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Weltweit im Einsatz

Julia Elvers 18. Juni 2003

Jenseits aller politischen Debatten um deutsche Militäreinsätze im Ausland ist die Bundeswehr schon längst zum "Global Player" geworden: DW-WORLD mit einem Überblick, wo überall deutsche Soldaten Dienst tun.

Auf dem Abflug in KrisengebieteBild: Bundesbildstelle

An internationalen Hilfseinsätzen beteiligt sich die Bundeswehr bereits seit dem Jahr 1960. Seit 1990 nimmt sie in größerem Umfang an der ganzen Bandbreite internationaler Einsätze teil. Inzwischen ist Deutschland sogar zu einem der größten Truppensteller weltweit geworden. Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Georgien, Afghanistan, Kuwait, das Horn von Afrika und nun bald auch der Kongo: Das sind die Orte, an denen zurzeit etwa 8500 Bundeswehr-Soldaten im Auslandseinsatz sind. Tatsächlich sind durch die Auslandseinsätze aber etwa 60.000 Soldaten verplant oder gebunden. Diese Zahl entspricht etwa einem Fünftel der gesamten Bundeswehrstärke und ergibt sich aus den Zeiten, die zusätzlich zum Einsatz selbst für Ausbildung, Vor- und Nachbereitung sowie die Regeneration des Personals erforderlich sind.

Gegen den Terror: Afghanistan

Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus beteiligt sich Deutschland an der so genannten "Operation Enduring Freedom". Dabei stellt die Bundeswehr unter anderem Seestreitkräfte am Horn von Afrika, ABC-Abwehrkräfte in Kuwait sowie Lufttransport- und Sanitätskräfte. Seit dem 10. Februar 2003 steht die International Security Assistance Force, kurz ISAF, unter deutsch-niederländischer Führung. Unter UN-Mandat unterstützt sie die afghanische Regierung bei der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit. Sie hilft bei der Auslieferung humanitärer Hilfsgüter, der geregelten Rückkehr von Flüchtlingen und beim Aufbau von Polizei und Schulen - und muss Opfer bringen: am 7. Juni wurden vier deutsche Soldaten bei einem Attentat getötet.

Für den Frieden: Einsätze In Europa

Auf dem Balkan ist die Bundeswehr gleich in drei Missionen eingebunden: Die SFOR in Bosnien-Herzegowina, die KFOR im Kosovo und die Concordia in Mazedonien. In Bosnien-Herzegowina beteiligt sie sich im Rahmen der unter NATO-Befehl stehenden "Stabilisation Force" - SFOR - an der Stabilisierung des Landes und an der Fortführung des Friedensprozesses. Ebenfalls unter NATO-Befehl steht die internationale Truppe Kosovo Force oder KFOR. Die Instandsetzung zerstörter Straßen und Brücken, der Wiederaufbau von Krankenhäusern, Schulen und Wohngebäuden, das Aufspüren und Räumen von Minen, die ärztliche Grundversorgung der Bevölkerung - das alles gehört zu ihren Aufgaben. Auch die erste Militärmission der EU - die Operation "Concordia" in Mazedonien - wird von Bundeswehr-Soldaten unterstützt.

In Georgien schließlich beteiligen sich deutsche Soldaten seit 1994 an der Beobachtermission der Vereinten Nationen UNOMIG (United Nations Observer Mission), bei der sie auch die medizinische Versorgung sicherstellen. Der Einsatz als Militärbeobachter ist ein waffenloser Einsatz.

Auf dem Weg nach Afrika

Für den Kongo-Einsatz wird die Bundeswehr insgesamt 350 Soldaten bereitstellen. Ein Teil in dem gemeinsamen Hauptquartier in Paris sowie auf dem Stützpunkt in der ugandischen Stadt Entebbe Dienst tun. Zudem sollen Bundeswehr-Ärzte und -Sanitäter Verwundete versorgen und gegebenfalls aus Afrika nach Europa fliegen, andere Soldaten sollen Lufttransport-Aufgaben zwischen Europa und Kongos Nachbarstaat Uganda wahrnehmen. Eingesetzt werden ein Sanitäts-Transport-Flugzeug vom Typ Airbus, ein so genanntes "MedEvac" - eine Maschine zur "medizinischen Evakuierung". Außerdem sollen fünf zweimotorige Transport-Flugzeuge des Typs Transall bereit gestellt werden. Insgesamt wird die unter französischer Führung stehende Einsatzgruppe etwa 1.400 Mann

umfassen.

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