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Wein bleibt gefragt

Günther Birkenstock2. März 2004

Die Welt des Weines versammelt sich in Düsseldorf. Auf der Fachmesse ProWein präsentieren rund 2700 Aussteller aus 38 Ländern ihre Rebensäfte. Die Wirtschaftsflaute hat die internationale Weinbranche kaum berührt.

In vino veritas - Im Wein liegt WahrheitBild: Das Fotoarchiv


Stabilisierung auf hohem Niveau, das gilt für die "ProWein" und für die Weinwirtschaft insgesamt. Nach wie vor ist diese Messe an Internationalität nicht zu schlagen. Mehr als 70 Prozent der 2700 Aussteller kommen aus dem Ausland. Auf der traditionell hochgeschätzten Vinexpo in Bordeaux sind es nur 40 Prozent. Neben den großen drei: Frankreich, Italien und Spanien und den bekannten Weinnationen aus Übersee präsentieren auch viele Exoten ihr Angebot in Düsseldorf, so zum Beispiel Uruguay, Georgien und China.

Deutscher Weinmarkt attraktiv

Der deutsche Weinmarkt ist attraktiv, mehr als die Hälfte des Konsums wird durch ausländische Gewächse gedeckt. Und das heißt: Deutschland ist Weinimportland Nr. 1 in der Welt. Der Titel Biernation ist schon mit dem Jahr 2001 Vergangenheit geworden, seit dem geben die Deutschen mehr Geld für Wein als für Bier aus. Und der Weindurst der Deutschen steigt weiter. Inzwischen liegt der durchschnittliche Verbrauch pro Kopf bei 24,3 Litern Wein und Sekt im Jahr.

Zur Freude der deutschen Winzer steigt auch der Absatz heimischer Gewächse gegenüber den Importen. Ein weiteres Plus erhoffen sich die deutschen Erzeuger von mehr Verständlichkeit auf dem Weinetikett.

Trotz der großen Namen aus Frankreich und Italien, die so schön nach savoir vivre klingen, für heimische Weine greifen die Deutschen tiefer ins Portemonnaie. Rund 50 Cent mehr pro Flasche ist ihnen deutscher Wein wert.

Discountunternehmen sind Gewinner

Ein Blick auf die Händlerstruktur zeigt, die Konzentration geht weiter, die Gewinner sind die deutschen Discountunternehmen. Allein Aldi besitzt einen Marktanteil von 23 Prozent, die Discounter insgesamt beinahe die Hälfte des Gesamtumsatzes. Wenig entwicklungsfähig zeigt sich der Weinverkauf im Internet.

"Das Internet ist noch lange nicht bei 5 Prozent im Weingeschäft, das ist noch deutlich weniger", erklärt Armin Göring, Geschäftsführer des Deutschen Weininstituts. Das Internet werde sehr intensiv als Informationsmedium genutzt - für bestimmte Weine, Weingüter und Produktwissen. "Internet ist sehr wenig Ordergeschäft, das läuft im Wein immer noch die klassischen traditionellen Wege", so Göring.

Wachsende Exportzahlen

Der heimische Markt ist stabil, der Export deutscher Weine sogar gewachsen, und zwar um satte siebeneinhalb Prozent im vergangenen Jahr. Das hat auch der starke Euro nicht bremsen können. Besonders die Amerikaner haben ihre Vorliebe für Riesling und Co entdeckt. Die Zahlen zum Stimmungsbericht beeindrucken. Die Weinlieferungen in die USA stiegen im vergangenen Jahr um 36 Prozent. Da kann man sich nur noch wünschen, dass andere Wirtschaftszweige vom Weinboom bald angesteckt werden.

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