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Werder Bremen bleibt in der 1. Liga

6. Juli 2020

Es war die letzte Chance für Werder Bremen, und das Team von Florian Kohfeldt hat sie genutzt. Durch die erzielten Auswärtstore beim Remis gegen den 1. FC Heidenheim bleiben die Hanseaten erstklassig.

Siegesfreude bei der Mannschaft von Werder Bremen
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

"Natürlich glauben wir dran", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt vor dem Anstoß auf die Frage, ob er das Wunder für möglich halte, dass in der 50.000-Einwohner-Stadt am nordöstlichen Rand der Schwäbischen Alb in der nächsten Saison Erstliga-Fußball gespielt werde. Schließlich fehlte dem 1. FC Heidenheim im Relegationsrückspiel nach dem torlosen Remis im Hinspiel bei Werder Bremen theoretisch ja nur ein Treffer. Doch dieses eine Tor mehr fehlte auch nach 96 Minuten Spielzeit in Heidenheim. Das Fußballwunder blieb aus. Heidenheim und Bremen trennten sich 2:2 (0:1) unentschieden. Wegen der auswärts erzielten Tore bleibt Werder erstklassig und wendet in letzter Minute den zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte nach 1980 gerade noch so ab.

Schönes Eigentor

Zu einem Wunder gehört auch eine Portion Glück. Stattdessen begann das Spiel gleich mit einer dicken Portion Pech für Heidenheim: Ein schneller Angriff der Bremer, die beiden Stürmer Milot Rashica und Josh Sargent kämpften an der Strafraumgrenze um den Ball, Heidenheims Mittelfeldspieler Norman Theuerkauf ging dazwischen - und beförderte den Ball ins linke obere Ecke des eigenen Tors. Schöner hätte es die beiden Werder-Angreifer auch nicht hingekriegt. Apropos schön: Schön anzuschauen war die Partie in der ersten Hälfte nicht. Beide Teams boten Zweitliga-Niveau - bestenfalls.

Turbulente Schlussphase

Reaktion von Werder-Trainer Kohfeldt auf das 1:1Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Erst im zweiten Durchgang wurde es ein echtes Fußballspiel, weil die Heidenheimer mehr versuchten und die Bremer mehr liefen als im ersten Durchgang. Dennoch überboten sich beiden Mannschaften darin, ihre zumindest vereinzelt herausgespielten Chancen nicht zu nutzen. Bis zur 85. Minute: Tobias Mohr hämmerte den Ball aus 18 Metern an die Latte des Bremer Tors, und Tim Kleindienst vollendete den Abpraller zum 1:1. Plötzlich war sie wieder da, die Chance für Heidenheim auf das Wunder. Doch der Traum platzte jäh in der Nachspielzeit, als Fin Bartels dem Heidenheimer Pechvogel Theuerkauf den Ball abjagte und Ludwig Augustinsson die 2:1-Führung der Bremer erzielte (90.+4). Der 2:2-Ausgleich per Foulelfmeter durch Kleindienst (90.+7) war nur noch fürs Gemüt der Heidenheimer.

"Und morgen stehen wir wieder auf"

"Es ist ein unglaublicher Druck, der von uns abfällt", resümierte Werder-Trainer Kohfeldt sichtlich bewegt nach dem Abpfiff und entschuldigte sich bei den Bremer Fans. "Sorry für die Scheißsaison. Aber am Ende sind wir erstklassig." Diametral entgegengesetzt war naturgemäß die Gefühlslage von Frank Schmidt. "Es ist brutal", sagte Heidenheims Trainer. "Die Ruhe am Ball und die Erfahrung haben uns gefehlt. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht. Das Einzige, was dagegen hilft, ist, sich einen hinter die Binde zu gießen. Und morgen stehen wir wieder auf." Immer noch als Zweitligist, aber als einer, der sich teuer verkauft hat.

