1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikAsien

Weitere Haftstrafe für Aung San Suu Kyi

29. September 2022

Die entmachtete De-facto-Regierungschefin soll nach dem Willen der Militärjunta niemals mehr freikommen. Die Generäle erwirken ein Urteil nach dem anderen gegen die 77-Jährige. Diesmal geht es um "Verrat".

Aung San Suu Kyi | Protest für ihre Freilassung
Bild: Philip Fong/AFP/Getty Images

Ein Militärtribunal in Myanmar hat die inhaftierte Politikerin Aung San Suu Kyi zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt. Sie habe gegen ein Gesetz zu Amtsgeheimnissen verstoßen. In den vergangenen Monaten war die Friedensnobelpreisträgerin wegen verschiedener angeblicher Straftaten - darunter Korruption und Anstiftung zum Aufruhr - bereits zu insgesamt 20 Jahren Haft verurteilt worden. Beobachter sprechen von Schauprozessen.

Suu Kyi hatte nach dem Militärputsch zunächst unter Hausarrest gestanden. Im Juni wurde die 77-Jährige in ein Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw gebracht. Aufgrund weiterer Anklagen drohen ihr im Falle von Verurteilungen zusammengenommen bis zu 100 weitere Jahre Haft.

Ein Australier bleibt ebenfalls in Haft

Neben Suu Kyi haben die Militärrichter drei ehemalige Minister sowie den australischen Wirtschaftsprofessor Sean Turnell ebenfalls zu je drei Jahren Haft wegen des Verrats von Staatsgeheimnissen verurteilt. Die australische Regierung hat immer wieder die Freilassung Turnells gefordert. Auch zahlreiche Professorenkollegen engagieren sich seit vielen Monaten für ihn.

Der Ökonom Turnell war der Wirtschaftsberater von Aung San Suu Kyi und wenige Tage nach dem Putsch vom 1. Februar 2021 festgenommen wordenBild: ABC/AP Photo/picture alliance

Turnells Ehefrau Ha Vu schrieb auf Facebook, das Urteil breche ihr und der ganzen Familie das Herz. Ihr Mann habe Myanmar 20 Jahre lang unterstützt und hart für die Entwicklung des Landes gearbeitet. Sie forderte die Junta auf, ihren Mann freizulassen und nach Australien abzuschieben.

Vertretern aus Australien und von Medien sei zuvor der Zugang zum Gerichtssaal in der Hauptstadt Naypyidaw untersagt worden, berichtete der australische Sender ABC. Turnell, der die Vorwürfe stets zurückgewiesen hat, saß seit seiner Festnahme zeitweise im für seine Foltermethoden berüchtigten Insein-Gefängnis in der größten Stadt Yangon (früher: Rangun).

rb/kle (AFP, dpa, KNA)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen