Weltrisikobericht sieht "Hotspots" in Asien und Afrika
24. September 2025
Einwohner der Philippinen haben laut einer neuen Studie ein besonders hohes Risiko, Opfer von Naturkatastrophen zu werden. Der südostasiatische Inselstaat führt den jüngsten Weltrisikoindexan, der vom Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum erstellt wurde.
Direkt hinter den Philippinen finden sich mit Indien und Indonesien zwei weitere bevölkerungsreiche Staaten aus Asien auf dem jährlich aktualisierten Ranking, es folgen Kolumbien und Mexiko in Lateinamerika. Die "Top 10" vervollständigen Myanmar, Mosambik, Russland, China und Pakistan.
Afrika zeigt sich besonders vulnerabel
Die höchste Vulnerabilität weisen in der Gesamtschau allerdings Staaten in Afrika auf, allen voran die Zentralafrikanische Republik, Somalia, der Tschad, Südsudan und die Demokratische Republik Kongo. Darunter fassen Fachleute Faktoren wie soziale Ungleichheit oder schwache Gesundheitssysteme zusammen, die im Falle von Naturkatastrophen deren Folgen verschlimmern. Ein weiterer Treiber ist den Angaben zufolge der Klimawandel mitsamt den daraus resultierenden Phänomenen.
So überfordere eine Zunahme an extremen Wetterereignissen bestehende Schutzsysteme und sorge für wachsende Schäden, heißt es in dem zusammen mit dem Index veröffentlichten Weltrisikobericht. Für die Zeit zwischen 2020 und 2024 beziffern die Autoren der Studie allein die durch Überschwemmungen weltweit hervorgerufenen Schäden auf 325 Milliarden Dollar. Die Ursachen lägen nicht nur in natürlichen Prozessen, sondern auch in fortschreitender Urbanisierung und Landnutzung.
Rückblick auf die Katastrophe im Ahrtal
"Die teuerste Flutkatastrophe ereignete sich im Juli 2021 in Mitteleuropa (...) durch Sturzfluten im (deutschen) Ahrtal und angrenzenden Regionen", stellt der Weltrisikobericht nüchtern fest. Gleichwohl belegt Deutschland im aktuellen Weltrisikoindex lediglich Rang 95. Damit befindet sich die Bundesrepublik wie in den vorangegangen Jahren im Mittelfeld der insgesamt 193 untersuchten Staaten.
Eindringlich wird in dem Bericht zu mehr Klima- und Umweltschutz sowie zu mehr Investitionen in die Katastrophenvorsorge aufgerufen. Überdies wird davor gewarnt, Entwicklungshilfe-Etats weiter zu kürzen. "Statt erst auf Katastrophen zu reagieren, wenn sie bereits eingetroffen sind, müssen wir präventiv handeln", betont BEH-Geschäftsführerin Ilona Auer-Frege. "Überschwemmungsrisiken lassen sich deutlich mindern, wenn politischer Wille und lokales Wissen zusammenkommen."
wa/pgr (kna, epd, dpa)