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Politik

Weitere Gespräche zwischen USA und Taliban

25. Februar 2019

Die radikalislamischen Taliban und die USA beraten in Doha wieder über eine politische Lösung für den Afghanistan-Konflikt. Mit Blick auf eventuelle Friedensgespräche wurde in Kabul eine Große Ratsversammlung einberufen.


Der US-Sondergesandte für den Frieden in Afghanistan, Zalmay Khalilzad, spricht während einer Diskussionsrunde mit afghanischen Medien an der US-amerikanischen Botschaft in Kabul, Afghanistan
US-Chefunterhändler Zalmay KhalilzadBild: Reuters

Unterhändler der USA und hochrangige Vertreter der Taliban haben im Golfemirat Katar ihre mittlerweile sechste Gesprächsrunde begonnen. Sie ist nach Angaben der Taliban für vier Tage angesetzt. Weiterhin steht der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im Mittelpunkt der Diskussion. Außerdem geht es um Garantien, damit das Land am Hindukusch kein sicherer Hafen für Terroristen wird.

In Doha traf sich Zalmay Khalilzad, der im vergangenen Jahr zum Leiter der US-Friedensbemühungen ernannt worden war, erstmals mit Mullah Abdul Ghani Baradar, einem Mitbegründer und politischen Führer der Taliban. "Ich habe gerade ein Arbeitsessen mit Mullah Baradar und seinem Team beendet. Das erste Mal, dass wir uns treffen. Jetzt kommen wir zu den Gesprächen", twitterte Khalilzad.

Mit Mullah Baradar sitzt erstmals jemand aus der Führungsriege der Islamisten mit am Tisch. Beobachter werten dies als Zeichen, dass die Taliban die Gespräche ernst nehmen. Mullah Baradar war erst Ende Januar von den Taliban zum Vizechef und gleichzeitig zum Chef des politischen Büros der Taliban in Katar ernannt worden. Er gilt als einer der Mitgründer der radikalislamischen Bewegung und soll seit 2013 in der pakistanischen Stadt Peschawar unter Hausarrest gestanden haben. Ende Oktober war er freigelassen worden.

Erstmals bei den Gesprächen dabei: Mullah Abdul Ghani Baradar, Chef des politischen Büros der Taliban in KatarBild: imago

Große Ratsversammlung soll Weg zu Frieden bestimmen

Die Taliban lehnen direkte Gespräche mit der afghanischen Regierung ab, die sie als Marionette des Westens betrachten. Dennoch plant die Regierung in Kabul, nächsten Monat einen großen Rat von Stammesältesten und politischen Führern einzuberufen. Die Loja Dschirga genannte Versammlung soll am 17. März in Kabul beginnen. Über 2000 Teilnehmer sollen vier Tage lang darüber beraten, wie ein nationalen Konsens für Frieden hergestellt werden kann.

Bisher sind Regierung, Opposition und Zivilgesellschaft uneins, wie der Weg zu Frieden mit den Taliban aussehen soll. Es gibt zudem verschiedene Vorstellungen zu grundsätzlichen Verhandlungspositionen - sollten etwa die Taliban Verfassungsänderungen fordern, die Gerichtsbarkeit ändern wollen oder Frauen weniger Rechte einräumen.

In Afghanistan werde traditionell Loja Dschirgas abgehalten, wenn große nationale Fragen geklärt werden sollen.

uh/se (dpa, rtr, afp)

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