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Politik

Weltweit mehr als 400.000 Corona-Tote

8. Juni 2020

Die Zahl der Menschen, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion verstorben sind, hat eine traurige Marke überschritten. Das stark von der Pandemie betroffene Brasilien möchte indes gar keine Gesamtzahlen mehr preisgeben.

Coronavirus - Russland
Bild: picture-alliance/dpa/D. Lovetsky

Seit Beginn der Pandemie sind weltweit schon mehr als 400.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Das geht aus jüngsten Zahlen der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit hat sich die Totenzahl in den vergangenen anderthalb Monaten verdoppelt. Rund sieben Millionen Personen wurden bereits als Infizierte registriert, gut 1,9 Millionen davon in den USA.

Die Vereinigten Staaten haben auch die weltweit meisten Corona-Toten zu beklagen, dort starben rund 110.000 Menschen bisher. An zweiter Stelle liegt das Vereinigte Königreich mit mehr als 40.000, Brasilien mit rund 36.000 und Italien mit etwa 34.000 Toten.

Relativ zur Einwohnerzahl ...

... ist die Zahl der Toten in einigen europäischen Ländern deutlich höher als in den USA: Während dort 33 Menschen pro 100.000 Einwohner starben, liegt dieser Wert in Frankreich bei 43, in Schweden bei 45, in Italien bei 56 und in Großbritannien sogar bei 61.

In Deutschland gab es bisher rund 184.000 positive Coronavirus-TestsBild: picture-alliance/Zoonar/R. Kneschke

Zum Vergleich: In Deutschland wurden vom Robert Koch-Institut bisher 8674 Todesfälle (Stand: 08.06.2020) gezählt. Demnach starben hierzulande - bezogen auf 100.000 Einwohner - lediglich zehn Menschen an (oder mit) dem Erreger SARS-CoV-2. (Wert gerundet)

Verschleierungstaktik in Brasilien? 

In den vergangenen Wochen entwickelte sich Lateinamerika zum neuen Epizentrum der Pandemie, vor allem in Brasilien stiegen die Infektions- sowie Todeszahlen sprunghaft an. Die Gesamtzahlen der Corona-Fälle will das größte Land Südamerikas aber künftig nicht mehr ausweisen. Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums für Corona-Statistiken sollen nur noch täglich die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen von Infizierten und Todesopfern bekanntgegeben werden.

Bezeichnete die Lungenkrankheit COVID-19 als "leichte Grippe": Präsident Jair BolsonaroBild: picture-alliance/AP Images/A. Borges

"Die kumulativen Daten spiegeln nicht wider, wo sich das Land gerade befindet", begründete Brasiliens rechtspopulistischer Staatschef Jair Bolsonaro die Entscheidung. Kritiker werteten den Schachzug als Versuch, das gesamte Ausmaß der Pandemie in Brasilien zu verschleiern.

wa/ack (afp, dpa, rtr)

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