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Katastrophe

Weltbank gewährt Indonesien Milliardenkredit

14. Oktober 2018

Für die verwüsteten Inseln Sulawesi und Lombok verleiht die Weltbank bis zu eine Milliarde Dollar für den Wiederaufbau. Auf Sulawesi wurde mittlerweile die Suche nach Opfern abgebrochen.

Indonesien Sulawesi Palu nach Erdbeben und Tsunami
In Palu auf der Insel Sulawesi stehen Bewohner Schlange, um Gas zum Kochen zu bekommen (Archiv)Bild: Getty Images/AFP/A. Berry

Nach der verheerenden Erdbeben- und Tsunamikatastrophe mit Tausenden Toten in Indonesien will die Weltbank beim Wiederaufbau helfen. Sie sagte dem Inselstaat einen Kredit von bis zu einer Milliarde US-Dollar (863 Millionen Euro) zu. Auf der Jahreskonferenz des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf der indonesischen Insel Bali teilte die Weltbank mit, der Kredit könnte Zahlungen an die 150.000 ärmsten Familien beinhalten, die von dem Beben auf Sulawesi im September und jenem auf der Insel Lombok im August betroffen waren.

Die Schadenshöhe auf Lombok, wo mehrere hundert Menschen gestorben waren, schätzten Behörden auf umgerechnet 295 Millionen Euro. Das Ausmaß der Katastrophe von Sulawesi ist noch unklar. Indonesien kann nach einer Vielzahl von Katastrophen den Wiederaufbau nicht mehr alleine stemmen: In den vergangenen drei Jahren summierten sich die Schäden jährlich auf umgerechnet 1,3 Milliarden Euro, erklärte Vizepräsident Yussuf Kalla auf der IWF-Konferenz.

Suche nach Tsunamiopfern eingestellt

Indonesiens Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati begrüßte das Versprechen der Weltbank. Die Regierung könne die Mittel benutzen, um Menschen "in dieser unsicheren Zeit zu unterstützen", sagte sie. Fast 90.000 Menschen haben laut Behörden ihr Zuhause verloren. Die Vereinten Nationen schätzt die Zahl der Hilfsbedürftigen auf 200.000. Trinkwasser und Lebensmittel sind Mangelware, auch die medizinische Versorgung ist vielerorts weiter schlecht.

In Palu auf Sulawesi ist die Zerstörung immer noch kaum zu fassenBild: Getty Images/U. Ifansasti

In mehreren Dörfern, die von Schlamm und Schutt komplett zerstört wurden, haben die Behörden die Suche nach Vermissten mittlerweile eingestellt. Die Ortschaften sollen zu Massengräbern deklariert werden. Insgesamt ist der Verbleib von rund 5000 Menschen ungeklärt, mehr als 2000 Leichen wurden bislang geborgen.

Immer wieder Indonesien

Unterdessen ereignete sich auf der Insel Sumatra die nächste Naturkatastrophe: Erdrutsche und Überschwemmungen suchten den Norden der Insel heim, mindestens 22 Menschen wurden getötet, darunter elf Schüler eines Internats.

Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere tektonische Platten aneinander stoßen. Immer wieder kommt es dort zu schweren Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Am 26. Dezember 2004 verwüstete ein Tsunami infolge eines Seebebens der Stärke 9,1 weite Gebiete in mehreren Anrainerstaaten des Indischen Ozeans. Indonesien beklagte damals 170.000 Tote - insgesamt starben mehr als 230.000 Menschen.

ehl/qu (dpa, afp, epd, kna)

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