechs Menschen und verletzte mehr als 300 weitere. Derzeit läuft am Landgericht Magdeburg der Prozess gegen den geständigen Täter aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt.
wa/se (afp, dpa)
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