Westerwelle verspricht Hilfe gegen Klimawandel
23. Juni 2012Bei einem Besuch in der Hauptstadt Dhaka verwies Bundesaußenminister Guido Westerwelle darauf, dass Deutschland seit der Unabhängigkeit des südasiatischen Landes 1971 bereits zwei Milliarden Euro Entwicklungshilfe geleistet habe.
Seine Amtskollegin Dipu Moni (s. Titelfoto) rief die Industriestaaten auf, angesichts der internationalen Finanzkrise die Entwicklungsländer nicht zu vergessen. Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt. Fast ein Drittel der 164 Millionen Einwohner lebt unter der absoluten Armutsgrenze von einem Euro beziehungsweise 1,25 US-Dollar.
Bedroht von Überschwemmungen
Das Land ist zudem besonders stark vom Klimawandel betroffen. So wird der größte Teil Bangladeschs vom Deltabereich gleich dreier Flüsse durchzogen. Brahmaputra, Ganges und Meghna münden hier ein. Durch die Abholzungen im Himalaya-Territorium führen diese Flüsse immer häufiger große Wassermassen mit sich. Überschwemmungen drohen auch vom Meer her. Die Hauptstadt Dhaka liegt nur sechs Meter über dem Meeresspiegel.
Appell für mehr Demokratie
Der deutsche Außenminister kam bei seinem Besuchin Dhaka aber nicht nur auf den Umweltschutz zu sprechen, er rief die politische Führung des Landes auch dazu auf, sich stärker für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Eine freie
Zivilgesellschaft, eine freie Presse und freie Wahlen seien unabdingbare Voraussetzungen für Demokratie, sagte er bei dem Treffen mit seiner Amtskollegin Dipu Moni. Außerdem verlangte Westerwelle Aufklärung über das jüngste Verschwinden mehrerer Aktivisten und Bürgerrechtler.
Nichtregierungsorganisationen in Bangladesch beklagen Gängelung durch staatliche Stellen, außerdem Korruption und mangelnde
Rechtsstaatlichkeit in ihrem Land.
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haz/rb (dpa, dapd)