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Bangen an der Börsen

13. August 2007

Nach leicht positiven Tendenzen schließen Tokios Börsen uneinheitlich. Nach der Notenbank in Japan pumpt auch Europas Zentralbank nochmals Milliarden in den Geldmarkt.

Aktienhändler an der Börse in Manila auf den Philippinen (Quelle: AP)
Was folgt dem bösen Erwachen? Aktienhändler an der Börse in Manila auf den PhilippinenBild: AP

Die japanischen Börsen haben den Handel am Montag (13.8.07) uneinheitlich beendet. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Schluss um 35,96 Punkte oder 0,21 Prozent fester mit 16.800,05 Punkten. Am vergangenen Freitag war der Nikkei wegen der Verwerfungen um 2,37 Prozent stark abgesackt.

Der breiter gefasste TOPIX verlor am Montag 1,29 Punkte oder 0,08 Prozent auf 1632,64 Punkte. Die Anleger reagierten nervös. Die Unsicherheit bleibe, ob die US-Hypotheken- und Kreditkrise zu weiteren Kursrückgängen an den weltweiten Finanzmärkten führen werde, erklärten Händler.

Leichte Erholung in Frankfurt und London

Trotz globaler Turbulenzen: Broker in China freuten sich am Montag über ein Börsenhoch - das sechste in diesem MonatBild: AP

Der deutsche Aktienmarkt hingegen schlug nach den kräftigen Verlusten der vergangenen Woche am Montag einen Erholungskurs ein. Der DAX gewann in der ersten Handelsstunde 1,1 Prozent auf 7426 Zähler. Der MDAX der mittelgroßen Werte stieg um 2,0 Prozent auf 10 127 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,6 Prozent auf 888 Zähler.

Auch der Londoner Aktienindex FTSE 100 erholte sich nach einem Tiefschlag in der vergangenen Woche wieder leicht. Am Montagmorgen stieg der führende Index um 1,3 Prozent auf 6118,8 Punkte. Am Freitag war der FTSE zeitweise um 3,7 Prozent eingebrochen - so viel wie seit vier Jahren nicht mehr.


Nochmals Geldspritze für die Banken

Unter dem Eindruck von Liquiditätsengpässen bei Banken in aller Welt pumpte die japanische Zentralbank erneut Milliardenbeträge in den Geldmarkt. Die Sprecherin der Notenbank, Naomi Mariko, gab das Volumen am Montag mit 600 Milliarden Yen (3,6 Milliarden Euro) an.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Montag erneut interveniert: mit einer Geldspritze von 47,66 Milliarden Euro. Der Durchschnittszins lag bei 4,07 Prozent, teilte die EZB in Frankfurt mit. 59 Bieter hatten sich an dem Tender beteiligt.

Angesichts der erheblichen Nervosität der Geldhäuser hatte die EZB den Banken vergangenen Donnerstag 95 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten erteilt und am Freitag weitere 61 Milliarden. Bei der EZB war es das erste Eingreifen dieser Art seit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001. Die US-Notenbank engagierte sich etwas zurückhaltender. Die japanische Notenbank hatte am Freitag umgerechnet 6,2 Milliarden Euro in den Geldmarkt geschossen. Vorangegangen waren massive Kursverluste an den Aktienbörsen aufgrund von Kreditausfällen auf dem US-Immobilienmarkt.

Händler leicht optimistisch

Händler sagten, die Hilfen für das Bankensystem als Folge der US-Hypothekenkrise hätten für Erleichterung gesorgt. "Die Zentralbanken wollen der Sache ganz klar auf den Grund gehen. Wenn wir keine weiteren schlechten Nachrichten bekommen, denke ich, wird sich die Sache schnell beruhigen", sagte Craig James, Chef-Volkswirt bei CommSec in Australien.

An den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong, Taiwan und Singapur zeichnete sich keine einheitliche Tendenz ab.

Sorgenkind Wall Street

An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index der Standardwerte trotz milliardenschwerer Liquiditätsspritzen der US-Notenbank Fed am Freitag 0,23 Prozent schwächer geschlossen und war mit 13.239 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel 0,04 Prozent auf 1453 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,45 Prozent auf 2544 Stellen.

Am Devisenmarkt notierte der Dollar am Montagnachmittag fester bei 118,26-31 Yen nach 118,07-09 Yen im späten Freitagshandel. Der Euro wurde ebenfalls fester gehandelt mit 1,3705-10 Dollar nach 1,3686-88 Dollar am späten Freitag. Zum Yen lag der Euro bei 162,12-17 Yen nach 161,60-64 Yen am Freitag. (leix)

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