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Weltbank bekräftigt ihre Konjunkturprognose

5. Juni 2017

Die Weltbank hat sich über die globale Konjunkturlage optimistisch geäußert. Dank der Zuwächse bei der Industrieproduktion und beim Handel beließen die Experten ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr bei 2,7 Prozent.

USA Wirtschaft Washington DC Zentrale der Weltbank Gebäude Logo
Bild: ullstein bild - Fotoagentur imo

Als weitere Gründe nannte die Entwicklungsbank ein gestiegenes Vertrauen an den Märkten und eine Erholung bei den Preisen für Rohstoffe. Es war das erste Mal seit mehreren Jahren, dass die Volkswirte ihre Juniprognose im Vergleich zum Januar nicht wegen höherer Risiken senkten. Für 2018 und 2019 rechnet die Weltbank sogar mit einer Wachstumsrate von 2,9 Prozent. Im vergangenen Jahr wuchs die Weltwirtschaft nach Einschätzung der Organisation um 2,4 Prozent.

Für einzelne Regionen änderte die Weltbank jedoch ihre Einschätzung. In der Euro-Zone erwartet sie nun ein Wachstum von 1,7 Prozent. Im Januar war sie noch von 0,2 Punkten weniger ausgegangen. Für Japan wurde die Rate sogar um 0,6 Punkte auf 1,5 Prozent angehoben. In beiden Regionen werde das Wachstum von der Exportwirtschaft und der ultralockeren Geldpolitik angekurbelt, erklärte die Weltbank. Für die USA wurde die Prognose dagegen um 0,1 Punkte auf 2,1 Prozent gesenkt.

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim sprach mit Blick auf die globale Konjunktur von einer leichten, aber realen Erholung. Diese sollte für Reformen genutzt werden, um auch langfristig mit Hilfe privater Investoren ein Wachstum zu erzielen.

Ökonomische Risiken geschrumpft

Der Weltbank-Ökonom Ayhan Kose verwies in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP darauf, dass die wirtschaftlichen Risiken abgenommen hätten. So hätten die Märkte auf die wiederholte Anhebung des Leitzinses durch die US-Notenbank Fed im Dezember 2016 und im März 2017 "sehr gut reagiert", sagte Kose. Auch die Unsicherheit angesichts der Wahlen in Europa sei zurückgegangen, nachdem in Frankreich der europafreundliche Mitte-Politiker Emmanuel Macron zum Präsidenten gewählt worden sei.

Außerdem habe sich auch der Ölpreis nach einer Übereinkunft zwischen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und deren Partnerländern Ende vergangenen Jahres stabilisiert, hob Kose hervor. "Letztlich denken wir weiter, dass es Risiken für einen Rückgang gibt, aber ihr Profil hat sich im Vergleich zu der Zeit vor sechs Monaten ein bisschen verbessert."

Trump, das Risiko

Als fortbestehendes Risiko nannte der Weltbank-Ökonom die Handels- und Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump. Wenn es keine "klar definierte Politik" gebe, könnten Unternehmen Investitionsentscheidungen vertagen, warnte Kose mit Blick auf Trumps Wirtschaftspolitik. Das gelte insbesondere für Firmen, die von einer von Trump geforderten Neuverhandlung des Freihandelsvertrags Nafta zwischen den USA, Kanada und Mexiko betroffen wären.

Risikofaktor: Vor kurzem sagte US-Präsident Trump sich vom Pariser Klimaschutzabkommen losBild: Reuters/K. Lamarque

Als weiteres Risiko nannte Kose die deutliche Verlangsamung der Investitionen in Schwellenländern wie China, Brasilien und der Türkei, die seit sechs Jahre anhalte. Diese seien 2016 im Schnitt nur um drei Prozent gewachsen, 2010 seien es noch zehn Prozent gewesen.

Als bedeutendes Wirtschaftsrisiko nannte Kose auch den Klimawandel. Die Erderwärmung habe bereits Auswirkungen auf "eine hohe Zahl von Menschen", heißt es laut Kose in dem Weltbankbericht. Daher müsse die Weltbank den betroffenen Ländern bei der Entwicklung erneuerbarer Energien, einer nachhaltigen Stadtentwicklung und dem Katastrophenschutz helfen. Der Bericht wurde erstellt, bevor US-Präsident Trump am Donnerstag den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt hatte.

kle/wa (rtr, afp)

 

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