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Wenig Nächstenliebe aus dem Westen

22. Dezember 2012

Was ist eigentlich mit den Christen in Syrien? Vielen von ihnen erscheint die Assad-Regierung als das geringere Übel - zumindest im Vergleich zu einem möglicherweise islamistischen Nachfolgeregime.

Syrische Christen in einer Kirche in Damaskus (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Patriarch der syrisch-katholischen Kirche, Ignatius Joseph III., fürchtet, dass nach Baschar al-Assad Islamisten an die Macht kommen könnten. "Wir haben Angst vor dem gewaltsamen Wandel", sagte er der "tageszeitung" (taz).

Dem Westen wirft der Patriarch vor, durch die Unterstützung der Opposition letzten Endes den politischen Islam zu fördern. Eine Demokratie nach dem Vorbild des Westens sei für Syrien innerhalb der nächsten Jahre ohnehin "Fantasie".

Zudem wolle der Westen nicht anerkennen, dass der Krieg in Syrien ein Kampf der Konfessionen sei, sagte Joseph III. in dem Interview weiter.

Rund zehn Prozent der 22 Millionen Syrier sind Christen. Unter Assad lebten sie sicher, denn der Diktator gehört als Alawit selbst einer religiösen Minderheit an. Die meisten Syrer sind Sunniten. Assad gewährte den Minderheiten Freiraum, um unerwünschte Bündnisse mit den Sunniten zu verhindern.

Rebellen wollen christliche Städte angreifen

Derweil drohen die Aufständischen damit, zwei christlich geprägte Städte im Zentrum Syriens anzugreifen, in denen sich angeblich Regimetruppen aufhalten. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mitteilte, veröffentlichte Rebellenkommandeur Raschid Abul Fidaa ein Video, indem er die Bewohner der beiden Städte aufforderte, "Assads Banden" zu vertreiben.

Der Wintereinbruch in der Region verschlimmert die Situation der syrischen Flüchtlinge dramatisch. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt leiden vor allem die Kinder. "Wir müssen jetzt handeln, um sie durch den Winter zu bringen", erklärte der Vorstand der SOS-Kinderdörfer, Wilfried Vyslozil.

Syrische Flüchtlinge in Deutschland

12:02

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Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel machte sich in einem Flüchtlingslager nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut ein Bild von der Situation der syrischen Flüchtlinge. Er kündigte an, die syrischen Flüchtlinge in den Nachbarländern mit rund 15 Millionen Euro zusätzlich zu unterstützen.

nem/rb (dapd, epd, kna, dpa, afp)

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