Haben Sie das Spiel verpasst? Dann können Sie hier im DW-Liveticker noch einmal in die Partie eintauchen:

 

1. FC Heidenheim - Werder Bremen 2:2 (0:1)

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ABPFIFF!

90.+7.  ⚽ TOOOOR für Heidenheim durch Kleindienst, der den Strafstoß klar verwandelt.  

90.+6. ELFMETER für Heidenheim. Gebre Selassie hatte Mohr bei einem Zweikampf mit dem Arm in der Luft mitgenommen.  

90.+4. TOOOOR für Bremen. Die Sache ist entschieden. Augustinsson trifft in ein leeres Tor, nachdem sich Finn Bartels auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. 

90.+3: 🔸 GELBE KARTE für den Bremer Klasssen.

90.+2.: Die nächste Ecke für Werder. Wertvolle Minuten.  

90. Minute: 5 Minuten Nachspielzeit zum Zittern und Hoffen, je nachdem. Zur Zeit ist Bremen nicht abgestiegen. 

90. Minute: Noch eine Chance für Bremen, eine Art Befreiungsschlag, doch der Heidenheimer Keeper steht sicher. 

88. Minute: 🔀 WECHSEL bei Werder: Christian Groß ersetzt Joshua Sargent

88. Minute: Heidenheim drängt. 

85. Minute: TOOOOR für Heidenheim. 1:1. Erst geht der Ball nach einem Distanzschuss von Föhrenbach an die Latte, dann steht Tim Kleindienst richtig. 

83. Minute: Jetzt kommt Heidenheim noch einmal vor das Bremer Tor. Aber sie bräuchten zwei Treffer .... 

81. Minute: 🔸 GELBE KARTE für Multhaupt.

80. Minute: 🔀 WECHSEL bei Werder - Niclas Füllkrug ersetzt Milot Rashica.

78. Minute: 🔀 WECHSEL bei Heidenheim: Michael Multhaupt, eine Offensivkraft, ersetzt den Verteidiger Marnon Busch

75. Minute: Noch eine Viertelstunde bleibt dem 1. FC Heidenheim.

73. Minute: Nächster Eckball für Werder Bremen durch Rashica. Das sieht hier im Moment nicht so aus, als würden die Gäste das noch aus der Hand geben. 

69. Minute: Noch ein 🔀 WECHSEL bei Bremen. Sebastian Langkamp ersetzt den an der Wade angeschlagenen Milos Veljkovic.

68. Minute: 🔀 WECHSEL auch bei Werder: Finn Bartels für Osako. 

68. Minute: 🔀 WECHSEL bei Heidenheim; Tobias Mohr kommt, Niklas Dorsch geht. 

67. Minute: Freistoß Augustinsson, am Ende landet der Ball sicher beim heidenheimer Keeper. 

64. Minute: In den letzten Minuten sind etwa 50 Zuschauer ins Stadion gekommen. Wie, ist nicht ganz unklar. Vielleicht durch einen Eventraum. Die sitzen jetzt da und feuern die Heidenheimer an. Das kann der DFL nicht gefallen und den Bremer Gästen auch nicht. Aber nur kurz. 

60. Minute: Coach Frank Schmidt steht am Rand und schaut, wie Frank Schmidt so schaut. Die Sturm-und-Drang-Phase seines Teams nach dem Wechsel scheint vorbei.  

59. Minute: Beste Chance des Spiels für Werder durch Sargent. Kevin Müller im Heidenheimer Tor rettet. 

59. Minute: Nochmal Augustinsson mit einer Chance. 

58. Minute: Ecke Bremen durch Augustinsson, dessen Ball beim Heidenheimer Verteidiger landet. 

55. Minute: Wann kommt Pizarro? Kommt Pizarro? 

54. Minute: Osako hat sich etwas am Knie verletzt nach einer Aktion gegen Griesbeck. Doch der Werder-Spieler kann weitermachen. 

