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TerrorismusDeutschland

Bayern vereitelt möglichen Anschlag auf Weihnachtsmarkt

14. Dezember 2025

Die Terrorverdächtigen wollten wohl im niederbayerischen Raum Dingolfing zuschlagen und "möglichst viele Menschen töten". Die mutmaßlich islamistisch motivierte Tat sollte offenbar mit einem Fahrzeug verübt werden.

Ortsschild der niederbayerischen Kreisstadt Dingolfing bei Nacht
Im Visier der Terrorverdächtigen: der niederbayerische Landkreis Dingolfing mit seinen rund 100.000 EinwohnernBild: Lars Haubner/NEWS5/dpa/picture alliance

Spezialeinsatzkräfte haben im Südosten Deutschlands fünf Männer wegen Terrorverdachts festgenommen. Dadurch sei ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert worden, teilten die Generalstaatsanwaltschaft München und die Bayerische Polizei mit.

"Islamistische Tatmotivation"

Bei den Männern handelt es sich nach Angaben der Behörden um einen 56-jährigen Ägypter, einen 37-jährigen Syrer und drei Marokkaner im Alter von 22, 28 und 30 Jahren. Der Ägypter, ein islamischer Prediger, soll nach derzeitigem Erkenntnisstand in einer örtlichen Moschee dazu aufgerufen haben, in der Weihnachtszeit mit einem Fahrzeug "möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen". Die Marokkaner sollen demnach bereit gewesen sein, den Anschlag auszuführen. Der Syrer soll die anderen Männer in ihrem Entschluss bestärkt haben. Die Ermittler gehen von einer "islamistischen Tatmotivation" aus.

Der Dingolfinger Marienplatz in der Weihnachtszeit: Welchen Markt die festgenommen Männer im Blick hatten, ist unklarBild: Lars Haubner/NEWS5/dpa/picture alliance

Vier der Verdächtigen befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft in Justizvollzugsanstalten, der fünfte wurde aufgrund eines richterlichen Beschlusses in "Präventivgewahrsam" genommen. Den bereits am Freitag erfolgten Festnahmen waren intensive Ermittlungen vorausgegangen. Geleitet wurden sie von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. "Ein ausländischer Nachrichtendienst war nicht beteiligt", erklärten Generalstaatsanwaltschaft und Polizei.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bescheinigte den Sicherheitsbehörden seines Bundeslandes eine "hervorragende Zusammenarbeit". Dies belege eindrucksvoll deren "gute Reaktions- und Leistungsfähigkeit". Und es habe sich gezeigt: "Wir sind in der Lage, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen!" Nun müssten die Hintergründe aufgeklärt werden, fügte der Politiker von der konservativen CSU hinzu.

Joachim Herrmann (Archivfoto): Es konnte ein "potenzieller islamistisch motivierter Anschlag in Bayern verhindert werden"Bild: Sachelle Babbar/ZUMA/picture alliance

Wachsame Sicherheitsbehörden

Weihnachtsmärkten in Deutschland gilt seit längerem besondere Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden - auch wegen früherer Anschläge. So steuerte ein radikalisierter Islamist im Dezember 2016 einen Lastwagen in die Menschenmenge auf dem Berliner Breitscheidplatz. Bei dem Attentat und als dessen Folge starben insgesamt 13 Personen.

Im Dezember vergangenen Jahres raste ein Autofahrer absichtlich über den Magdeburger Weihnachtsmarkt, tötete damit sechs Menschen und verletzte mehr als 300 weitere. Derzeit läuft am Landgericht Magdeburg der Prozess gegen den geständigen Täter aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt.

wa/se (afp, dpa)

Weihnachtsmärkte: Sicherheit kostet

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