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Intersolar

14. Juni 2011

Die Sonnenenergie boomt und hat eine bute Zukunft. Bei der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft zeigte die Branche in der letzten Woche in München Innovationen für die Energieversorgung von heute und morgen.

Pressebild der Messe Intersolar Europe. Quelle: Messe Intersolar, Undatierte Aufnahme, Eingestellt 06.06.2011 ***Das Pressebild darf nur in Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Veranstaltung verwendet werden***
Strahlende Aussichten für die SolarwirtschaftBild: Messe Intersolar

Über 75.000 Besucher aus der ganzen Welt besuchten die Fachmesse der Solarwirtschaft, die Intersolar in München vom 6. bis 10. Juni. Der große Andrang zeigt, dass die Solartechnik als regenerative Alternative akzeptiert ist und weltweit auf sehr großes Interesse stößt. Rund 2.300 Unternehmen aus 47 Ländern präsentierten auf der Intersolar ihre Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Photovoltaik, Produktionstechnik und Solarthermie, das sind doppelt so viele wie noch vor vier Jahren. Die meisten der Aussteller kamen inzwischen aus dem Ausland. China war allein mit 532 Ausstellern vertreten, gefolgt von Italien, Spanien und Taiwan.

Gutes Geschäft mit klimafreundlicher Energie

Eigenheim mit einer solarthermischen Anlage (schwarzer Kollektor oben) und einer Photovoltaik-Anlage (darunter)Bild: BSW-Solar/Viessmann

Vor allem Deutschland macht vor, dass die Solarenergie ein Gewinn für Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist. 24 Milliarden Euro Umsatz machte die Branche in Deutschland im vergangenen Jahr, 20 Milliarden Euro mit der Photovoltaik, der solaren Stromerzeugung, gut drei Milliarden mit Anlagentechnik für Photovoltaikfabriken und eine Milliarde Euro mit Solarthermie, der solaren Warmwasserversorgung und Heizungsunterstützung. 150.000 Menschen haben allein in Deutschland ihren Job in der Branche.

Mit der installierten Leistung von über 17.000 Megawatt werden schon jetzt rund drei Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt. Nach Schätzungen der Solarwirtschaft können es im sonnenarmen Industriestandort Deutschland im Jahr 2020 schon zehn Prozent sein. Rosig sind die Aussichten der weltweiten Branche auch deshalb, weil die Kosten für Solarstromanlagen durch Innovationen und Massenfertigung stark fallen und damit Solarstrom auch ohne Förderung bald boomen wird. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Anlagenpreise halbiert. In den nächsten Jahren sagen Experten weiter stark sinkende Preise voraus. Für viele Verbraucher wird Solarenergie bald billiger als der Strom vom Energieversorger sein und ab spätestens 2020 können große Solarparks mit Kohle-, Atom- und Windkraftwerken konkurrieren.

Internationales Expertentreffen und Kontaktbörse

Kontakte werden geknüpft und neue Projekte besprochenBild: DW

Für die Solarbranche ist die Münchener Intersolar inzwischen zum weltweit wichtigsten Expertentreffen geworden. Innovationen werden präsentiert, Ideen ausgetauscht, internationale Kontakte zwischen Geschäftspartnern, Forschern, Industrie, Tüftlern und Studenten geknüpft. War die Intersolar, die 2005 nur knapp 20.000 Besucher zählte, noch vor allem von deutschen Ausstellern und Besuchern geprägt, so hat sich dieses Bild rasant verändert. Asiatische, südeuropäische und amerikanische Gesichter prägten das internationale Publikum. Aber auch immer mehr Afrikaner und Lateinamerikaner waren gekommen, um neuste Trends zu sehen und Kontakte zu knüpfen. Um diesen internationalen Solartrend auch auf anderen Kontinenten mehr Raum und Entfaltung zu geben, haben die Messeorganisatoren inzwischen auch noch Fachmessen für Solarenergie in China, Indien und den USA, etabliert.

Solarenergie für Menschen ohne Stromanschluss

Frauen in Mali besichtigen eine SolaranlageBild: FRES

Während sich die Branche derzeit noch vor allem auf große Solarparks und netzgekoppelte Photovoltaikanlagen konzentriert, ist auf der Intersolar schon ein weiterer Zukunftsmarkt präsent. Gerade in abgelegenen Gebieten ist die autarke Stromversorgung mit Photovoltaik schon jetzt oft die sinnvollste und preiswerteste Lösung. Lange und teure Stromleitungen werden so überflüssig und gegenüber Dieselgeneratoren ist die Photovoltaik schon heute attraktiv und konkurrenzfähig. Mit speziellen Führungen, Ständen und Fachkonferenzen reagiert die Intersolar auf diesen wichtigen Bedarf. Derzeit haben noch über 1,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zum Strom. Besuchern und Experten diskutieren darum auch über spezielle Kredite für die Landbevölkerung und den Wissenstransfer bei Vertrieb, Installation und Wartung.

Prämierte Innovation, sauberes Wasser für Millionen

Innovationen genießen auf der Intersolar traditionell viel Aufmerksamkeit. Vor allem der Wirkungsgrad ist ein zentraler Aspekt. Lag der Wirkungsgrad-Weltrekord 1989 für Silizium-Solarzellen noch bei 14,5 Prozent, so erreicht er heute fast fünf Prozent mehr. Aber auch die Preissenkungen bei der Produktion stehen im Fokus. Besonders innovative und wegweisende Unternehmen bekamen am Mittwoch (8.6.) den Intersolar Award verliehen.

Die Preisträger zeigen auf der Intersolar ihre Anlage für die Aufbereitung von Trinkwasser für den MassenmarktBild: Autarcon GmbH

Oft stecken hinter den preisgekrönten Produkten komplizierte Verfahren und Techniken. Aber auch einfache aber sehr innovative und wegweisende Ansätze werden prämiert. In diesem Jahr bekam unter anderem die Autarcon GmbH aus Deutschland den Intersolar Award. Die kleine Firma aus Kassel entwickelte eine zuverlässige Anlage zur Förderung, Filterung und Desinfektion von verunreinigtem Wasser. Die installierten Anlagen, funktionieren seit Jahren störungsfrei, den Strom liefert ein Solarmodul. Aus Sicht der Jury wurde die Anlage prämiert, weil sie für die Massenproduktion geeignet ist und in Schwellen- und Entwicklungsländern helfen kann, die Trinkwasserver-sorgung von 800 Millionen Menschen zu verbessern.

Batterien und solare Kühlung sind noch zu teuer

Während die Photovoltaik boomt und die Energieversorgung weltweit umkrempeln wird und auch die Solarthermie gute Wachstumsaussichten im Bereich von Großkraftwerken und kleinen Warmwasseranlagen hat, gibt es im Bereich der Speichertechnik und solaren Kühlung noch viel zu tun. Zwar gibt es auch hier gute Ansätze, Projekte und ein riesigen Bedarf. Doch die Kosten sind noch zu hoch.

Autor: Gero Rueter
Redaktion: Beate Hinrichs

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