49. Minute: Nun eine Ecke für Werder. Müssen die hier doch noch etwas tun?  Das Spiel wird jedenfalls etwas besser. 

48. Minute: Der nächste Torschuss von Otto. Den neuen Mann hat Werder noch nicht auf dem Zettel. 

47. Minute: Eckball-Standard, gute Chance für Otto. Doch der Ball geht über das Bremer Tor. 

46. Minute: 🔀 WECHSEL bei den Gastgebern. Die Offensivkräfte David Otto und Stefan Schimmer sind auf der Seite der Heidenheimer nun im Spiel. Schnatterer und Thomalla schauen nun zu.  

WIEDERANPFIFF

Bremen in der ersten Hälfte kompakt in der Abwehr und beweglich in der Zuordnung. Nach dem frühen Eigentor der Gastgeber kommt vorne aber nicht mehr viel. Heidenheim scheint nicht über die Mittel zu verfügen, dieses Spiel zu drehen. Aber das kann täuschen, vielleicht hat Trainer Frank Schmidt noch eine Idee. 

HALBZEIT

45. Minute: Drei Minuten Nachspielzeit in der ersten Hälfte. 

42. Minute: Zur Atmosphäre - Kuhglocken auf der einen Seite, Bremer Trommeln auf der anderen. Die Trommeln sind gegenwärtig sehr dynamisch. 

39. Minute: Griesbeck und Theuerkauf versuchen, sich auf der linken Seite in der Bremer Hälfte durchzusetzen. Doch dann landet der Ball wieder bei der Werder-Abwehr. 

35. Minute: Jetzt wird auf der anderen Seite der Heidenheimer Keeper Kevin Müller geprüft. Zu Stelle, der Mann. 

34. Minute: Es ist - kein gutes Fußballspiel. Immerhin drängen die Heidenheimer. Aber Torszenen? Mangelware. 

30. Minute: Wieder Schnatterer für Heidenheim über rechts. Doch die Flanke ist viel zu ungenau. Oder sollte es ein Torschuss sein?

29. Minute: Einer der seltener gewordenen Bremer Angriffe - der Ball geht hoch ins Toraus. 

26. Minute: Die Gastgeber nun einmal energisch über rechts, doch der scharfe Pass von Schnatterer geht am Tor vorbei. 

24. Minute: Der Bremer Stürmer Sargent bekommt einen Schlag in den Rücken und bleibt liegen, kann aber dann weitermachen. 

22. Minute: Denis Thomalla bemüht sich im Heidenheimer Mittelfeld um mehr Struktur und Durchsetzungskraft. 

21. Minute: Ein weiter Pass von Heidenheim in der eigenen Hälfte quer über das gesamt Spielfeld. Er landet - im Aus. 

18. Minute: Nun kommen die Gastgeber auf der rechten Seite durch, aber harmlos rollt der Ball am Ende in Richtung Pavlenka. 

17. Minute: Bis hier hin ist das eher Fußballfan-Hausmannskost. Werder aber deutlich verbessert im Vergleich zum Hinspiel. 

14. Minute: Fehlpass aus unbedrängter Position bei Heidenheim. Das sieht im Moment nicht gut aus. 

9. Minute: Von diesem Schrecken müssen sich die Gastgeber erst einmal erholen. Für Werder ist es eine Traum-Konstellation. 

3. Minute:TOOOOR. 0:1 für Bremen. Theuerkauf vom 1. FC Heidenheim lenkt den Ball unglücklich ins eigene Tor. In den Winkel. Unhaltbar für den eigenen Keeper. 

Und so fliegt der Ball zum Eigentor: Norman Theuerkauf wollte nicht, dass der Ball da landet, wo er schließlich landet ... Bild: picture-alliance/dpa/T. Weller

2. Minute: Sargent rollt der Ball vor dem Heidenheimer Tor vor die Füße. Das ging wohl zu plötzlich. 

1. Minute: Heidenheim beginnt in Rot-Weiß, Bremen in schwarzen Trikots. 

ANPFIFF

20.25 Uhr: Der Bremer-Coach erklärt noch schnell vor der DAZN-Kamera, warum Niklas Füllkrug zunächst nur auf der Bank sitzt. "Wir dürfen nicht vergessen, wo er herkommt", sagt Kohfeldt mit Blick auf die gerade überstandene Verletzung seines Spielers. Aber dass Füllkrug im Verlauf der Partie kommt, darf als sicher angenommen werden. Sargent beginnt für ihn im Sturm. 

