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Süffiges für kalte Tage

21. Dezember 2009

In Deutschland wird immer weniger Bier getrunken. Schuld daran: verregnete Sommer und auch die Rauchverbote in den Gaststätten. Die Brauereien haben sich allerdings etwas einfallen lassen, um den Geschmack anzuregen.

Eiszapfen hängen vom Dach eines Holzhauses (Foto: AP)
Warm von innen - wenn's draußen kalt wirdBild: AP

Es sind nicht nur die zahlreichen Glühwein-Buden, die auf den rund 2500 Weihnachtsmärkten in Deutschland alljährlich regen Zulauf haben. Auch die deutschen Bierbrauer machen im Winter gute Geschäfte. Denn zu den üblichen hellen Bieren, die zu haben sind, sind inzwischen zahlreiche Sorten hinzu gekommen, die eigens für die kalte Jahreszeit gebraut werden. Es sind in der Regel dunkle Biere mit würzigem Geschmack.

Mehr Alkohol und mehr Würze

Dunkle Biere haben mehr AlkoholBild: Iserlohner Privatbrauerei

Die Winterbiere haben es in sich, denn sie enthalten mehr Alkohol. Allein ihre Namen versprechen gewissermaßen schon eine innere Wärme: Rauchbier-Urquell, Gold Ochsen Weihnachtsbier oder Iserlohner Winterbier.

Dem Winterbier aus der Iserlohner Privatbrauerei werden spezielle Malzsorten zugesetzt. "Vom Alkoholgehalt ist es etwas stärker und hat auch eine höhere Stammwürze, es ist sehr aromatisch", so Geschäftsführer Christian Rolinck. 5,9 Prozent Alkohol enthält das dunkle, untergärige Winterbier. Und damit haben die Sauerländer ganz offensichtlich den Geschmack der Biertrinker getroffen. Denn das Dunkle sei gefragt in der kalten Jahreszeit, sagt Rolinck. Und das sei gut so, denn auch die Iserlohner Privatbrauerei bekomme den rückläufigen Bierkonsum in Deutschland zu spüren. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 111 Litern pro Jahr befände sich Deutschland im internationalen Vergleich aber nach wie vor auf hohem Niveau, so Rolinck.

Neue Geschmacksrichtungen sollen Konsum anregen

Wer Winterbier trinkt, sollte sich warm anziehenBild: Iserlohner Privatbrauerei

Der Verkauf von Mixgetränken - also Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften oder anderen alkoholfreien Zusätzen - hat allerdings im vergangenen Jahr zugelegt. Doch um den Geschmack der "reinen" Biertrinker anzuregen, haben die Iserlohner das Winterbier kreiert. Während die zahlreichen Weihnachtsbiere in Deutschland nur bis Weihnachten auf dem Markt sind, ist das Winterbier der Sauerländer von Anfang November bis Februar zu haben: "Der Winter ist im Sauerland ja immer auch ein bisschen länger als nur bis Weihnachten", sagt Geschäftsführer Rolinck. Da müsse man die Wintermonate auch voll ausnutzen.

Glühbier statt Glühwein

Den größten Teil des Umsatzes macht die 1899 gegründete Brauerei zwar weiterhin mit Pils, Altbier und den Mixgetränken. Aber Weihnachtszeit heißt in Iserlohn auch: Glühbier-Zeit. Wie diese Variante schmeckt, sollte jeder für sich selbst herausfinden. Deshalb hier das Rezept: Man nehme einen Teil dunkles Bier und den gleichen Teil Kirschsaft. Das alles wird dann abschmeckt mit Zimt, Vanille, Nelken, Zucker, Orangenpaste und Konzentrat. Die Mischung wird kurz erhitzt, aber nicht aufgekocht, da sich ansonsten der Alkohol verflüchtigt. Und Prost!

Autorin: Monika Lohmüller

Redaktion: Julia Elvers-Guyot

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