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Weinhauptstadt Düsseldorf

26. März 2003

Beim Weintrinken sind die Deutschen die ausländerfreundlichsten Zeitgenossen der Welt: In keinem anderen Land wird soviel Importware getrunken, nirgends sind die Verbraucher so neugierig und experimentierfreudig.

In Düsseldorf können Japaner kalifornischen Wein ordernBild: AP

Weil die deutschen Weintrinker so gerne exotische Tropfen kosten, findet hierzulande eine der größten und die mit Abstand internationalste Wein-Messe der Welt statt. Zum zehnten Mal lockt die Fachmesse "ProWein" vom 23. bis 25. März 2003 nach Düsseldorf.

2.774 Aussteller aus 41 Ländern beteiligen sich diesmal. Nahezu jedes Anbaugebiet der Welt präsentiert sich in dem vorübergehend von der Altbier-Metropole zur Welthauptstadt der Weine gewandelten Düsseldorf. Sogar aus China schwappt in diesem Jahr erstmals Wein auf die Messe.

Mehr Geld für Wein als für Bier

Ausschließlich Fachbesucher aus Handel und Gastronomie dürfen in fünf großen Hallen auf dem Düsseldorfer Messegelände Wein verkosten und bestellen. Zwei Drittel der Aussteller kommen nicht aus Deutschland. Dagegen ist der Anteil der internationalen Besucher mit nur 14 Prozent noch relativ gering, wie Monika Kissing von der Messe Düsseldorf gegenüber DW-WORLD zugibt.

Bild: AP

Deutschland ist der viertgrößte Weinmarkt der Welt, nur in Frankreich, Italien und den USA wird noch mehr vergorener Rebensaft getrunken. 20 Millionen Hektoliter Wein trank man hierzulande im Jahr 2002. Das Deutsche Weininstitut rechnet vor, dass somit statistisch jeder Bundesbürger etwa 24,3 Liter Rebensaft und damit einen halben Liter mehr getrunken hat als im Jahr zuvor.

Mittlerweile hat unter den alkoholischen Getränken Wein in Deutschland sogar einen höheren Marktanteil als Bier. Und nicht nur das: Aus den einst vor allem süßen Weißwein schlürfenden Teutonen sind geradezu toskanamäßige Rotweintrinker geworden. 51 Prozent der verkauften Weine waren rot, gefolgt von Weißwein mit 41 und Roséwein mit acht Prozent. Noch Anfang der 1990er Jahre war das Verhältnis umgekehrt, damals waren nur 32 Prozent der verkauften Sorten rot, 58 Prozent dagegen weiß.

Discounter auf dem Vormarsch

Doch die deutschen Verbraucher wären nicht sie selbst, wenn nicht auch beim Genussmittel Wein vor allem der Preis zählte: Vor allem Italienern und Franzosen gelang es nur durch deutliche Preisnachlässe, ein leichtes Mengenplus beim verkauften Wein zu erzielen. Der Durchschnittspreis für in- und ausländische Weine ist dabei leicht von 3,10 auf nur noch 2,94 Euro je Flasche zurückgegangen. 43 Prozent aller in Deutschland getrunkenen Weine werden inzwischen nach Angaben des Deutschen Weininstituts bei Discountern gekauft. Allein Aldi hätte mittlerweile einen Marktanteil von 22 Prozent erreicht. (mbr)

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