Braune Eier, weiße Eier und was haben Hühner damit zu tun? Spielt die Gefiederfarbe eine Rolle? Und was um aller Welt unterscheidet Hasen von Kaninchen? Ein paar Sachen, die Sie zu Ostern wissen müssen!
Anzeige
Einblicke ins Ei
Ob Rühr- oder Spiegelei - nicht nur zu Ostern hat das Ei Hochsaison. Aber auch ein Frühstücksei wurde einmal mit weißer oder brauner Schale und mit flüssigem Dotter ins Nest gelegt. Was ist dazwischen passiert?
Bild: ComZeal - Fotolia
Das traditionelle Osterei
Zurzeit hat das traditionelle Osterei wieder Hochsaison. Bis zum 13. Jahrhundert lässt sich dieser Brauch zurückverfolgen. Dabei waren es anfangs die Pfarrer, die hartgekochte, rot gefärbte Eier an ihre Gemeindemitglieder verteilten - ein Symbol für die Auferstehung Jesu. Später fingen die Leute selbst damit an, Eier bunt zu bemalen und zu verteilen.
Bild: cc-by:Daniel Rüd-nc
Ein erstklassiges Frühstücksei
Beim perfekten Frühstücksei gibt es verschiedene Vorlieben - die meisten wollen ihr Eiklar hart, das Eigelb wachsweich. Ein Trick, so sagt man, ist ein Teelöffel Salz im heißen Wasser. Dadurch soll austretendes Eiweiß schnell gerinnen, falls das Ei aufplatzt. Am wichtigsten ist allerdings die Kochzeit - kleinere Eier benötigen fünf , größere Exemplare sechs Minuten.
Bild: cc-by:Larry Page
Weiß oder braun?
Viele denken, dass die Farbe der Eier, die sogenannte Kalkschale, mit der Farbe des Hühnergefieders zusammenhängt. Das ist nicht ganz falsch. Aber es geht dabei um die Farbe der Ohrläppchen: Hühner mit weißen Ohrläppchen legen die weißen, Hennen mit roten Ohrlappen dagegen meist die braunschaligen Eier.
Bild: cc-by:Madelinetosh-nc-nd
Wieso ist das Ei oval?
Am Frühstückstisch bewahrt der Eierbecher das Ei vorm Wegrollen. Wo eine eckige Form vielleicht weitaus praktischer wäre, hat die abgerundete Eierschale ihren guten Grund: Sie ist beim Brüten besonders wichtig. Denn durch die clevere Gewichtsverteilung hält das Ei so locker die Glucke aus und könnte sogar noch einige Kilogramm mehr tragen.
Bild: cc-by:Chris Campbell-nc
Von flüssig zu fest
Ein Eiklar besteht zu fast 90 Prozent aus Wasser und zu 10 Prozent aus Proteinen, den eigentlichen Eiweißen. Letztere sind aus Aminosäuren aufgebaut, die lange Ketten bilden. Wird das Ei erhitzt, verlieren sie ihren gegenseitigen Halt - die Moleküle und Atome fliegen wirr durcheinander. Sie suchen sich neue Partner. Durch dieses Netz härtet das flüssige Eiklar ab etwa 85 Grad Celsius aus.
Bild: cc-by:mac.black-nc-nd
Das Gelbe vom Ei
Das Eigelb besteht aus Wasser, Fett, Cholesterin, Mineralstoffen, Vitaminen und Proteinen. Diese Mischung wirkt als Emulgator - so lassen sich nicht mischbare Flüssigkeiten miteinander verbinden, beispielsweise bei der Herstellung von Mayonnaise, Sauce hollandaise oder Speiseeis. Aber auch bei der Ölmalerei kommt das Eigelb als Bindemittel zum Einsatz, für die sogenannte Eitempera-Farbe.
