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Weniger Lust zum Konsumieren

21. August 2015

Nach Monaten scheinbar ungebremster Konsumlust der Deutschen ist die Laune leicht gekämpft. Viele Haushalte rechnen beim Einkommen nicht mehr mit ähnlich starken Zuwächsen wie in den Vormonaten.

Symbolbild Konsum in Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/A. Meyer

Die aktuelle Umfrage der Gesellschaft für Konsumklima unter 2000 Verbrauchern ergab den schlechtesten Wert seit einem halben Jahr. Auch hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung seien viele Konsumenten nicht mehr ganz so optimistisch wie noch vor einigen Monaten. Für September prognostiziert der Gesamtindikator 9,9 Punkte nach 10,1 Zählern im August. Nicht nur die Konsumneigung, auch die Konjunktur- und Einkommenserwartung, aber auch die Anschaffungsneigung erleiden Einbußen.

Konsum bleibt Stütze der Konjunktur

Trotz des Rückganges kann man nicht davon sprechen, dass der Konsum-Motor nun ins Stottern gerät oder sogar abgewürgt würde", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Nach wie vor ist das Niveau des Indikators hoch." Der private Konsum bleibe in diesem Jahr ein wesentlicher Pfeiler für den Aufschwung.

Die Konjunktur wird von den Verbrauchern im August ebenfalls den dritten Monat in Folge etwas schlechter bewertet. Das Minus von 1,8 Punkten fällt jedoch vergleichsweise moderat aus. Damit weist der Konjunkturindikator aktuell 16,6 Punkte auf und liegt immer noch gut sechs Zähler über seinem Vorjahreswert. Trotz des rückläufigen Trends gehen die Konsumenten nach wie vor davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr zulegen wird.

Die Konsumforscher führen die leichte Abkühlung der Stimmung vor allem auf den Schuldenstreit mit Griechenland zurück. Auch wenn sich die EU inzwischen mit Athen auf ein neues Hilfsprogramm geeinigt habe, wirke der Streit nach. Zudem habe das schwächere Wachstum in China und anderen großen Schwellenländern zuletzt Sorgen aufkommen lassen, dass die exportabhängige deutsche Wirtschaft an Schwung verlieren könnte.

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Weniger Einkommensplus, aber immer noch plus

Auch die Einkommenserwartungen der Verbraucher sanken etwas, nachdem sie im Vormonat noch auf den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung gestiegen waren. "Die Verbraucher gehen aber weiterhin klar davon aus, dass sich ihre persönliche finanzielle Lage weiter verbessern wird", so Bürkl. "Eine sehr robuste Beschäftigungslage, die zudem Raum für ansehnliche Einkommenszuwächse der Arbeitnehmer bietet, ist der wesentliche Grund für diesen Optimismus."

Große Käufe werden weniger

Ähnlich wie die Konjunkturerwartung nahm die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen - von Computern bis zu Möbeln - im August ebenfalls den dritten Monat in Folge ab. Trotzdem hält sich der Indikator zur Anschaffungsneigung nach wie vor auf einem überaus hohem Niveau und liegt immer noch leicht über seinem entsprechenden Vorjahreswert.

iw/ul (dpa, afp, rtrs, GfK)

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