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Weltbank: Albanische Regierung ist an Energiekrise selbst schuld

17. Januar 2002

– Weltbankdirektor Christian Poortman: Behörden hätten rechtzeitig Vorkehrungen treffen müssen

Köln, 16.1.2001, DW-radio / Albanisch

Der Direktor der Weltbank für Südeuropa Christian Poortman hat nach einem sechstägigen Besuch in Albanien erklärt, dass die Energiesituation im Lande alarmierend sei. In ganz Albanien gebe es zwischen 10 bis zu 18 Stunden am Tag keinen Strom. Tirana, die Hauptstadt, befinde sich in einer etwas privilegierten Situation, da dort der Strom nur für etwa acht Stunden am Tag ausfalle. Nach einem Treffen mit den höchsten Vertretern des Landes gab Poortman der albanischen Regierung die Schuld, weil sie nicht rechtzeitig Vorkehrungen getroffen habe. Er räumte jedoch ein, dass die schlechte Wetterlage einen großen Einfluss auf die aktuelle Lage gehabt habe.

Poortman erklärte gestern die Bereitschaft der Weltbank, den Aufbau eines Wärmekraftwerks in Albanien zum Teil zu finanzieren. Die restlichen Mittel müsse die albanische Regierung selber aufbringen. Die Regierung in Tirana hat das drängende Problem, viel zusätzliche Energie von den Nachbarnländern kaufen zu müssen. Gestern bemühte sich die Regierung, Energie aus Rumänien, Serbien und Bulgarien zu importieren, während eine Delegation des italienischen Senats sich zu Gesprächen über mögliche Energielieferungen aus Italien bereit erklärte. Die Menge der importierten Energie ist von 6 Millionen Kilowattstunden am Tag auf 3,2 Millionen gesunken und betrug am letzten Wochenende sogar nur 1,6 Millionen am Tag. Der Grund hierfür ist, dass die Lieferländer Griechenland und Kroatien aufgrund des erhöhten Eigenbedarfs wegen des kalten Wetters weniger Strom exportieren konnten. (MK)