Bonn, 23.10.2003, DW-radio/Kroatisch, Gordana Simonovic

Die Weltbank hat Kroatien [am 21.10.] die zweite Tranche des Kredits für Strukturprogramme [SAL, Structural Adjustment Loan] in einem Gesamtwert von 100 Millionen Dollar bewilligt. Gleichzeitig beglückwünschte sie die Regierung von Premier Ivica Racan zu den bisher umgesetzten Reformen. Ferner sollten die Reformen fortgesetzt werden, um ein stetiges Wachstum zu erzielen und die volkswirtschaftliche Stabilität zu wahren. Die Reformen sollten jedoch auch die Integration des Landes in die europäischen Strukturen erleichtern, teilte gestern das Büro der Weltbank in Zagreb mit.

Der Kredit hat eine Laufzeit von 15 Jahren mit einer Verzinsung von 2,4 Prozent. Die Rückzahlung soll in fünf Jahren einsetzen. Der Regierung zufolge wird der Kredit für die Fortsetzung von Wirtschaftsreformen, Exportförderung und Beschäftigung verwandt. Dies alles soll dazu dienen, den Lebensstandard der Bevölkerung zu steigern.

Slavko Linic, stellvertretender Premier zuständig für Wirtschaft, begrüßte die Entscheidung der Weltbank, dass sie durch den SAL die Reformprojekte der Regierung unterstütze, zumal Kroatien die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt habe. Denn das Parlament habe das Gesetz über die Gebietsaufteilung, was die Regierung bereits vor einem Jahr eingereicht habe, noch nicht verabschiedet: (Einblendung Linic) "Die Lobby, die ein Monopol, ein Monopol Einzelner auf die Administration möchte, hat eine Debatte darüber nicht zugelassen. Welche Botschaft haben wir in- und ausländischen Investoren damit übermittelt? Nun, dass auch weiterhin die Verwaltung herrschen und dass die Bürokratie über Genehmigungen verfügen sowie für große Hürden sorgen wird. Dies bedauere ich persönlich. Wir haben zwar das Geld erhalten, wir haben indes weder ein Zeichen gesetzt noch es an in- und ausländische Investoren weitergeleitet".

Seit 1993 bewilligte die Weltbank Kroatien 22 Projekte im Wert von 1,2 Milliarden Dollar. Kroatien erhielt ferner zahlreiche Schenkungen sowie technische und beratende Unterstützung. (...) (md)