1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Weltweite Anteilnahme

Wulff Wilde6. Dezember 2013

Nicht nur in Südafrika trauern die Menschen um ihren Nationalhelden Nelson Mandela. Weltweit gedachten Politiker des verstorbenen Friedensnobelpreisträgers und würdigten ihn als außergewöhnlichen Menschen und Vorbild.

Nelson Mandela ist am Donnerstagabend, dem 05.12.1013 in Südafrika gestorben.
Bild: Reuters

Südafrika und die Welt trauern um Nelson Mandela. In Johannesburg versammelten sich nach der Nachricht von seinem Tod am Donnerstagabend Menschen vor dem Haus des Friedensnobelpreisträgers. Mit südafrikanischen Nationalflaggen in den Händen oder über den Schultern sangen und tanzten sie auf der Straße. Trauermusik dominierte die Programme der Fernseh- und Radiosender des Landes.

In einer landesweit übertragenen Fernsehansprache hatte Südafrikas Präsident Jacob Zuma seinen Landsleuten die traurige Nachricht vom Tod des Nationalhelden überbracht. "Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren. Unser Volk hat einen Vater verloren", so Zuma. Dies sei ein Moment "tiefster Trauer" für alle Südafrikaner. "Nelson Mendela brachte uns zusammen und zusammen nehmen wir Abschied von ihm."

"Er lebt in jedem von Euch und in Euren Häusern weiter"

Die Einheit Südafrikas sei das größte Vermächtnis von Mandela, betonte Frederik Willem de Klerk, der letzte weiße Präsident Südafrikas und während der Präsidentschaft Mandelas einer von zwei Vizepräsidenten. Die Zusammenarbeit mit Mandela habe er als Auszeichnung empfunden, sagte de Klerk, in dessen Amtszeit 1990 das Verbot von Mandelas Partei ANC aufgehoben und Mandela nach 27 Jahren Gefängnis freigelassen wurde.

Mit Flaggen und Gesang: Menschen allerorts nehmen Abschied von MandelaBild: Reuters/Mike Theiler

In den Folgejahren handelte de Kerk gemeinsam mit Mandela das Ende der Apartheid und den Übergang zur Demokratie aus. Für "ihren Versöhnungswillen und großen Mut" wurden beide Männer 1993 gemeinsam mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Die Regierungspartei ANC würdigte ihren ehemaligen Anführer in einer Erklärung als "Inbegriff von Demut, Gleichheit, Gerechtigkeit, Frieden und der Hoffnung von Millionen, hier und im Ausland" und appelierte an die Südafrikaner, nicht zu verzweifeln: "Er lebt in jedem von Euch und in Euren Häusern weiter, weil er sein Leben an uns alle gegeben hat." Zuma rief eine Staatstrauer aus und kündigte an, dass die Fahnen des Landes bis zum Tag der Beerdigung Mandelas auf halbmast gehisst würden.


Obama: Ein großes Vorbild für alle Menschen

Auch in den USA wird zum Gedenken an den ersten demokratisch gewählten, schwarzen Präsidenten Südafrikas bis Montag an öffentlichen Gebäuden nur halbmast geflaggt. US-Präsident Barack Obama würdigte Mandela als großes Vorbild für alle Menschen.

Obama: Mandela hat "Südafrika grundlegend verändert und uns alle bewegt"Bild: Reuters/Mike Theiler

"Er hat mehr erreicht, als man von einem Menschen erwarten kann", sagte Obama. "Durch seine unbeugsame Würde und den unbedingten Willen, seine eigene Freiheit für die Freiheit der anderen zu opfern, hat er Südafrika grundlegend verändert und uns alle bewegt."

Obama betonte, dass Mandela ihn selbst auch beeinflusst habe: "Ich bin einer von ungezählten Millionen, die durch Nelson Mandelas Leben inspiriert wurden." Eine seiner ersten politischen Aktionen seien Proteste gegen die Apartheid gewesen.

Merkel: Mandela wird lange Zeit eine Inspiration bleiben

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete Mandela ebenfalls als Vorbild. "Nelson Mandelas leuchtendes Beispiel und sein politisches Vermächtnis der Gewaltfreiheit und der Absage an jeglichen Rassismus werden für Menschen auf der ganzen Welt noch lange Zeit eine Inspiration bleiben", so Merkel. Deutschland trauere mit den Menschen in Südafrika.

Frankreichs Präsident François Hollande hob Mandelas Leistung für die Aussöhnung in Südafrika nach Ende der Apartheid hervor: "Er hat Geschichte geschrieben für Südafrika und für die Welt." Großbritanniens Premierminister David Cameron bezeichnete Mandela als einen "Held unserer Zeit".

Dinge, die bleiben: Das Nelson Mandela Center for Memory fördert den Diskurs über soziale Gerechtigkeit, in Zusammenarbeit mit Mandelas Kinderstiftung und der Mandela Rhodes FoundationBild: Reuters

"Solidarität mit dem südafrikanischen Volk"

Für EU-Kommissionschef José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy war der südafrikanischen Ex-Präsident die "größte politische Persönlichkeit unserer Zeit". Mandela habe "uns alle eine bedeutende Lektion in Versöhnung, politischer Umgestaltung, Reform und sozialem Wandel erteilt", erklärten Barroso und Van Rompuy. "Nur ein Mensch von seiner tiefen Menschlichkeit, moralischen Integrität und Autorität, sowie klarer Vision von der Zukunft seines Landes konnte dies erreichen."

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete Mandela als "Giganten für die Gerechtigkeit". Der Sicherheitsrat der Vereinten Nation ehrte den Verstorbenen mit einer Schweigeminute. Mandela bleibe in Erinnerung als jemand, der "einen Großteil seines Lebens geopfert hat, damit Millionen andere eine bessere Zukunft haben".

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen