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Kampf gegen den Währungsverfall

30. Januar 2014

Der Euro scheint die Krise überwunden zu haben, dafür gibt es nun in den Schwellenländern heftige Währungsturbulenzen. Die Notenbanken versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Symbolbild: Türkische Lira
Bild: picture-alliance/dpa

Währungsverfall in Schwellenländern

01:10

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Der Druck auf mehrere Währungen an den Finanzmärkten geht weiter. Am Donnerstag kamen trotz teils drastischer Leitzinserhöhungen Devisen wie der südafrikanische Rand und die türkische Lira im Verhältnis zum Dollar erneut unter die Räder. So verteuerte sich der Dollar zur türkischen Lira um 0,6 Prozent auf 2,26 Lira. In Südafrika stieg der Dollar zeitweise um 1,1 Prozent auf 11,38 Rand und notierte damit so hoch wie zuletzt im Oktober 2008. Der russische Rubel fiel zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit März 2009.

Wie verhalten sich die Amerikaner?

Sozusagen Öl ins Feuer goss die US-Notenbank mit einer erneuten Drosselung ihrer milliardenschweren Anleihekäufe: Ab Februar will sie die monatlichen Wertpapierkäufe um weitere zehn Milliarden auf dann 65 Milliarden Dollar zurückfahren. Anleger fürchten, dass die Eindämmung der Geldflut in den USA das Wachstum in den Schwellenländern endgültig ausbremsen könnte. Lange Zeit waren Gelder vor allem in die aufstrebenden Länder, die sogenannten "Emerging Markets" geflossen, wo wegen höherer Leitzinsen auch höhere Renditen gelockt hatten.

Mit der strafferen US-Geldpolitik werden Investitionen in den USA nun wieder attraktiver. Der jahrelange Abfluß von Kapital beginnt sich umzukehren. "Besorgniserregend ist auch, dass wichtige Zentralbanken in den Schwellenländern ihre geldpolitischen Zügel angezogen haben, um ihre Währungen zu verteidigen und ziemlich kläglich gescheitert sind", sagte ein Marktbeobachter der Nachrichtenagentur Reuters.

Höhere Zinsen

Im Sog der strafferen US-Geldpolitik versuchen einige Länder der Währungsturbulenzen mit höheren Leitzinsen Herr zu werden. So hatte die Notenbank in Pretoria am Mittwoch den Schlüsselzins um einen halben Prozentpunkt auf 5,5 Prozent angehoben. Zuvor hatten die türkischen Währungshüter den Leitzins mehr als verdoppelt, um der Abwertung der türkischen Lira gegenzusteuern. Experten rechnen damit, dass auch Länder wie Russland und Mexiko nachziehen werden. "Wir sind am Beginn eines globalen Zinserhöhungszyklus, in dem die Schwächsten als erste agieren müssen", kommentierten Analysten der SEB-Bank.

ml/uh (rtr)

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