20.20 Uhr: Ein traumhafter Fußball-Abend in Heidenheim. Abendsonne, gute Stimmung. Na gut, ein paar Zuschauer wären schön. Das Werder-Team läuft auf den Platz, ein letztes aufmunterndes Klatschen. 

19.50 Uhr: Ein Tor, mindestens, muss her. Ein Fall für Eggestein? Das ist die Formation der Gäste - Kapitän Niklas Moisander ist nach der Gelb-Roten Karte im Hinspiel gesperrt.  

19.45 Uhr: Die Aufstellungen sind da - und diese Männer begleiten Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer in die Partie:

19.20 Uhr: Schiedsrichter der Partie ist Dr. Felix Brych. Ein Mann mit Promotion. Auf Englisch heißt das "Aufstieg".   

19.00 Uhr: Alle brav mit Mund-Nase-Schutz - die Werder-Mannschaft besteigt den Bus. Trainer Kohfeldt ist der letzte. Dann geht die Tür des grünen Fahrzeugs zu. Abfahrt.

Bild: picture-alliance/T. Weller

18.55 Uhr: Noch steht der Mannschaftsbus der Bremer vor dem Hotel. Korrespondenten vor Ort bemerkten süffisant, dass hier auch der Hamburger SV zuletzt "abgestiegen" war. Und beim HSV lief ja dann nicht viel zusammen .... 

18.20 Uhr: Sogar am Spieltag wurde über die Zukunft von Werder-Trainer Florian Kohfeldt spekuliert, so etwa die Süddeutsche Zeitung. Kohfeldt selbst versuchte, mit der Favoritenrolle bei gleichzeitig schwachen Leistungen seines Teams im Hinspiel angemessen umzugehen. "Sie soll selbstbewusst genug sein, das in 90 Minuten regeln zu können", beschrieb Kohfeldt die Arbeitsaufgabe seiner Mannschaft. Er selbst braucht also heute keine Überstunden. Stattdessen: eine "Mischung aus kühlem Kopf und Emotion".

18.10 Uhr: Der Trainer der Gastgeber, Frank Schmidt, geht mit einer ausgesprochen ruhigen Haltung in den Abend: "Wir sind in einer hervorragenden Ausgangsposition", sagte Schmidt dem Sender DAZN. "Der Klassenerhalt ist für die Existenz des Vereins wichtig, bei allem anderen wollen wir so gut es geht abschneiden." Wohlgemerkt - das Thema Klassenerhalt steht heute nicht zur Debatte. Hier geht es um den Aufstieg in die erste Liga. 

18.00 Uhr: Auswärtspiel hin oder her - die Bremer Fans sind schon seit Stunden vorbereitet. 

18.00 Uhr: Die Ausgangslage ist eigentlich klar: Werder muss hier gewinnen oder wenigstens ein Tor machen, sollte das Ergebnis 1:1 lauten. In dem Fall hätte das Team von Trainer Florian Kohfeldt im Relegationsspiel (Anpfiff um 20.30 Uhr MESZ) die Auswärtstor-Regel auf seiner Seite - der Treffer würde doppelt zählen. Aber auch wenn die Bremer erneut die Favoriten sind, ist und bleibt es doch für den Noch-Erstligisten ein Auswärtsspiel. Und die enttäuschende Leistung von Werder im Hinspiel hat auch deutlich gemacht: die Messe ist noch nicht gelesen.

18.00 Uhr: Herzlich willkommen zum DW-Liveticker!

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