Bild: cc-by:pj_vanf/Daniel Novta
Das Märchen vom Cholesterin
Das Ei gilt als Cholesterinbombe - stimmt das? Cholesterin ist ein lebenswichtiger Stoff, der vom Organismus in großen Mengen hergestellt wird. Nimmt man diesen Stoff auf, drosselt der Körper seine Herstellung und die Blutwerte bleiben konstant. So tragen Eier zu einer ausgewogenen Ernährung bei, da sie wichtige Nährstoffe enthalten und bei der körpereigenen Proteinproduktion helfen.
Bild: cc-by:malias-nc
Vom Ei zum Huhn
Ein Huhn legt fast jeden Tag ein Ei. Innerhalb von 24 Stunden entwickelt sich zuvor im Körper der Henne aus einer kleinen Eizelle ein bis zu 73 Gramm schweres Ei. Einen Tag nachdem das Ei gelegt wurde, beginnt darin das Herz des Embryos zu schlagen. Nach 14 Tagen ist das Küken dann etwa so groß wie das Ei und nach rund sechs weiteren Tagen schlüpft das kleine gelbe Küken.
Bild: Fotolia/Ramona Heim
Nicht jedes Ei ein Küken
Aber nicht in jedem Frühstücks- oder Osterei steckt auch ein kleines Huhn. Küken schlüpfen nur aus den Eiern, die vorher vom Hahn befruchtet wurden.
Bild: picture alliance/dpa
9 Bilder1 | 9
Nicht das Gefieder entscheidet
So einfach ist das nicht mit der Eierschalenfarbe. Am Gefieder der Hühner lässt sich jedenfalls nicht ableiten, welches Ei später im Eierbecher landen wird. Züchter halten sich da eher an folgende Faustregel: die Ohrscheiben der Hühner entscheiden über die Farbe des Eis. Ohrscheiben? Ja! Diese kleinen Hautläppchen, die sich unter den Ohren der Hühner außen am Kopf befinden.
Sind diese weiß, so wird auch ein weißes Ei gelegt, sind sie dagegen rot, kommt ein braunes Ei heraus. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: so legt das aus Südamerika stammende Araucana-Huhn - unabhängig von den Ohrenschalen - grüne Eier. Verantwortlich dafür ist ein Stoff aus der Galle: dieser gelangt in den Legedarm und färbt dort die Eierschale grün.
Bei den Hühnern hierzulande entsteht - biologisch gesehen - die braune Farbe der Schale durch ein Zusammenspiel aus Gallenfarbstoff und färbenden Pigmenten aus dem roten Blutfarbstoff, die sich außen auf dem Kalk der Schale ablagern.
Der Ursprung der Schalenfarbe liegt allerdings ganz woanders und zwar in den Genen der Hühner. Dort ist die Information festgeschrieben, welche Farbe die Schale des gelegten Eis haben wird.
Hase oder Kaninchen?
Sind die Eier schließlich kunterbunt eingefärbt, werden sie in Deutschland - das ist allgemein bekannt - vom Osterhasen in den Körbchen platziert und versteckt.
Wobei nicht alles Hase ist, was über die Wiese hoppelt und was wir gerne Hase nennen. Auch wenn es eigentlich Kaninchen sind. Schon äußerlich, auf den ersten Blick, sind die beiden gut zu unterscheiden. Kaninchen wirken klein und gedrungen, bringen gerade einmal zwei Kilo auf die Waage und haben kurze Ohren.
Feldhasen dagegen sind groß, etwa 70 cm lang und bis zu fünf Kilo schwer. Sie sind und schlank und an ihren langen Ohren, den Löffeln sowie an ihren kräftigen Hinterbeinen, den Keulen, gut zu erkennen.
Die einzelgängerischen Feldhasen sind als Nestflüchter bekannt und werden bereits mit Fell und sehend geboren. Kaninchen leben im Gegensatz dazu in großen Kolonien. Ihre Jungen kommen nackt und blind zur Welt und gelten als Nesthocker.