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Politik

Neuer Geländegewinn für syrische Armee

3. Dezember 2016

In der umkämpften Metropole Aleppo ist es syrischen Regierungstruppen gelungen, ein weiteres von Rebellen besetztes Stadtviertel einzunehmen. Das Leiden der Bevölkerung nimmt dennoch kein Ende.

Syrien Aleppo  Sakan al-Shababi  Regierungstruppen
Panzer der syrischen Regierungstruppen bei ihrem Vormarsch in AleppoBild: Getty Images/AFP/G. Ourfalian

Mitte November hatte die syrische Armee mit einer Großoffensive begonnen, Aleppo zurückzuerobern. Seitdem können die Regierungstruppen immer wieder Erfolge verzeichnen, zuletzt im Bezirk Tarik al-Bab. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in England, übernahmen die Soldaten und ihre Verbündeten nach heftigen Gefechten am späten Freitagabend die Kontrolle über das Viertel. Damit befinden sich der Organisation zufolge nun 60 Prozent des Ostens der Stadt wieder in den Händen der Regierung.

Im Zuge der Kämpfe um Tarik al-Bab mussten erneut zahlreiche Zivilisten in andere Bezirke flüchten. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet von verriegelten Geschäften und schwer beschädigten Gemüseständen. Den Regierungstruppen gelang es offenbar auch, eine Straße zu erobern, die den Westen der Stadt und den internationalen Flughafen von Aleppo verbindet.

Ein Blick über die zerstörte Innenstadt von AleppoBild: Reuters/O. Sanadiki

Aleppo ist seit 2012 geteilt. Bewaffneten Rebellen gelang es damals, den Osten der strategisch wichtigen Stadt unter Kontrolle zu bringen. Der Westen blieb in Regierungshand. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass seit Beginn der Offensive zehntausende Menschen Ost-Aleppo verlassen mussten. 

Unterstützung bei der Rückeroberung bekommen die syrischen Truppen durch russische Soldaten - zunächst mit Einsätzen aus der Luft, zuletzt aber auch mit Spezialkräften am Boden. Seit zwei Wochen nehmen auch Vertreter Moskaus an Verhandlungen mit Rebellen teil. Ein Vertreter der Opposition warf Russland zuletzt vor, auf Zeit zu spielen.

Die aktuelle Situation in Aleppo stand auch im Mittelpunkt eines Treffens von Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen John Kerry und Papst Franziskus in Rom. Konkrete Ergebnisse wurden nach dem Gespräch nicht genannt. Beide Seiten betonten allerdings, dass sie nach wie vor an einer diplomatischen Lösung des Konflikts interessiert seien. 

djo/haz (afp, dpa, rtr)

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