Trotz Radio, Kino und Internet - das Buch ist nicht tot zu kriegen. Und hat es sogar zu einigen Höchstleistungen gebracht. Wir stellen Ihnen acht rekordverdächtige Fakten rund um das gedruckte Werk vor.
Anzeige
8 literarische Leistungen, die rekordverdächtig sind
Wie groß ist eigentlich das kleinste Buch? Und welcher Roman wurde bislang am häufigsten gelesen? Zum UNESCO-Welttag des Buches eine Auswahl literarischer Höchstleistungen.
Bild: picture alliance/Prisma Archivo
Das teuerste Buch der Welt
Mit mehreren Millionen hatte man schon gerechnet, als der "Codex Leicester" von Leonardo Da Vinci 1994 im New Yorker Auktionshaus Christie's unter den Hammer kam. Am Ende wechselte er für erstaunliche 30,8 Millionen US-Dollar den Besitzer - der die teure Lektüre vermutlich aus der Kaffeekasse bezahlte. Denn erworben wurde es von dem damals wie heute reichsten Mann der Welt: Bill Gates.
Bild: picture alliance/Prisma Archivo
Das älteste gedruckte Buch der Welt
600 Jahre vor der Gutenberg-Bibel wurde es 868 n. Chr. im Blockdruckverfahren hergestellt: Das Diamond Sutra gilt als das älteste gedruckte Buch der Welt. Es enthält einen Dialog zwischen Buddha und einem seiner Schüler. Für den Druck wurden Schriftzeichen und Darstellungen in Holzplatten geschnitzt, eingefärbt und auf Papier gepresst.
Bild: Wikipedia/Gemeinfrei
Das kleinste Buch der Welt
Können Sie es sehen? 0,74 mal 0,75 Millimeter misst ein Büchlein aus Japan, das den Weltrekord für das kleinste gedruckte Buch hält. 22 Seiten umfasst das Werk "Shiki no Kusabana" (Blumen der Jahreszeiten) und enthält winzige Blumen-Illustrationen samt deren Bezeichnungen in 0,01 Millimeter großen Schriftzeichen. Der Verlag Toppan Printing benutzte dafür eine Technik der Gelddruckereien.
Bild: Colourbox
Das am meisten verbreitete Buch der Welt
Dieses Buch hält gleich mehrere Rekorde: die Bibel. Wie viele Exemplare je gedruckt wurden, kann nur geschätzt werden. Das Guinness-Buch der Rekorde gibt 2,5 bis 5 Milliarden an. Rund 20 Millionen Bibeln kommen laut Weltbund der Bibelgesellschaften jedes Jahr hinzu. Sie ist auch das meistübersetzte Buch der Welt: In mehr als 2500 Sprachen ist die Bibel erhältlich.
Bild: AP
Der meistgelesene Roman der Welt
Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen begeistert seit mehr als 400 Jahren die Leser - und hat viele Künstler inspiriert, wie den Komponisten Richard Strauss oder Maler Pablo Picasso. "El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha" von Miguel de Cervantes soll bis heute 500 Millionen Mal in Druck gegangen sein. Zum Vergleich: Alle sieben Harry Potter-Romane zusammen kommen auf 400 Millionen.
Bild: picture-alliance/Lou Avers
Das dickste verkäufliche Buch der Welt
Ganz schön schwere Kost: 32 Zentimeter dick und mehr als acht Kilogramm schwer ist die Sammlung aller Miss Marple-Geschichten von Agatha Christie. Auf 4032 Seiten ermittelt die scharfsinnige ältere Dame in 32 Fällen und entlarvt Mörder, Räuber und andere Kriminelle. 500 Exemplare der limitierten Sonderedition wurden vom Harper Collins Verlag herausgegeben.
Bild: Getty Images/AFP/S. Curry
Das geheimnisvollste Buch der Welt
An diesem Werk beißen sich Wissenschaftler die Zähne aus: Das Voynich-Manuskript ist in einer völlig unbekannten Schrift und Sprache geschrieben. Es enthält kuriose Illustrationen - darunter nicht identifizierbare Pflanzen und Zeichnungen von nackten Frauen, die in mit Röhren verbundenen Wannen sitzen. Datiert wird das Buch auf das 15. Jahrhundert und soll einmal Kaiser Rudolf II. gehört haben.
Bild: picture-alliance/akg-images
Der fleißigste Autor der Welt
Besser bekannt ist er als Gründer von Scientology: L. Ron Hubbard ist laut Guinness-Buch der Rekorde mit 1084 Titeln der Autor mit den meist veröffentlichten Werken. Zudem hält er auch den Rekord für die meisten Hörbücher. Begonnen hatte der Amerikaner als Science-Fiction-Autor für Groschenromane, später schrieb er überwiegend Sachbücher für seine umstrittene Scientology-Organisation.
Bild: dpa
8 Bilder1 | 8
"Bildung kommt von Bildschirm. Wenn es von Buch käme, hieße es Buchung", witzelte einst der deutsche Kabarettist Dieter Hildebrandt. In Zeiten von E-Books passt der Kalauer nicht mehr so ganz: Bücher werden immer häufiger am Bildschirm gelesen. Das ist natürlich furchtbar praktisch, aber ins Regal stellen - damit jeder Besucher sieht, wie belesen man ist (oder vorgibt zu sein) - kann man das digitale Kulturgut nicht. Bücher sind nicht nur Kommunikationsmittel, sondern dienen seit Jahrhunderten auch als Statussymbole und Sammlerobjekte.
Um für die Kultur des geschriebenen Wortes zu werben, feiert die UNESCO seit 1995 jährlich den Welttag des Buches. Das Datum, der 23. April, geht auf eine spanische Tradition zurück: Am Namenstag des Heiligen Georg werden in Katalonien Rosen und Bücher verschenkt. Zudem ist es der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes, zwei der bedeutendsten Schriftsteller der Welt.