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Weitere Tote bei Bombenanschlägen in Nigeria

17. Juli 2015

Es sind die immer gleichen Schreckensmeldungen über immer neue Bluttaten in Nigeria. Wieder ließen Terroristen Bomben im Osten des Landes detonieren, diesmal wurden in Gombe zahlreiche Menschen getötet.

Soldaten der nigerianischen Armee (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: I. Sanogo/AFP/Getty Images

Die erste Bombe explodierte vor einem Schuhstand auf einem Markt in Gombe, einer Stadt im Nordosten Nigerias. Das war etwa um 16 Uhr Ortszeit. Nur wenige Minuten später sei die zweite Bombe detoniert, sagte ein lokaler Händler.

Rettungskräfte teilten mit, dass mindestens 30 Menschen bei den Attentaten getötet worden seien. Die Gegend um den Markt herum sei voll mit Kunden gewesen, die ihre letzten Einkäufe vor dem Id-al-Fitr-Fest erledigen wollten, dem feierlichen Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan, berichteten Augenzeugen.

Immer gleiche Handschrift

Zunächst hatte niemand Verantwortung für die Tat übernommen. Die Handschrift ist jedoch wohlbekannt: Seit Jahren kämpft die islamistische Terrormiliz Boko Haram im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats.

Etwa 70 Millionen Muslime feiern in Nigeria das Ende des FastensBild: Getty Images/AFP/P. U. Ekpei

Seit Beginn des Ramadan vor rund vier Wochen hat die Gruppe die Frequenz der Anschläge deutlich erhöht. Zahlreiche Menschen wurden bei Selbstmordattentaten in Nigeria und im Tschad getötet.

Schreckliche Bilanz

Insgesamt hat Boko Haram nach Angaben der Vereinten Nationen bereits 15.000 Menschen auf dem Gewissen; 1,5 Millionen sind vor der Gewalt geflohen.

Nigerias Präsident Mohammadu Buhari hatte den Kampf gegen die Extremisten seit seinem Amtsantritt im Mai zur obersten Priorität erklärt. In einer Ansprache zum Ende des Ramadan bekräftigte er seine Anstrengungen: "Ich war mir Eurer hohen Anforderungen bewusst, als ich ins Amt kam und ich versichere Euch, meine Mitbürger, dass ich die vielen nationalen Herausforderungen angegangen bin". Einschränkend fügte er hinzu: "Um jedoch erfolgreich zu sein, brauche ich weiterhin Eure Unterstützung, Euer Verständnis und Eure Geduld."

Im Kampf gegen Boko Haram wird Nigerias Armee von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Das nigerianische Militär erklärte zuletzt, im vergangenen Monat 600 Aufständische getötet zu haben.

nin/mak (dpae, rtre)

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