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Westerwelle tritt nicht mehr für FDP-Vorsitz an

3. April 2011

Guido Westerwelle tritt beim FDP-Parteitag im Mai nicht mehr für das Amt des Parteivorsitzenden an. Das gab er in einer kurzen Pressekonferenz in Berlin bekannt. Außenminister will er jedoch weiter bleiben.

Westerwelle im Porträt (Foto: dpa)
Für Westerwelle ein schwerer Gang vor die PresseBild: picture alliance/dpa

FDP-Chef Guido Westerwelle zieht sich nach fast zehn Jahren vom Parteivorsitz zurück. Er werde auf dem Rostocker Parteitag im Mai nicht erneut kandidieren, kündigte Westerwelle am Sonntagabend (03.04.2011) in Berlin an. Westerwelle war am 4. Mai 2001 erstmals zum Parteivorsitzenden gewählt worden.

Das Amt des Außenministers will Westerwelle behalten. Die Koalition arbeite gut und erfolgreich zusammen. Zu seiner Position als Vizekanzler in der schwarz-gelben Bundesregierung äußerte er sich nicht.

Westerwelle sagte zu seinem Rückzug vom Parteivorsitz, er habe sich den Schritt gut und gründlich überlegt. Der Schritt falle ihm einerseits schwer, weil er mit Herzblut Parteivorsitzender sei. Andererseits falle der Schritt ihm aber auch leicht, weil es eine Anzahl junger Politiker gebe, die die Führung der Partei übernehmen könnten. Westerwelle machte zugleich klar, dass er weiter für die FDP da sein werde. Er wolle weiter "mit ganzer Kraft" für die Partei arbeiten.

Machtkampf verloren

Will Glaubwürdigkeit zurückgewinnen: Gesundheitsminister RöslerBild: dapd

Mit dieser Rücktrittserklärung hat der 49-Jährige den Machtkampf in seiner Partei verloren. Der Druck auf ihn, auf den Parteivorsitz zu verzichten war zu groß geworden. Seine möglichen Nachfolger haben sich unterdessen zu Wort gemeldet.

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, einer der Favoriten für die mögliche Nachfolge von Parteichef Guido Westerwelle, forderte von seiner Partei eine Kursänderung. "Wir müssen uns wieder mehr um die Lebenswirklichkeit der Menschen kümmern", sagte der Parteichef des FDP-Landesverbandes Niedersachsen der "Bild am Sonntag". Die FDP müsse die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. "Daran müssen wir gemeinsam zum Wohl der Partei arbeiten", sagte er.

Neuanfang mit Rösler?

Somit zeichnet sich immer mehr ein Neuanfang mit Rösler an der Parteispitze ab. Der 38-Jährige erwäge eine Kandidatur für den Parteivorsitz, verlautete aus Parteikreisen in Berlin. Auch Generalsekretär Christian Lindner, der ebenfalls als Westerwelle-Nachfolger gehandelt wird, unterstütze Rösler, berichtet die "Welt".

Christian Lindner, FDP-GeneralsekretärBild: dapd

Westerwelle stand nach den Niederlagen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt stark unter Druck. Immer mehr Landesverbände waren von dem 49-Jährigen abgerückt.

Autorin: Pia Gram (dpa, dapd, afp, rtr, TV)

Redaktion: Annamaria Sigrist

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