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GesellschaftDeutschland

Mehr als 14 Jahre Haft wegen Kindesmissbrauchs

28. Februar 2023

Der Verurteilte bot sich gezielt im Internet als Babysitter an und fand so seine Opfer. Es ging um mehr als 120 Fälle sexualisierter Gewalt gegen 13 Kinder. Vor dem Kölner Landgericht fiel das Urteil gegen den Mann.

Der Angeklagte hält sich im Gerichtssaal eine Mappe vor das Gesicht
Der Angeklagte während des Prozesses vor dem Kölner Landgericht Bild: Oliver Berg/dpa/picture alliance

Zwischen 2005 und 2019 hatte der Mann aus Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen seine Verbrechen an Kindern verübt. Zu den insgesamt 122 Taten, die in dem Prozess vor dem Kölner Landgericht zur Sprache kamen, zählen viele schwere Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten nun zu 14 Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Außerdem ordneten die Richter eine anschließende Sicherungsverwahrung an. Dies entsprach ungefähr der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Von seinen Verbrechen hatte der IT-Experte Fotos und Videos angefertigt. Das jüngste Opfer war laut Anklage ein Mädchen, das gerade einmal einen Monat alt war. Der Mann hatte sich als Babysitter Zugang zu den Kindern verschafft. Zudem wurde der 45-Jährige der Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern und des Besitzes von Kinderpornografie beschuldigt. Über eine Erklärung seines Verteidigers hatte er seine Verbrechen zum Verfahrensauftakt umfassend eingeräumt.

Zugriff erfolgte am "offenen Computer"

Der Deutsche war im Dezember 2021 in dem Haus in Wermelskirchen, in dem er gemeinsam mit seiner Ehefrau wohnte, von Spezialkräften der Polizei festgenommen worden. Ein Polizist berichtete im Zeugenstand, man habe den Mann seinerzeit am "offenen Computer" verhaften wollen, um so Zugriff auf Videos von den Taten und die Sammlung von weiterer Kinderpornografie zu erlangen. Das habe geklappt.

Bei seiner Festnahme beschlagnahmten die Fahnder zahlreiche Datenträger. Insgesamt sollen es 32 Terabyte an Daten gewesen sein. Auf einer Festplatte entdeckten Ermittler rund dreieinhalb Millionen einschlägige Bilddateien und eineinhalb Millionen Videos.

Die Festnahme des Mannes führte zu einer Vielzahl weiterer Ermittlungsverfahren gegen andere Beschuldigte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind es mittlerweile mehr als 130.

se/jj (dpa, afp)

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