Sie haben die Radioaktivität entdeckt, für Wahlrecht gestritten und sich den Taliban entgegengestellt. Der Weltfrauentag ist für uns Anlass, Frauen vorzustellen, die vor nichts zurückschreckten. Nicht einmal dem Tod.
Anzeige
Zehn Frauen, die Geschichte geschrieben haben
Sie haben die Radioaktivität entdeckt, für Wahlrecht gestritten und sich den Taliban entgegengestellt. Der Weltfrauentag ist für uns Anlass, Frauen vorzustellen, die vor nichts zurückschreckten. Nicht einmal dem Tod.
Bild: Getty Images
Erste Pharaonin
Nach dem Tod ihres Mannes Pharao Thutmosis II. übernahm Hatschepsut 1479 v. Chr. nicht nur die Regenschaft für den unmündigen Sohn, sondern setzte sich als erste Frau selbst die beiden Kronen Ober- und Unterägyptens auf. Während ihrer zwei Jahrzehnte dauernden Regierung herrschte Frieden und blühte der Handel. Dennoch versuchte ihr Nachfolger alle Zeugnisse über die erste Pharaonin zu vernichten.
Bild: Postdlf
Heilige Märtyrerin
1348 tobte der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich, als die gerade 13-jährige Bauerntochter Johanna zum ersten Mal eine Vision empfing. Heilige forderten sie auf, Frankreich zu retten und Karl VII. auf den französischen Thron zu bringen. Leider scheiterte die Befreiung von Paris und Jeanne d‘Arc geriet in englische Gefangenschaft. Als Ketzerin endete sie auf dem Scheiterhaufen.
Bild: Fotolia/Georgios Kollidas
Durchsetzungsstarke Feldherrin
Mit einem gewagten Staatsstreich stieß Katharina II. ihren ungeliebten Mann vom Thron und ließ sich selbst zur russischen Zarin ausrufen. Durchsetzungsvermögen bewies sie auch, als sie das riesige Russische Reich vollständig unter ihre Staatsgewalt brachte und Feldzüge bis nach Polen hinein und auf der Krim führte. Das brachte Katharina als einzige Herrscherin den Beinamen "die Große" ein.
Bild: picture alliance/akg-images/Nemeth
Weitsichtige Regentin
Als Elisabeth I. den britischen Thron bestieg, übernahm sie die Herrschaft über ein Land in Aufruhr. Sie schaffte es, den Religionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken zu befrieden und führte das britische Imperium in ein goldenes Zeitalter. Die Kultur erlebte mit Künstlern wie Shakespeare eine Blüte und die britische Seeflotte bescherte der spanischen Armada eine vernichtende Niederlage.
Bild: public domain
Radikale Frauenrechtlerin
1903 gründete Emmeline Pankhurst (1858-1928) in Großbritannien die bürgerliche Frauenbewegung. Sie kämpfte für das Wahlrecht der Frauen. Dafür trat sie in den Hungerstreik, setzte Häuser in Brand und wurde verurteilt. Pankhurst konnte 1918 durchsetzen, dass Frauen ab dem 30. Lebensjahr wählen durften. Sie starb 1928, dem Jahr, in dem England das Allgemeine Wahlrecht für Frauen in Kraft setzte.
Bild: picture alliance/akg-images
Gefallene Revolutionärin
In einer Zeit, als Frauen noch nicht wählen durften, stand Rosa Luxemburg an der Spitze der revolutionären sozialdemokratischen Bewegung in Deutschland. Die Begründerin des Spartakusbundes und der Kommunistischen Partei versuchte mit Massenstreiks das Ende des Ersten Weltkrieges herbeizuführen. Nach der Niederschlagung des Spartakusaufstandes 1919 wurde sie von deutschen Offizieren ermordet.
Bild: picture-alliance/akg-images
Strahlende Forscherin
Marie Curies (1867-1934) Erforschung radioaktiver Strahlung war Pionierarbeit und brachte ihr den Nobelpreis für Physik ein - doch leider auch Symptome der Strahlenkrankheit. Für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium verlieh man ihr einen weiteren Nobelpreis - den in Chemie. Nach dem Unfalltod ihres Mannes Pierre übernahm sie seine Professur als erste Frau an der Pariser Sorbonne.
Bild: picture alliance/Everett Collection
Holocaust-Aufklärerin
"Deine Anne" beendete Anne Frank ihre Einträge ins Tagebuch, das sie zwischen 1942 und 1944 führte. Auf einem der letzten Fotos lächelt die 13-Jährige fröhlich. Zwei Monate später zog sie im Juli 1942 ins Hinterhaus der Prinsengracht in Amsterdam. Sie lebte im Versteck, bis sie nach Auschwitz deportiert wurde, wo sie im März 1945 starb. Ihr Tagebuch ist eines der wichtigsten Zeugnisse der Shoah.
Bild: Internationales Auschwitz Komitee
Erste Friedensnobelpreisträgerin Afrikas
"Afrikas erste Grüne" nannte eine deutsche Zeitung Wangari Maathai. Seit Ende der 1970er Jahre engagierte sie sich nicht nur für Menschenrechte, sondern auch für den Erhalt der Umwelt. Sie pflanzte mit der Nichtregierungsorganisation "Green Belt Movement" Bäume, um die Versteppung aufzuhalten. Im eigenen Land wurde sie oft verspottet, doch 2004 erhielt sie für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis.
Bild: picture-alliance/dpa
Jüngste Kämpferin für Mädchenrechte
Sie war 2009 erst elf Jahre alt, als sie für die BBC über das Terrorregime der Taliban in Pakistan berichtete. Als ihre Mädchenschule geschlossen wurde, kämpfte sie für ihr Recht auf Bildung. 2012 wurde sie Opfer eines Attentats und wäre beinahe gestorben. Als sie wieder gesund war, schrieb sie eine Autobiographie: "Ich bin Malala: Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten."
Bild: Getty Images
10 Bilder1 | 10
Die deutsche Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857-1933) war eine der wichtigsten Befürworterinnen eines Frauentages. Sie setzte sich für einen Acht-Stunden-Arbeitstag, das Wahl- und Stimmrecht, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, ausreichenden Mutter- und Kinderschutz und für die Gleichstellung der Frau im Arbeitsschutzgesetz ein. Der erste Internationale Frauentag, an dem sich Millionen von Frauen beteiligten, fand am 19. März 1911 in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Seit 1921 wurde der Tag auf den 8. März festgelegt und sollte damit an den Streik der Arbeiterinnen in einer Textilfabrik in Petersburg während der russischen Revolution 1917 erinnern.
Weltfrauentag in den Wirren der Kriege
Nach dem Ersten Weltkrieg durften die Frauen 1919 zum ersten Mal bei den Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung an die Urnen. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,3 Prozent. Im Nationalsozialismus (1933-1945) wurde durch das Verbot der sozialistischen Parteien kein Frauentag mehr zelebriert. Er wurde 1932 durch den Muttertag ersetzt.
Erst in den 1980er-Jahren gewann der Frauentag wieder größere Bedeutung in Westdeutschland. In der DDR dagegen war der Frauentag schon immer ein wichtiger Tag im gesellschaftlichen Leben. Heute gibt es in vielen Städten weltweit zum 8. März Veranstaltungen, die sich aktuellen Frauen- und Menschenrechtsfragen widmen.