1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Konflikte

Immer mehr Binnenflüchtlinge

10. Mai 2019

Sie leben zwar in ihrer Heimat und sind dennoch auf der Flucht: Über 41 Millionen Menschen sind Vertriebene im eigenen Staat. Die Hauptursachen sind Gewalt, Konflikte, Naturkatastrophen und die Tendenz ist steigend.

Bildergalerie Jemen Binnenflüchtlinge
Binnenflüchtlinge im Bürgerkriegsland JemenBild: Reuters/K. Abdullah

Dies geht aus dem Jahresbericht des Beobachtungszentrums für interne Vertreibung und des Norwegischen Flüchtlingsrates hervor. Die Zahl der Binnenflüchtlinge sei damit auf einen historischen Höchststand gestiegen, heißt es in der in Genf veröffentlichten Studie. Elf Millionen interne Vertriebene sind demnach allein von Ende 2017 bis Ende 2018 neu registriert worden.

Aktuell seien vor allem die anhaltenden Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo sowie in Syrien für den Anstieg verantwortlich. Auch komme es vermehrt zu Spannungen in Äthiopien, Kamerun und Teilen Nigerias. 

Flüchtlinge im KongoBild: Getty Images/AFP/P. Moore

Der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates, Jan Egeland, verlangte von den Politikern mehr Einsatz für friedliche Lösungen von Konflikten. Binnenflüchtlinge müssten besser geschützt werden.

Im vergangenen Jahr konnten den Angaben nach zwar Millionen Vertriebene wieder in ihre Heimatgebiete zurückkehren, etwa im Irak. Viele Häuser der Heimkehrer, ihr Eigentum und die Infrastruktur seien jedoch zerstört. Eine ärztliche Versorgung und andere grundlegende öffentliche Dienste seien in den angestammten Gebieten nicht mehr vorhanden.

Überschwemmungen als Fluchtursache wie hier in IndienBild: Getty Images/AFP/M. Kiran

Von Binnenflüchtlingen sind laut Völkerrecht Flüchtlinge zu unterscheiden. Flüchtlinge suchen in fremden Ländern Schutz vor Gewalt und Unterdrückung in ihrem Heimatland. Vor Naturkatastrophen flohen im vergangenen Jahr mehr als 17 Millionen Menschen. Stürme, Überschwemmungen, Feuersbrünste und Erdbeben hätten die Frauen, Männer und Kinder zum Verlassen der Heimat gezwungen. Neben Afrika sind vor allem asiatische Länder wie China, Indien und die Philippinen betroffen. Im US-Bundesstaat Kalifornien kam es außerdem zu verheerenden Waldbränden.

cgn/qu (epd, kna, rtre)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen