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Weltbank-Delegation besucht Sarajevo

15. Januar 2004

– Von geplanter Milliarde US-Dollar 750 Millionen investiert, weitere 100 Millionen dieses Jahr für Entwicklungsprojekte und Energiesektor vorgesehen

Bonn, 15.1.2004, DW-RADIO/Bosnisch

Eine Delegation der Weltbank, geführt von ihrem Vizedirektor, dem Japaner Shigeo Katsu, unterhielt sich mit politischen Vertretern in Sarajevo gestern über den Fortgang der Reformen. Aus Sarajevo berichtet Zoran Pirolic:

Haben die Weltbank und der Internationale Währungsfond aus Bosnien und Herzegowina einen abhängigen Staat gemacht, dessen Wirtschaft sich nicht nachhaltig entwickeln kann? Der Vizepräsident der Weltbank Shigeo Katsu, der für Europa und Zentralasien verantwortlich ist, glaubt das nicht: "Ich würde sagen, dass unsere Unterstützung dabei hilft, die manchmal schmerzhaften aber notwendigen Reformen umzusetzen, so dass sich der Staat modernisieren und das Land sich vorbereiten kann, um seinen rechtmäßigen Platz in Europa einzunehmen."

Nach den Worten von Shigeo Katsu hat die Weltbank von einer geplanten Milliarde US-Dollar bisher in Bosnien und Herzegowina 750 Millionen US-Dollar investiert. Dieses Jahr werden voraussichtlich mehr als 100 Millionen US-Dollar investiert, und zwar vor allem für Entwicklungsprojekte und für den Energiesektor im Rahmen eines Modernisierungsprojekts mit dem Titel "Energie III". Nach Gesprächen mit der Weltbankdelegation sagte Premierminister Adnan Terzic: "Das ist eine große Menge an finanziellen Mitteln. Es scheint, dass in den vergangenen drei Jahren jedoch 250 Millionen US-Dollar eingefroren blieben, weil es nicht möglich war, die notwendigen Gesetze zu verabschieden, die Voraussetzung für diese Investitionen waren."

Terzic fügte dem hinzu, dass er die Unterstützung der Weltbank für die Organisation einer Geberkonferenz im April dieses Jahres erwartet. Der Premierminister der Zentralregierung hofft, dass bei einer solchen Geberkonferenz Zusagen über weitere 1,5 Milliarden US-Dollar zusammen kommen könnten, um eine Entwicklungsstrategie für Bosnien und Herzegowina zu unterstützen. Nach Einschätzung von Terzic könnte Bosnien und Herzegowina bis 2007 eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung erreichen. Dafür sind jedoch internationale Mittel nötig, die allerdings schwierig zu finden sein dürften unter Bedingungen, in denen das internationale Interesse für Bosnien und Herzegowina rapide abnimmt. (Übersetzung: Fabian Schmidt) (md)