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Weitere 700 Millionen für Österreichs Problembank

19. Juli 2013

Die angeschlagene österreichische Staatsbank Hypo Alpe Adria braucht noch mehr frisches Geld. 700 Millionen Euro sollen die Bank über Wasser halten - zumindest für eine Weile.

Filiale der österreichischen Hypo Group Alpe Adria in Hermagor (Kärnten), aufgenommen am 20.08.2010. Der aus der Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervorgegangene Bankkonzern steht im Verdacht, an mehreren Finanz- und Korruptionsaffären in Österreich und Ländern des Balkans beteiligt gewesen zu sein. Foto: Jan-Peter Kaspernull
Bild: picture-alliance/dpa

Im Zuge des von der EU verordneten Abbauplans werde für das erste Halbjahr ein Verlust anfallen, der das Kapitalpolster aufzehren werde, teilte die Bank am Freitag mit. Um die Kapitalanforderungen zu erfüllen, soll die Hauptversammlung am 23. Juli eine Kapitalerhöhung von 700 Millionen Euro beschließen, so Hypo Alpe Adria weiter.

Die Bank war während der Finanzkrise in Schieflage geraten und wurde 2009 von Österreich verstaatlicht. Seitdem hat sie bereits mehrere Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten. Für das laufende Jahr hat Österreich bereits eine Geldspritze von 700 Millionen Euro für die Bank vorgesehen. Ob das ausreicht, hängt nun von den finalen Verhandlungen mit der EU ab.

Zerschlagung der Bank

Die EU drängt auf einen grundlegenden Umbau der Bank. Bereits beschlossen ist der Verkauf des Bankenteils, der für Österreich zuständig ist. Nach monatelangen Verhandlungen hatte Österreich Ende Juni zudem vorgeschlagen, die Südosteuropa-Tochter der Bank bis Mitte 2015 zu verkaufen.

Ursprünglich hatte die EU eine Trennung von allen Töchtern bis Ende 2013 gefordert. Weil diese aber nicht rasch ohne große Verluste möglich schien, hätte ein solches Szenario die Staatsfinanzen voraussichtlich schwer belastet.

Das Geschäft in Südosteuropa ist mit 250 Filialen in Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro und Bosnien und zuletzt 4300 Beschäftigten die größte operative Tochter der Bank. Der dritte Bereich, das kriselnde Italien-Geschäft, soll ab Juli kein Neugeschäft mehr annehmen und dürfte in Folge abgewickelt werden.

Korruptionsaffären

Österreich erwartet nach früheren Angaben, dass die EU-Komission bis zum Herbst entscheidet, ob sie dem Plan zustimmt.

Neben finanziellen Problemen hat die Bank auch juristische Schwierigkeiten. Sie steht im Verdacht, seit 1999 an zahlreichen Korruptionsaffären in Österreich und Kroation beteiligt gewesen zu sein. In Deutschland, Österreich und Kroatien laufen Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeiter der Bank.

bea/kis (rtr)

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