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Gesellschaft

Weil Du Jude bist

29. Dezember 2017

Wie lebt es sich als Jude in Deutschland? Im ersten Halbjahr 2017 ist die Zahl antisemitischer Straftaten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Symbolbild zur Doku über Antisemitismus
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Der Fall eines 14-jährigen Berliner Schülers, der von zwei muslimischen Mitschülern wegen seines jüdischen Glaubens attackiert wurde, sorgte auch international für Entsetzen. Versagen Politik und Gesellschaft im Kampf gegen Antisemitismus?

Schätzungen zufolge leben wieder etwa 250.000 Juden in Deutschland. Immer häufiger sehen sie sich antisemitischen Äußerungen ausgesetzt oder sie werden gar attackiert und geschlagen. Mit der AfD ist erstmals eine rechtspopulistische Partei in den Bundestag gewählt worden, die in ihren Reihen Rechtsradikale und Neo-Nazis duldet. Wird das antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft noch verschärfen? Neben Rechtsradikalen und Neo-Nazis geht der Antisemitismus auch von Deutschen mit muslimischen Wurzeln aus.

So auch im Fall des 14 Jahre alten Berliner Schülers Oscar, dessen wirklicher Name aus Schutzgründen nicht bekannt gegeben wird. Seine Eltern stehen im Zentrum des Films und erzählen sehr persönlich, was ihr Sohn durchleben musste. Vier Monate lang war er in seiner Schule beschimpft, gemobbt und geschlagen worden - weil er Jude ist. Seine Mutter Gemma hat darüber ein "Gewaltprotokoll" verfasst. Wenn man es liest, kann man ahnen, wie es dem Jungen ergangen ist. Es geht los, als Oscar im Ethikunterricht erzählt, dass er jüdisch ist. Sein türkischer Freund will daraufhin nicht mehr mit ihm sprechen, weil "Juden egoistisch sind und Araber töten."

Es endet damit, dass Oscar mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole bedroht wird und Todesangst erleidet. Die Eltern ziehen die Konsequenzen und nehmen ihren Sohn von der Schule. Neben Oscars Eltern und dem Schulleiter kommen auch Oscars Großeltern zu Wort. Während des Naziregimes wurde sein Großvater von einer deutschen Familie versteckt und somit vor dem Nazi-Terror gerettet. Nach dem Krieg wurde er auf einer Jesuitenschule als Jude derartig diskriminiert, dass er versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Zwei Generationen später passiert seinem Enkel in Deutschland etwas ganz Ähnliches. Wird der Anstieg des Antisemitismus in Deutschland verharmlost oder sogar toleriert?

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