Weiterer Rückschlag für Elon Musks Raumfahrtambitionen
19. Juni 2025
Elon Musk hat hochfliegende Pläne. Der Tech-Milliardär möchte zum Mars - mit dem größten je gebauten Raketensystem. Doch noch wäre ein Flug mit dem Starship von Musks Unternehmens SpaceX ein Himmelfahrtskommando, wie auch der neueste Zwischenfall zeigt.
Kurz vor dem zehnten Testflug gab jetzt es eine schwerwiegende Panne: Bei einem Routinetest ist eine Starship-Rakete von SpaceX am Boden explodiert. Es habe einen "katastrophalen Ausfall" gegeben, teilten die Behörden im US-Bundesstaat Texas mit. Dort, im einst Wilden Westen der Vereinigten Staaten, liegt Musks Weltraumbahnhof Starbase.
Der Vorfall habe sich am Mittwoch kurz nach 23.00 Uhr (Ortszeit) ereignet. Verletzt worden sei niemand. Aber die Explosion war gewaltig, wie Fotos der Nachrichtenagentur Reuters zeigen.
Betroffen war "Starship 36", das auf den zehnten Testflug vorbereitet wurde. Es sei "zu einer schwerwiegenden Anomalie gekommen, während sich die Rakete auf einem Teststand befand", teilte SpaceX mit. "Eine Sicherheitszone rund um die Anlage wurde während des gesamten Vorgangs gewahrt." Alle Mitarbeiter seien in Sicherheit, hieß es.
Für Bewohner der umliegenden Gebiete bestehe keine Gefahr. SpaceX warnte aber davor, sich dem Testgelände zu nähern. "Unser Starbase-Team arbeitet aktiv daran, das Testgelände und seine unmittelbare Umgebung in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden zu sichern", teilte das Unternehmen mit.
Pannen bei vergangenen Testflügen
Starship hat die Höhe eines 40-stöckigen Gebäudes und ist die stärkste Rakete, die je gebaut wurde. Sie hat beim Start doppelt so viel Schub, wie die Saturn-V-Raketen aus dem Apollo-Mondprogramm der NASA Ende der 1960er- Anfang der 1970er-Jahre. Damit will SpaxeX 100 Tonnen schwere Nutzlasten ins All schießen.
Das Raketensystem war erstmals im April 2023 getestet worden und damals nach wenigen Minuten komplett explodiert. Bei weiteren Tests erreichte die obere Stufe der Riesenrakete das All und landete auch wieder kontrolliert auf der Erde.
Doch zuletzt schlugen mehrere Testflüge fehl. Beim neunten Testflug Ende Mai war eine Starship-Rakete zwar in den Weltraum abgehoben - doch dann vor der geplanten Rückkehr zur Erde über dem Indischen Ozean explodiert.
Das Starship besteht aus zwei Teilen, die sich nach dem Start trennen: Dem etwa 70 Meter langen Booster Super Heavy und der - ebenfalls Starship genannten - oberen Stufe, die rund 50 Meter misst.
Insgesamt ist das System größer als die Freiheitsstatue in New York. Beide Teile, sowohl der Booster als auch das Raumschiff, sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA will mit dem Starship Astronauten zum Mond schicken, während Elon Musk eben sogar Menschen zum Mars bringen will. Ob und wann sich dieses Ziel umsetzen lässt, steht nach der neuesten Panne in den Sternen.
AR/haz (dpa, afp, rtr, ap)